Weleda und KZ Dachau: Verwicklungen, die erschüttern!

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Eine Studie von Historikerin Anne Sudrow enthüllt die Verbindungen zwischen Weleda und dem KZ Dachau während des Nationalsozialismus.

Eine Studie von Historikerin Anne Sudrow enthüllt die Verbindungen zwischen Weleda und dem KZ Dachau während des Nationalsozialismus.
Eine Studie von Historikerin Anne Sudrow enthüllt die Verbindungen zwischen Weleda und dem KZ Dachau während des Nationalsozialismus.

Weleda und KZ Dachau: Verwicklungen, die erschüttern!

In der jüngsten Diskussion um die Naturkosmetikfirma Weleda sind besorgniserregende historische Verbindungen ans Licht gekommen. Eine neue Studie von Historikerin Anne Sudrow, die im Auftrag der Gedenkstätte Dachau durchgeführt wurde, beleuchtet die engen Verbindungen zwischen Weleda und dem Konzentrationslager Dachau während des Nationalsozialismus. Laut n-tv bezog Weleda heilende Kräuter aus einer landwirtschaftlichen Anlage in Dachau, die von der SS betrieben wurde und in der Zwangsarbeiter eingesetzt waren.

Die Untersuchung zeigt, dass Weleda während der NS-Zeit direkt Produkte von der Deutschen Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung (DVA) bestellte. Diese Einrichtung, die ebenfalls von der SS betrieben wurde, erforschte biologisch-dynamische Landwirtschaftsmethoden. Eine besonders befremdliche Erkenntnis ist, dass eine Frostschutzcreme des Unternehmens mutmaßlich von SS-Arzt Sigmund Rascher für menschenverachtende Experimente genutzt wurde. Rascher, der selbst Waldorfschüler und Anthroposoph war, führte an Häftlingen Versuche zur Wirkung von Unterkühlung durch, die in vielen Fällen tödlich endeten.

Die Verbindung zur SS

Franz Lippert, ein ehemaliger Mitarbeiter von Weleda, spielte eine zentrale Rolle auf dieser Plantage und profitierte von der Zwangsarbeit. Lippert war zuvor Leiter des Heilpflanzengartens bei Weleda und begann ab 1941 für die SS zu arbeiten. Weleda selbst betont in einer Stellungnahme, dass unklar sei, ob Rascher die Creme für Experimente verwendet habe, und es wird darauf hingewiesen, dass Lippert’s Tätigkeit im KZ nicht in Verbindung zu seiner vorherigen Anstellung bei Weleda gestanden habe.

Die Studie bietet damit einen eindringlichen Blick auf die Verstrickungen eines Unternehmens, das heute für seine naturbelassenen Produkte bekannt ist. Diese Verbindungen werfen Schatten auf die ethischen Grundsätze der Ökolandwirtschaft, die Weleda propagiert.

Nachhaltigkeit im Fokus

Im Kräftemessen zwischen historischen Enthüllungen und modernen Standards muss die Diskussion um die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft nicht vergessen werden. Die biodynamische Landwirtschaft wird allgemein als die nachhaltigste Form des Anbaus verstanden. Die Wünnerhof- und Gut Marienhof Betriebe in Hattingen setzen auf eine reiche Fruchtfolge und Artenvielfalt, ganz im Einklang mit dem, was die biodynamische Landwirtschaft verspricht. Hier kommen unter anderem eigene Komposte und Mist zum Einsatz, und stehen für eine artgerechte Tierhaltung.

  • Marienhof: Braunviehherde, Schweine, Pferde, Ziegen
  • Wünnerhof: Rinder, Hühner, Ziegen, Schafe

Der Einsatz von samenfesten Sorten und der Verzicht auf Gentechnik sind in diesen Hofbetrieben selbstverständlich. Sie haben sich dem geschlossenen Hofkreislauf verschrieben, was die Prinzipien der biologisch-dynamischen Landwirtschaft eindrucksvoll unterstreicht und einen Kontrast zu den dunklen Kapiteln der Vergangenheit bildet.

Die aktuellen Aufdeckungen rund um Weleda werfen nicht nur Fragen zu den Verstrickungen des Unternehmens in die Nazizeit auf, sondern rufen auch dazu auf, die eigene Kaufentscheidungen bewusster zu treffen, insbesondere wenn es um Naturprodukte geht. Die Vergangenheit bleibt ein Mahnmal für die Gegenwart.