Aschaffenburger Hauptbahnhof wird dank Videoüberwachung sicherer!

Aschaffenburger Hauptbahnhof wird dank Videoüberwachung sicherer!
Ein Sicherheitskonzept für den Aschaffenburger Hauptbahnhof nimmt Gestalt an. Heute wurde die mobile Videoüberwachung in Betrieb genommen, um den Bahnhof sicherer zu machen und um Gewalt und andere Straftaten zu bekämpfen. Laut Primavera24 ist der Hauptbahnhof in den letzten Jahren zunehmend zu einem „Einsatzschwerpunkt“ der Polizei geworden. Körperverletzungen und Beleidigungen sind hier keine Seltenheit. Vor wenigen Monaten beispielsweise randalierte ein betrunkener Mann, der die Beamten beleidigte und schließlich in eine Fachklinik eingewiesen wurde. Ein weiterer Vorfall ereignete sich, als ein Somalier mehrere Menschen mit einer Glasscherbe angriff.
Die Schilderungen der Anwohner sind alarmierend. Familie Bernhard, die seit 13 Jahren in der Nähe des Bahnhofs lebt, hat eine spürbare Veränderung in der Atmosphäre festgestellt. Sie berichten von rücksichtlosem Verhalten und einem Anstieg der Gewalt. Polizeichef Frank Eckhardt bestätigt dies und hebt hervor, dass sich im vergangenen Jahr Jugendgruppierungen gebildet haben, die für den Anstieg von Körperverletzungen verantwortlich sind. Auch die Zunahme der angezeigten Straftaten um 13 Prozent macht deutlich, dass Handlungsbedarf besteht. Ein Präsenz- und Kontaktkonzept der Polizei sowie ständige Kontrollen sollen dem entgegenwirken. Zudem ist die Bundespolizei Tag und Nacht am Bahnhof präsent, um auch präventiv tätig zu sein.
Alternativen zur Sicherheit
Doch nicht nur die Polizei betrachtet die Situation am Bahnhof als kritisch. Roberto Panciera, Betreiber eines Eiscafés im Umfeld, beklagt zusätzliche Probleme, wie etwa überfüllte Verkehrssituationen und nächtliche Ruhestörungen. Es liegt auf der Hand: Die Sicherheit und das allgemeine Wohlgefühl sind nicht nur Aufgabe der Polizei, sondern hängen auch stark von der Community ab. Richard Bernhard, Vorsitzender des Vereins „Lebendiges attraktives Bahnhofsquartier“, führt das Projekt „Kunst im Quartier“ an, bei dem kreative Initiativen gestartet werden, um das Viertel attraktiver zu gestalten.
Im Rahmen von „Kunst im Quartier“ haben 40 Künstler ihre Werke in Schaufenstern im Viertel ausgestellt, und in der Kleberstraße sind farbenfrohe Graffitis zu sehen. Der Verein plant zudem ein großes Quartiersfest am 20. Juli, um das friedliche Miteinander in der Gemeinde zu fördern. Tobias Craan, Apotheker am Bahnhof, unterstreicht die Wichtigkeit von Verständnis und Respekt untereinander. Er betont auch, dass die Preissteigerungen Jugendliche dazu veranlassen, mehr Zeit am Bahnhof zu verbringen.
Technologische Maßnahmen
Im Rahmen der Sicherheitsmaßnahmen wird die Videoüberwachung flächendeckend ausgebaut. So sind bundesweit bereits 11.000 Kameras an rund 750 Bahnhöfen installiert worden, um weiterhin ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten. Die Deutsche Bahn investiert jährlich über 200 Millionen Euro in Sicherheitsmaßnahmen. Ziel ist es, den Schutz der Reisenden zu verbessern und Straftaten schneller aufzuklären. Laut Secupedia hat sich die Zahl der aufgeklärten Straftaten durch die Bundespolizei verdreifacht, von etwa 3.500 auf über 8.000 pro Jahr.
Diese Entwicklungen in Aschaffenburg sind Teil eines größeren Sicherheitskonzeptes, das intelligente Technologien und die persönliche Präsenz von Sicherheitskräften kombiniert. Die neuen Kameras können in Echtzeit verdächtiges Verhalten erkennen, während die Zugriffsrechte auf Videodaten streng reguliert sind, um die Privatsphäre der Reisenden zu wahren. So wird der Aschaffenburger Hauptbahnhof nicht nur heute, sondern auch in Zukunft sicherer werden.