Augsburgs Hitzeaktionsplan: Nur ein Leitfaden ohne konkrete Taten?

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Augsburg präsentiert am 14. Juli 2025 seinen Hitzeaktionsplan zur Gesundheitsvorsorge gegen extreme Temperaturen.

Augsburg präsentiert am 14. Juli 2025 seinen Hitzeaktionsplan zur Gesundheitsvorsorge gegen extreme Temperaturen.
Augsburg präsentiert am 14. Juli 2025 seinen Hitzeaktionsplan zur Gesundheitsvorsorge gegen extreme Temperaturen.

Augsburgs Hitzeaktionsplan: Nur ein Leitfaden ohne konkrete Taten?

Die Hitzewelle rollt über Augsburg, und mit ihr die Frage, wie sich die Stadt ihre Bürger:innen vor den Auswirkungen extremer Temperaturen schützen kann. Am 14. Juli 2025 stellte der Umweltausschuss der Stadt im Rahmen eines Meetings den neuen Hitzeaktionsplan vor. Laut DAZ Augsburg verfolgen die Verantwortlichen dabei ein ehrgeiziges Ziel: Die negativen Auswirkungen der Hitze auf die Gesundheit der Bevölkerung sollen minimiert werden. Dabei liegt der Fokus insbesondere auf der Sensibilisierung der Bürger:innen über die Gefahren der Hitze.

Der Plan, erarbeitet von Sarah Fritz vom Gesundheitsamt, gliedert sich in vier zentrale Themencluster, die wie ein Fahrplan zur Vorbereitung auf heiße Tage dienen. Hier stehen vor allem Planung und Koordinierung, Kommunikation & Sensibilisierung, die Vorbereitung des Gesundheits-, Sozial- und Bildungssystems sowie Hitzeschutz im öffentlichen Raum auf dem Programm. Besonders in den Vordergrund rücken vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, Schwangere und Menschen mit chronischen Erkrankungen, die besonders durch extreme Temperaturen gefährdet sind.

Maßnahmen und Forderungen

Insgesamt umfasst der Plan 18 verschiedene Maßnahmen, darunter die Schaffung von „Klimainseln“ und umfassende Sensibilisierungskampagnen. Kritiker wie Christian Pettinger von der ÖDP äußern Bedenken, der Plan sei eher eine Ansammlung von Ratschlägen denn eine konkrete Handlungsanweisung. Währenddessen begrüßt Peter Rauscher von den Grünen die Initiative und verweist auf die besorgniserregenden Zahlen über Hitzetote in Deutschland. Bruno Marcon von Augsburg in Bürgerhand fordert zusätzlich Maßnahmen wie Trinkwasserstellen und eine Erhöhung des Grünflächenanteils, um der Hitze entgegenzuwirken.

Ein besonderes Augenmerk legt der Hitzeaktionsplan auch auf die Öffentlichkeit. Geplante kühle Rückzugsorte und temporäre Begrünungen sollen dazu beitragen, den Menschen auch in der Stadt einen Ort der Erholung zu bieten, während Lars Vollmar von der FDP seine Enttäuschung über die allgemeinen Pläne zum Ausdruck bringt und erklärt, dass dies lediglich der erste Schritt sei. Um konkrete Maßnahmen umsetzen zu können, wie es Reiner Erben, der Umweltreferent, anmerkt, braucht es mehr Geld vom Stadtrat.

Klimawandel als Gesundheitsrisiko

Doch warum ist es so wichtig, sich jetzt auf den Hitzeschutz zu konzentrieren? Der Klimawandel hat nicht nur Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch direkt auf die Gesundheit der Menschen. Laut einem Bericht von frankfurt.de führen steigende Temperaturen während des Sommers zu vermehrten gesundheitlichen Risiken, insbesondere für ältere und geschwächte Menschen. Die WHO hat bereits 2008 ihren ersten Hitzeaktionsplan formuliert, der 2019 überarbeitet wurde, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden.

Das Umweltbundesamt erklärt, dass der Klimawandel von menschlichen Aktivitäten ausgelöst wird und Maßnahmen zum Klimaschutz zwingend notwendig sind. Die Leitlinien zur Erstellung von Hitzeaktionsplänen sollen Städten helfen, sich besser auf künftige Situation einzustellen und die Bevölkerung zu schützen. Auch der Frankfurter Klimawandelaktionsplan integriert solche Elemente und ist damit ein Modell für andere Städte wie Augsburg.

Es bleibt abzuwarten, wie sich der Hitzeaktionsplan in Augsburg entwickeln wird und ob die geforderten konkreten Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden. Die Bürger:innen sind aufgerufen, die Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen und gegebenenfalls selbst aktiv zu werden, um sich und andere zu schützen.