Unmut über Biotonnen: Gerüche und Nässe belasten Olchinger Bürger!

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In Fürstenfeldbruck wurden neue Biotonnen eingeführt, doch Nutzer äußern Bedenken wegen Gerüchen und Nässeproblemen.

In Fürstenfeldbruck wurden neue Biotonnen eingeführt, doch Nutzer äußern Bedenken wegen Gerüchen und Nässeproblemen.
In Fürstenfeldbruck wurden neue Biotonnen eingeführt, doch Nutzer äußern Bedenken wegen Gerüchen und Nässeproblemen.

Unmut über Biotonnen: Gerüche und Nässe belasten Olchinger Bürger!

Am 1. Januar 2025 begann im Landkreis Fürstenfeldbruck eine ganz neue Ära der Abfallentsorgung mit der Einführung von über 30.000 neuen Biotonnen. Diese Biotonnen sind mit einem speziellen Filter im Deckel ausgestattet, um unangenehme Gerüche und Madenbefall zu verhindern. Doch trotz dieser Innovation gibt es bereits erste Stimmen der Unzufriedenheit unter den Nutzern.

Wie Barbara Schlenker aus Olching anmerkt, führt der Filter dazu, dass Wasser in die Tonne eindringt, was bei Regen eine „braune Brühe“ erzeugt, die vor allem für ältere Menschen schwer zu reinigen ist. „Was passiert im Winter, wenn alles gefroren ist?“, fragt sie sich. Auch Brigitte Alavi aus Olching äußert Bedenken und berichtet von lästigen Gerüchen, die trotz des neuen Systems weiterhin wahrnehmbar sind.

Die Sicht der Abfallwirtschaft

Stefan Mayer, der Chef des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB), sieht die Problematik etwas gelassener. Er erklärt, dass beim Leeren der Tonnen das Wasser mit in den Müllwagen gekippt werde und bisher keine Reklamationen von Entsorgungsunternehmen eingegangen seien. Dennoch haben Untersuchungen des Herstellers des Deckels ergeben, dass der maximale Wassereintrag bei Regen bei 180 Millilitern liegt und keine negativen Auswirkungen auf das Biomaterial haben soll.

Die Unzufriedenheit der Nutzer ist jedoch nicht zu unterschätzen. Betroffene wie Schlenker und Alavi denken laut über alternative Lösungen nach, wie etwa die wöchentliche Abholung ohne Filter, wie sie in der Gemeinde Going in Tirol praktiziert wird.

Biomüll und seine Regeln

Doch was gehört eigentlich alles in die Biotonne? Laut der Verbraucherzentrale ist es wichtig, Biomüll getrennt zu sammeln und zu verwerten, denn das ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch umweltfreundlich. Die Regeln für die Biotonne variieren je nach Kommune und hängen von der späteren Verwertung des Biomülls ab. Dabei ist nahezu Plastik im Biomüll das größte Problem – kompostierbares “Bio”-Plastik darf nur dann in die Biotonne, wenn die Gemeinde dies gestattet.

  • In die Biotonne gehören:
    • pflanzliche Küchenabfälle
    • Gartenabfälle
    • Speiseabfälle aus der Lebensmittelverarbeitung
  • Nicht in die Biotonne gehören:
    • Öle und Fette
    • Hygieneartikel
    • behandeltes Holz

Wusstet ihr, dass ab dem 1. Mai 2025 Biomüll maximal drei Prozent Fremdstoffe enthalten darf und Entsorger nur Biomüll mit maximal einem Prozent Kunststoffen verarbeiten dürfen? Umso wichtiger wird die getrennte Erfassung und das sorgsame Trennen des Abfalls für die Verbraucher!

Die Weiterverwertung von Biomüll

Die gesammelten Bioabfälle sind nicht nur wichtig für die Müllentsorgung, sondern auch für die Produktion von Humus und Biogas. Laut dem Umweltbundesamt werden die Abfälle in speziellen Anlagen kompostiert oder vergoren. 2022 wurden in Deutschland etwa 15,75 Millionen Tonnen biogene Abfälle biologisch behandelt. Das zeigt, wie wichtig die getrennte Sammlung für die Wiederverwertung organischer Substanzen und Nährstoffe ist.

Die von den Kommunen festgelegten Gebühren und die häufigen Leerungen sind entscheidend für die Nutzung der Biotonnen. In Deutschland ist zudem festgelegt, dass Kommunen einen Anschlusszwang beschließen können, sodass die Nutzung der Biotonne verpflichtend wird. Der Kreislaufwirtschaftsgesetz verpflichtet zur getrennten Erfassung und Verwertung von Bioabfällen und legt damit den Grundstein für eine umweltfreundliche Abfallwirtschaft.

Insgesamt bleibt zu hoffen, dass die neuen Biotonnen in Fürstenfeldbruck bald aus den Kinderkrankheiten herauswachsen und die Nutzer von den Vorteilen einer umweltfreundlichen Abfallentsorgung profitieren können – da liegt sicher noch einiges an Potential auf der Straße!