Erinnerungen an München nach 1945: Doku und Gespräch im KUBIZ!

Erinnerungen an München nach 1945: Doku und Gespräch im KUBIZ!
Am 15. Oktober 2025 wird im Kultur- und Bildungszentrum Unterhaching ein besonderer Dokumentarfilm gezeigt: „Ruinenschleicher und Schachterleis – München nach 1945“. Dieser Film, produziert von der Projektgemeinschaft „München-Zeitreisen“, widmet sich den Erinnerungen von Zeitzeugen, die das Kriegsende und die schwierigen Nachkriegsjahre in München als Kinder erlebten. Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr und umfasst ein anschließendes Publikumsgespräch, an dem die Produzenten Michael von Ferrari und Günter Staudter, der ehemalige Heimatpfleger Unterhachings, teilnehmen werden. Informationen zur Veranstaltung sind auf der Webseite 50er.muenchen-zeitreisen.de zu finden.
Der Film feierte kürzlich Premiere im Rio Filmpalast in Haidhausen und erzählt nicht nur von der Zerstörung der Stadt, sondern auch von den frühen Erinnerungen an die US-Soldaten, die Cola und Kaugummis spendierten. „Ruinenschleicher und Schachterleis“ basiert auf den Berichten von nahezu 30 Zeitzeugen und zeigt das Leben mit all seinen Herausforderungen in typischen Nachkriegswohnungen, die oft von Sprachlosigkeit der Eltern über die Nazi-Vergangenheit geprägt waren. Die Methode des Brotessens mit „Schiebewurst“ ist nur eine von vielen lebendigen Erinnerungen, die in dem Film festgehalten wurden. Auch die rauen Erziehungsmethoden und die große Freiheit in der Natur finden ihren Platz in den Erzählungen.
Persönliche Einblicke der Zeitzeugen
Der Dokumentarfilm bringt uns eine Vielzahl an persönlichen Einblicken. Unter anderem schildert eine Zeitzeugin ihre Erfahrungen, wie sie den Bombenangriff auf München als Kind erlebte und welche Folgen der Krieg auf ihre Familie hatte. Es ist ein bewegendes Bild, das sowohl das Elend als auch die kleinen Freuden dieser Zeit einfängt. Der Film konzentriert sich weitgehend auf emotionale Erinnerungen, ohne sich in geschichtlichen Daten zu verlieren. Dies war ein bewusster Entschluss der Produzenten, die beabsichtigt haben, den Zuschauern das Gefühl für das damalige Leben näherzubringen.
Im Publikumsgespräch werden die Produzenten über die Entstehung des Films berichten und die Zuschauer dazu einladen, ihre eigenen Fragen und Erinnerungen zu teilen. Diese Interaktion soll dazu dienen, das Verständnis für diese bewegte Zeit weiter zu vertiefen und Raum für persönliche Geschichten zu schaffen.
Ein Blick in die Geschichte
Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende, und die Erinnerungen daran sind bis heute präsent. Zeitzeugen im Alter von 88 bis 95 Jahren berichten von ihren Kindheitserlebnissen während dieser turbulenten Zeit. Sie geben Einblicke in die Herausforderungen des Wiederaufbaus, den Mangel an Lebensmitteln und die Sorgen um die Familie. Diese Berichte, so eindringlich sie auch sind, erinnern uns daran, wie wertvoll Frieden ist. Wie Christl Wenzl, eine 88-Jährige Zeitzeugin, betont: „80 Jahre Frieden sind etwas ganz Besonderes“.
Diese spannenden Dokumentationen und die begleitenden Gespräche bieten eine wunderbare Möglichkeit, in die Lebensrealitäten der Nachkriegszeit einzutauchen und die Stimme der Zeitzeugen zu hören. Gerade in einer Zeit, in der viele der Erinnerungen zu verblassen drohen, ist es umso wichtiger, solche Geschichten zu hören und zu bewahren. Der Film bietet nicht nur Unterhaltung, sondern auch eine wertvolle historische Perspektive auf München nach dem Krieg.
Die Veranstaltung steht in Zusammenarbeit mit der vhs und wird ebenfalls in anderen Kulturzentren in München zu sehen sein, darunter eine weitere Vorführung am 25. Oktober im Kulturzentrum Trudering. Besuchen Sie dazu die Seite muenchen-zeitreisen.de für weitere Informationen und Termine.