Dunkles Kapitel: Ausstellung in Erlangen erinnert an Doppelmord von 1979

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Eine Ausstellung in Erlangen erinnert an den rechtsextremen Doppelmord vor 45 Jahren und beleuchtet Ermittlungsdefizite.

Eine Ausstellung in Erlangen erinnert an den rechtsextremen Doppelmord vor 45 Jahren und beleuchtet Ermittlungsdefizite.
Eine Ausstellung in Erlangen erinnert an den rechtsextremen Doppelmord vor 45 Jahren und beleuchtet Ermittlungsdefizite.

Dunkles Kapitel: Ausstellung in Erlangen erinnert an Doppelmord von 1979

In der kleinen Stadt Erlangen wird zurzeit eine besondere Ausstellung gezeigt, die die tragischen Ereignisse eines rechtsextremen Doppelmords vor fast 45 Jahren in den Mittelpunkt rückt. Der Mord an Shlomo Lewin und seiner Partnerin Frida Poeschke bleibt bis heute ein düsteres Kapitel in der deutschen Geschichte. Laut nn.de wird bei dieser Ausstellung nicht nur an die Opfer erinnert, sondern auch die Lücken in der Ermittlungsarbeit kritisch thematisiert.

Die Ausstellung ist in einem leerstehenden Laden in Erlangen untergebracht und wurde vom Stadtmuseum Erlangen organisiert. Brigitte Korn, die die Leitung des Stadtmuseums inne hat, ist maßgeblich für die Inhalte verantwortlich. Die Präsentation befasst sich mit den damaligen Ermittlungen, die viele Fragen offen ließen und das Vertrauen in die Sicherheitsbehörden erschütterten.

Einblick in die Vergangenheit

Die dramatischen Umstände des Mordes an Lewin und Poeschke werfen einen langen Schatten auf die Stadt und die Gesellschaft. Während der Ausstellung wird aufgezeigt, warum der Fall nie vollständig aufgeklärt werden konnte. Diese Themen sind angesichts der aktuellen Entwicklungen im Bereich des Rechtsextremismus besonders relevant, wie der Verfassungsschutz bereits berichtete. Im Jahr 2024 wurden laut verfassungsschutz.de 37.835 rechtsextremistische Straftaten registriert – ein Anstieg von 47,4 % im Vergleich zum Vorjahr.

In der neuen Präsentation sind nicht nur die Erinnerungen an die Opfer zentral, sondern auch die Warnungen, die sich aus der Vergangenheit ableiten lassen. Es ist ein Appell, sich nicht mit der Geschichte abzufinden, sondern aktiv an einer besseren Gesellschaft zu arbeiten. Die Zahl der gewaltorientierten Rechtsextremisten ist mittlerweile auf etwa 15.300 Personen gestiegen, was ein ernstzunehmendes Problem darstellt.

Ein Blick in die Gegenwart

In der Gesellschaft wächst die Besorgnis, dass rechtsextreme Ideologien wieder hoch im Kurs sind. Umso wichtiger ist es, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und die Lehren daraus zu ziehen. Die Ausstellung in Erlangen bietet einen wichtigen Raum für Diskussion und Reflexion, denn wie der Verfassungsschutz feststellt, sind fremdenfeindliche Gewalttaten im Jahr 2024 um 5,4 % gestiegen. Mit 983 registrierten Fällen wird deutlich, dass die Probleme keineswegs in der Vergangenheit verhaftet sind.

Das Stadtmuseum Erlangen trägt mit diesem Format einen wertvollen Beitrag zur Aufklärung und zur Erinnerungskultur. Der Ort der Ausstellung, ein leerstehender Laden, wird somit zum symbolischen Raum für die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und dessen Folgen. Die Ausstellung wird nicht nur von Historikern, sondern auch von der breiten Bevölkerung besucht, die sich aktiv über diese dunkle Epoche in der deutschen Geschichte informieren möchte.

Für weitere Informationen zur Ausstellung und zur Kontaktaufnahme steht das Stadtmuseum unter der Telefonnummer +49 (0) 9131 86-2408 zur Verfügung. In einer Zeit, in der das Vergangene oft verdrängt oder vergessen wird, ist diese Ausstellung ein Schritt in die richtige Richtung. Denn Geschichte kann nur dann lebendig bleiben, wenn wir sie aktiv bewahren.