Klinikum Deggendorf: Ermittlung wegen Untreue – Versorgung bleibt gesichert!
Ermittlungen gegen das Donau-Isar-Klinikum in Deggendorf wegen Untreue; medizinische Versorgung bleibt gewährleistet.

Klinikum Deggendorf: Ermittlung wegen Untreue – Versorgung bleibt gesichert!
In Deggendorf sorgt aktuell eine Razzia im Donau-Isar-Klinikum (DIK) für Aufregung. Die Staatsanwaltschaft Landshut hat Durchsuchungen in den Kliniken sowie in einem Privathaus und einer Kanzlei durchgeführt. Der Hintergrund für die Ermittlungen ist der Verdacht auf Untreue, Vorenthalten von Arbeitsentgelt und Insolvenzdelikte, die eine bestimmte Person betreffen. Doch die Verbindlichkeiten des DIK sind nicht Teil dieses Ermittlungsverfahrens. Wie die PNP berichtet, können sich die Patienten und Mitarbeiter ebenso wie die Träger des Klinikums beruhigt zeigen: Die medizinische und pflegerische Versorgung aller DIK-Standorte bleibt vollständig gewährleistet.
Der Verwaltungsrat hat die Zukunftsfähigkeit des gemeinsamen Kommunalunternehmens unter der zukünftigen Vorständin Amelie Becher bekräftigt. Becher, die ab dem 1. Januar 2024 in ihrem neuen Amt tätig sein wird, hat bereits die Geschäfte übernommen. Vor allem in Personalversammlungen wurden die Beschäftigten umfassend über die Situation informiert. Der Vorstand um Dr. Inge Wolff hat nach der Razzia die Geschäfte vorübergehend ruhen lassen, was allerdings keine endgültige rechtliche Bewertung darstellt, wie die Süddeutsche anmerkte.
Finanzielle Herausforderungen und Ausblick
Die finanzielle Situation des Klinikums ist alles andere als rosig. Die Träger – die Landkreise Deggendorf und Dingolfing-Landau – mussten kürzlich Nachschüsse leisten, um Defizite auszugleichen. Während die Prognosen für 2025 eine Besserung zeigen, resultieren die bestehenden Verbindlichkeiten aus umfangreichen Bauvorhaben, die dem Ziel dienen, die Patientenversorgung zu verbessern.
Im Kontext der bundesweiten Diskussion über die Krankenhausfinanzierung zeigt sich, dass viele Kliniken, auch das DIK, vor großen Herausforderungen stehen. Ein Bericht des Deutschen Anwaltsspiegels beschreibt, dass die Investitionsfinanzierung durch die Länder seit Jahren unzureichend ist und die laufenden Betriebskosten aufgrund steigender Personal- und Sachkosten kaum tragbar sind. Forderungen nach Reformen sind laut geworden, und ein Eckpunktepapier hat klare Ziele formuliert: Für eine verbesserte Behandlungsqualität und Entbürokratisierung müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden.
Die Debatte über mögliche Restrukturierungsmaßnahmen innerhalb der Kliniklandschaft wird mittlerweile immer dringlicher. Insolvenzverfahren könnten für einige Häuser eine letzte Möglichkeit darstellen, um eine Sanierung zu ermöglichen. Dabei ist entscheidend, dass die Geschäftsführer die aktuelle wirtschaftliche Lage und die damit verbundenen Risiken rechtzeitig erkennen und handeln. Ein Umstand, der gerade in der Krankenhauslandschaft noch oft nicht ausreichend beachtet wird.
Im Falle des Donau-Isar-Klinikums gilt die Unschuldsvermutung, und die Ermittlungen sind noch in einem frühen Stadium. Trotzdem ist es für alle Beteiligten wichtig, dass die medizinische Grundversorgung weiterhin reibungslos funktioniert und das Vertrauen der Bevölkerung nicht untergraben wird.