Liebe über Grenzen: Sandro und Nicole kämpfen gemeinsam gegen ALS
Ein Paar aus Balingen, Sandro und Nicole, meistert gemeinsam die Herausforderungen der ALS-Erkrankung und zaubert glitzernde Momente in ihren Alltag.

Liebe über Grenzen: Sandro und Nicole kämpfen gemeinsam gegen ALS
In Balingen haben Sandro und Nicole eine bewegende Liebesgeschichte geschrieben, die ganz im Zeichen von Mut, Hoffnung und unerschütterlicher Unterstützung steht. Trotz der Herausforderungen, die mit Sandros Diagnose einer Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) einhergehen, zeigen die beiden, dass Liebe selbst in schwersten Zeiten blühen kann. ALS ist eine fortschreitende Erkrankung des motorischen Nervensystems, die Muskelschwäche und Lähmungen zur Folge hat. Sie wurde erstmals 1869 von Jean-Martin Charcot beschrieben und ist auch unter dem Namen Lou-Gehrig-Syndrom bekannt.
Sandro, der sich seit seiner Schulzeit mit Nicole verbunden fühlt, zeigte 2022 die ersten Symptome der Erkrankung. Er hat sich in der zwischenzeitlichen Intensivpflege-WG, in der er mit drei weiteren Klienten lebt, gut eingelebt. Dort erhält er 24 Stunden am Tag Pflege und hat gelernt, mit seinen stark eingeschränkten motorischen Fähigkeiten zu kommunizieren – ausschließlich durch Augenbewegungen und die Bewegung seines rechten Daumens. Sein Zustand hat sich so weit verschlechtert, dass er nun kaum noch sprechen oder sich bewegen kann.
Die Herausforderung der Pflege
Die Pflege von ALS-Patienten erfordert ein tiefes Verständnis und spezielles Wissen. Patienten wie Sandro benötigen nicht nur körperliche Unterstützung, sondern auch emotionale Begleitung. Nicole hat das Pflegeheim gewissermaßen als ihr zweites Zuhause adoptiert und besucht Sandro täglich nach der Arbeit. Diese Unterstützung ist entscheidend, da die Krankheit zu enormen psychischen Belastungen führen kann, obwohl die geistigen Fähigkeiten meist unberührt bleiben.
ALS stellt auch hohe Anforderungen an die Betreuung durch geschultes Fachpersonal. Laut zbi-gruppe.com sind multidisziplinäre Ansätze notwendig, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Hierzu zählen physiotherapeutische Maßnahmen, Logopädie sowie Atemtherapie und Schmerzmanagement. Diese Therapien sind entscheidend, um die Mobilität und kommunikativen Fähigkeiten zu erhalten und zu verbessern.
Gemeinsam gegen die Krankheit
Trotz der schweren Diagnose hat sich das Paar entschieden, das Leben in vollen Zügen zu genießen und so genannte „glitzernde Momente“ zu schaffen. Ihre Beziehung spiegelt den unerschütterlichen Lebenswillen wider, der in Krisenzeiten so wichtig ist. Sandros Lebenserwartung liegt bei etwa drei bis fünf Jahren nach der Diagnose, dennoch versuchen sie, jeden Tag zu zählen und die kleinen Freuden des Lebens wertzuschätzen.
Um die Lebensqualität von ALS-Patienten wie Sandro zu steigern, sind neben der täglichen Pflege auch technologische Hilfsmittel von Bedeutung. Kommunikationshilfen und spezielle Betten tragen dazu bei, den Alltag für die Betroffenen zu erleichtern. Zukünftige Therapien und Medikamente könnten weiteres Licht am Ende des Tunnels bedeuten, denn Forschungsprojekte sind mittlerweile im Gange, um neue Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Unter den rund 2.500 Erkrankten, die jährlich in Deutschland neu diagnostiziert werden, ist Sandro ein weiterer, bemerkenswerter Fall, der zeigt, wie wichtig emotionale Unterstützung und die richtige Pflege sind. Die gesundheitlichen Herausforderungen sind enorm – doch die Kraft der Liebe scheint alle Schwierigkeiten zu überwinden. Wie das Magazin SWR eindrucksvoll berichtet, sind Sandro und Nicole ein starkes Paar, das sich nicht unterkriegen lässt.