Tadschikische Azubis: Neue Hoffnungen für Ostbayerns Handwerk!

Tadschikische Azubis: Neue Hoffnungen für Ostbayerns Handwerk!
Heute in Regensburg sorgt ein Besuch aus Tadschikistan für frischen Wind im Handwerk. Die Arbeits-, Migrations- und Beschäftigungsministerin Solikha Kholmakhmadzoda führt eine Delegation in das Bildungszentrum der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, um mögliche Ausbildungskooperationen für tadschikische Jugendliche im ostbayerischen Handwerk zu erkunden. In Zeiten, in denen viele regionale Betriebe mit einem spürbaren Fachkräfte- und Nachwuchsmangel zu kämpfen haben, ist ein solches Engagement besonders willkommen. Neumarkt Aktuell berichtet, dass Hauptziel des Besuchs ist, den Jugendlichen aus Zentralasien neue Perspektiven im Handwerk zu bieten.
Im Kontext der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Tadschikistan, einem Problem, das auch Kirgisistan betrifft, spricht Kholmakhmadzoda über die Notwendigkeit, Fachkräfte zu fördern und jungen Menschen Perspektiven durch Arbeit zu geben. Ihr Interesse an dem Kirgisistan-Projekt der Handwerkskammer, das bereits junge Kirgisen ins ostbayerische Handwerk bringt, zeigt, wie wichtig solche Initiativen sind. Ihr Besuch kommt nicht von ungefähr: Der Rekrutierungsprozess für kirgisische Jugendliche hat bereits Früchte getragen, sodass in den letzten Jahren zahlreiche junge Menschen aus Kirgisistan erfolgreich ihre Ausbildung in Bayern begonnen haben.
Positive Aussichten und Herausforderungen
Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer, betont während des Besuchs die entscheidende Bedeutung des Handwerks in Ostbayern. Er spricht auch über die strategischen Ansätze der Kammer, die Neuzugänge aus aller Welt anwirbt, ausbildet und integriert, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die Handwerkskammer strebt an, ein Kümmerer-Netzwerk aufzubauen, um die Integration der ausländischen Jugendlichen zu erleichtern und erfolgreiche Ausbildungsplätze – wie die in der modernen Abbundanlage der Zimmerer – zu fördern. Mittelbayerische weist darauf hin, dass eine positive Ausgangslage für beide Seiten besteht: Tadschikistan hat jüngere, motivierte Menschen, während Bayern dringend auf der Suche nach Fachkräften ist.
Das Fachkräftemonitoring des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zeigt auf, dass die Fachkräfteengpässe in verschiedenen Berufen zunehmen werden. Eine demografische Entwicklung, die sowohl die Zahl der Erwerbspersonen als auch die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften betrifft, verstärkt die Notwendigkeit von Zuwanderungen. In einer Zeit, in der immer mehr Menschen ohne Abschluss auf den Arbeitsmarkt strömen, wird die Rekrutierung junger Talente aus Ländern wie Tadschikistan zu einem Schlüsselthema.
Ministerin Kholmakhmadzoda äußert sich optimistisch über die potenziellen Kooperationen, betont jedoch auch, dass Sprachbarrieren überwunden werden müssen. Ein kompletter Austausch von Wissen und Fähigkeiten wird es ermöglichen, die Integration tadschikischer Jugendlicher in die bayerische Arbeitswelt erfolgreich zu gestalten. Ob wir in der Nähe zu einem neuen Kapitel im Verhältnis zwischen Deutschland und Tadschikistan stehen, bleibt abzuwarten. Eines ist sicher: Der Wettbewerb um internationale Talente wird in den kommenden Jahren weiter an Fahrt aufnehmen.