Alarmstufe Rot: Invasive Wegameisen bedrohen Heilbronn und Umgebung!

Alarmstufe Rot: Invasive Wegameisen bedrohen Heilbronn und Umgebung!

Waldshut, Deutschland - Die Entdeckung einer neuen, invasiven Ameisenart im Raum Kehl sorgt für Aufregung. Es handelt sich um die Vergessene Wegameise (Lasius neglectus), die nicht nur regional, sondern auch in der weiteren Umgebung von Heilbronn Probleme bereiten könnte. Laut echo24 wurde diese Ameisenart bereits in Städten wie Karlsruhe-Knielingen sowie in Pleidelsheim, Wehr und Bad Säckingen gesichtet. Die Sorgen bezüglich dieser Superkolonien sind groß, denn sie können in unseren Häusern und Wohnungen für allerlei Schwierigkeiten sorgen.

Die Vergessene Wegameise bildet gewaltige Superkolonien mit Milliarden von Arbeiterinnen und Millionen von Königinnen. Diese Kolonien können so groß werden, dass sie möglicherweise sogar zu Strom- und Internetausfällen führen, wie bereits in Kehl beobachtet. Der Kontroversielles um ihre Auswirkungen auf die Biodiversität wächst ebenso, da es die Befürchtung gibt, dass sie einheimische Ameisenarten verdrängen könnten. Bisher wurde die Art noch nicht im Heilbronner Raum entdeckt, jedoch könnte dies nur eine Frage der Zeit sein.

Die biologischen Hintergründe

Die Lasius neglectus gehört zur Gattung der Wegameisen und ist eine polygyne Art. Ihr Herkunftsgebiet vermutet man in Kleinasien, und bereits 1990 wurde die erste Kolonie in Budapest beschrieben. Arbeiterinnen dieser Art sind zwischen 2,5 mm und 3,5 mm groß, während Königinnen etwa 6 mm erreichen. Charakteristisch für diese Ameisen sind ihre einheitlich braune Färbung sowie die unbehaarten Fühler und Tibia. Die Superkolonien haben eine beunruhigende Fähigkeit zur Verbreitung: In Europa waren 2000 nur 30 Populationen bekannt, aber bis 2015 war die Zahl auf beeindruckende 175 gestiegen.

Dank ihrer besonderen Lebensweise können die Ameisen in städtischen Lebensräumen florieren und sich über menschliche Aktivitäten, wie das Verpflanzen von Pflanzen, leicht verbreiten. Hauptrisiken bestehen insbesondere, weil sie lokale Insektenpopulationen erheblich beeinträchtigen können: Manche Schätzungen zeigen, dass die Zahl der einheimischen Ameisenarten um das 10- bis 100-fache übertroffen werden könnte. Dieser invasive Trend ist nicht neu, wie auch andere Arten wie die Argentinische Ameise oder die Rote Feuerameise zeigen, die ähnliche Probleme verursachen.

Prävention und Bekämpfung

Um die Ausbreitung der Vergessenen Wegameise zu vermeiden, ist es wichtig, geeignete Maßnahmen zu ergreifen. In Gemeinden wie Heilbronn, wo zudem Ratten und Bettwanzen ein Problem darstellen, wird eine Kombination an Bekämpfungsmethoden empfohlen. Diese variieren je nach Art und Befallsstärke und reichen von heißem Wasser bis hin zu Ameisenködern, die jedoch keine nachhaltigen Lösungen darstellen.

Besonders im städtischen Raum ist soziale Achtsamkeit gefragt. Die Naturkundemuseen in Stuttgart und Karlsruhe arbeiten an einem Forschungsprojekt zur Verbreitung der Ameisenart Tapinoma magnum, um ein besseres Verständnis für die Verhaltensweisen und möglichen Schäden zu gewinnen. Bewusstes Handeln ist das Gebot der Stunde, um den invasiven Arten die Stirn zu bieten.

Die Situation um die Vergessene Wegameise lässt uns erkennen, wie dynamisch und fragil unsere Ökosysteme sind. Auch wenn derzeit noch unklar ist, welche langfristigen Auswirkungen diese invasive Art auf die lokalen Biodiversitäten haben könnte, müssen wir uns ihrer bewusst sein. Denn eines ist sicher: Die Ameisen kommen.

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OrtWaldshut, Deutschland
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