Achtung, Zecken! Nabu fordert Bürger zur Meldung gefährlicher Parasiten auf

Der Naturschutzbund ruft zur Meldung von Zecken auf, um deren Verbreitung und Gesundheitsrisiken im Klimawandel zu analysieren.

Der Naturschutzbund ruft zur Meldung von Zecken auf, um deren Verbreitung und Gesundheitsrisiken im Klimawandel zu analysieren.
Der Naturschutzbund ruft zur Meldung von Zecken auf, um deren Verbreitung und Gesundheitsrisiken im Klimawandel zu analysieren.

Achtung, Zecken! Nabu fordert Bürger zur Meldung gefährlicher Parasiten auf

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) ruft alle Bürger dazu auf, gefundene Zecken zu melden. Diese kleinen, aber gefährlichen Blutsauger können eine Reihe von Krankheiten übertragen, darunter Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Um die Ausbreitung von Zecken und deren Auswirkungen auf die Gesundheit besser zu verstehen, werden die Bürger gebeten, gefundene Zecken zunächst zu entfernen und dann zu fotografieren. Die Fotos können dann online hochgeladen werden, um bei der Identifikation der verschiedenen Zeckenarten zu helfen. Diese Initiative erfolgt in Zusammenarbeit mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) und ist besonders wichtig für Tierbesitzer, die auch Zecken von Hunden und Katzen melden sollen. Ziel der Aktion ist es, die geografische Verbreitung der Zeckenarten in Deutschland zu erfassen und zu untersuchen, welche Tierarten am häufigsten betroffen sind. Christina Strube von der TiHo hebt hervor, wie entscheidend die visuellen Daten für die Analyse sind.

Diese Meldung kommt zu einer Zeit, in der Deutschland vermehrt mit neuen Zeckenarten und Erregern konfrontiert wird. Wie br.de berichtet, bringen vor allem steigende Temperaturen und milde Winter nicht nur heimische, sondern auch nicht heimische Spezies an die deutschen Ufer. Neubürger unter den Zecken sind zum Beispiel die Hyalomma-Zecke, die aus Afrika und Südeuropa stammt und durch Zugvögel nach Deutschland gelangt. Diese Art ist nicht nur größer als die heimischen Zecken, sondern kann auch das gefährliche Krim-Kongo-Fieber-Virus übertragen. Ein weiteres Beispiel ist die Braune Hundezecke, die ebenfalls durch den Klimawandel verstärkt in Deutschland zu finden ist.

Klimawandel und Gesundheitsrisiken

Doch die Probleme hören hier nicht auf. Der Klimawandel fördert laut einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) die Verbreitung von Krankheiten in Deutschland, auch durch die Ausbreitung von Zecken und anderen Vektoren. Warme Temperaturen und häufigere Hitzewellen erleichtern die Vermehrung von Erregern, die durch diese Blutsauger übertragen werden können. Die Tagesschau hebt hervor, dass bis zum Ende des Jahrhunderts mit vier bis sechs Hitzewellen pro Jahr zu rechnen ist, was ein ernstes Gesundheitsrisiko darstellt, insbesondere für ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen.

Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass auch tropische Arten, wie die Asiatische Tigermücke, nach Deutschland kommen. Diese ist bereits in Südwestdeutschland und anderen Städten wie Berlin nachgewiesen. Diese Mücke kann gefährliche Viren übertragen, darunter das Dengue- und Zika-Virus. Die Experten fordern ein verstärktes Monitoring der Vektoren, um rechtzeitig reagieren zu können, bevor es zu einem größeren Ausbruch kommt.

Zusammenarbeit stärken

Um diese Herausforderung zu meistern, ist eine breite Beteiligung der Bevölkerung gefragt. Der Nabu und die TiHo setzen auf eine gemeinsame Anstrengung, um Daten zu sammeln, die für zukünftige Maßnahmen entscheidend sein können. Vor allem Tierhalter sind aufgerufen, nicht nur ihre eigenen Zeckenmeldungen einzubringen, sondern auch aktiv zu sensibilisieren. Je mehr Informationen gesammelt werden, desto besser können Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Menschen und Tiere entwickelt werden.

Die bisherige Erfahrung zeigt, dass unser Umgang mit der Natur und die Veränderungen durch den Klimawandel unmittelbare Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Das Verständnis und die Meldung von Zecken können einen entscheidenden Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderungen leisten.