Wiesentheid hilft Guatemala: Kulis für den fairen Handel!

Wiesentheid hilft Guatemala: Kulis für den fairen Handel!
In Wiesentheid hat das Gymnasium Steigerwald-Landschulheim kürzlich einen bemerkenswerten Beitrag zur Förderung des fairen Handels geleistet. Im Rahmen des Kuliprojekts, das unter dem Motto „Fairschreib dich!“ steht, wurden insgesamt 138 handgearbeitete Kulis aus Guatemala bestellt. Diese Initiative kommt nicht nur den Schülern, die individuelle Kulis mit Wunsch-Beschriftungen erhalten, zugute, sondern unterstützt auch die jungen Indios, die diese bunten Stücke von Hand herstellen. Durch den Verkauf dieser Kulis wurde ein Betrag von 552 Euro generiert, der direkt bei den Produzierenden ankommt und somit deren Lebensunterhalt sichert, berichtet die Main-Post.
Die handlichen Schreibgeräte, die mit buntem Garn umwickelt sind und deren Namen oder Wörter eingewoben werden, sind nicht nur einzigartig, sondern auch ein wunderschönes Beispiel für das Prinzip „Hilfe durch Handel“. Organisiert wird dieses Projekt von Ursula Steinmann, die 20 Jahre in Guatemala gelebt hat und ihre Erfahrungen in den fairen Handel einbringt. Seit ihrer Rückkehr nach Deutschland im Dezember 2002 setzt sie sich engagiert dafür ein, die Produzierenden zu unterstützen und ihnen Zugang zu Märkten zu verschaffen.
Einblicke ins Kuliprojekt
Die Kulis sind farbenfroh gestaltet, mit einem bunten Band verziert, und die Minen sind langlebig sowie leicht austauschbar. Schüler und Eltern können die Farben für das Mittelteil der Kulis aus einem bunten Sortiment auswählen. Dies sorgt nicht nur für Individualität, sondern auch für Freude beim Schreiben, wie der Fairtrade Schools Blog erklärt.
Dieses Projekt beruht auf der langjährigen Tradition der Organisation Aj Quen, die Protagonist der fairen Handelsbewegung in Guatemala ist. Gegründet 1989, hat sie sich dem Ziel verschrieben, indigene HandwerkerInnen zu unterstützen und lokale Familien durch die Vermarktung ihres traditionellen Handwerks ein Einkommen zu sichern. Das Konzept „Fairer Handel“ hilft nicht nur den Produzenten, sondern fördert auch die Bewahrung der kulturellen Identität, berichtet die EZA.
Nachhaltige Perspektiven
Um die Lebensbedingungen der Menschen in Guatemala zu verbessern, fördert Aj Quen die Ausbildung und den Austausch zwischen verschiedenen Handwerksgruppen. Über 200 Produzenten, deren Mehrheit weiblich ist, profitieren von den Projekten, die auf die Schaffung neuer Einkommensmöglichkeiten abzielen. Diese Initiative ist besonders wichtig in Zeiten, in denen viele Aktivitäten durch die Pandemie stark eingeschränkt waren.
Das Gymnasium Steigerwald-Landschulheim plant, das Kuliprojekt auch in Zukunft fortzuführen. Mit diesem Engagement tragen die Schüler und die gesamte Schulfamilie einen bedeutenden Teil zu einer solidarischen Welt bei. Es zeigt sich, dass der Kauf eines Kugelschreibers nicht nur eine einfache Transaktion ist, sondern ein wirkungsvoller Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit und sozialer Verantwortung.