Dramatische Schlossfestspiele: Gloria von Thurn und Taxis in der Kritik!

Dramatische Schlossfestspiele: Gloria von Thurn und Taxis in der Kritik!
Die Schlossfestspiele in Regensburg stehen in dieser Saison im Mittelpunkt eines diplomatischen Streits zwischen der Fürstin Mariae Gloria von Thurn und Taxis und der beliebten Schlagersängerin Vicky Leandros. Leandros, die ihren Auftritt in der historischen Kulisse des Schlosses zum Anlass nahm, um sich klar gegen die AfD-Chefin Alice Weidel auszusprechen, löste damit eine Kettenreaktion an Kontroversen aus. Während des Konzerts erklärte Leandros, dass Weidel im Publikum „nicht willkommen“ sei, was eine sofortige negative Reaktion von Fürstin Gloria nach sich zog. Diese zog daraufhin die Einladung an Weidel zurück, die allerdings schon entschieden hatte, nicht zu erscheinen, wie ein Sprecher bestätigte. Ein vorher veröffentlichtes Foto zeigt Weidel in privater Runde mit Gloria im Schloss, was die Situation zusätzlich komplizierte. Diese Vorfälle wurden von der Augsburger Allgemeinen berichtet.
Im Vorfeld der Festspiele, die am 14. Juli 2025 begannen, hatten sich Vorurteile gegen die Fürstin wieder verstärkt. Gloria von Thurn und Taxis, die als Schirmherrin der Festspiele fungiert, sieht sich nicht nur wegen ihrer politischen Äußerungen in der Kritik, sondern auch aufgrund ihrer Kontakte zur AfD. Kritiker wie Jonas Höschl, ein Fotograf und Konzeptkünstler, bezeichnen Gloria als politische Agitatorin und werfen ihr vor, sich wirtschaftlich von ihrer Position als Schirmherrin zu bereichern, während sie umstrittene Ansichten vertritt. Den Protest gegen die Fürstin hat Höschl mit einer Online-Petition begleitet, die bereits 832 Unterstützer mobilisieren konnte.
Streit um Politisches Klima
Obgleich das Festival an sich viele hochkarätige Künstler wie Giovanni Zarrella und Simply Red anzieht, ist es die Person der Fürstin, die das öffentliche Interesse weit über den kulturellen Aspekt hinaus lenkt. Die Kritik an Gloria als Schirmherrin basiert weniger auf dem Festival-Programm als vielmehr auf ihrer politischen Haltung. Diese führte dazu, dass mehrere langjährige Sponsoren, darunter REWAG und BMW, ihre Unterstützung für die Festspiele zurückzogen, was aber auch neue Sponsoren wie einen örtlichen Mercedes-Händler anlockte. Gloria selbst zeigt sich verständnisvoll gegenüber den Sorgen der Sponsoren, die sich durch die negative Berichterstattung bedroht fühlen, wie der Abendzeitung berichtet.
„Proteste sind ein Teil gelebter Demokratie“, kommentierte Gloria und erinnerte daran, dass sie bereits bei ihrer Hochzeit vor über 40 Jahren mit Protesten konfrontiert war. Den Vorwurf, homophob oder fremdenfeindlich zu sein, wehrt sie entschieden ab und bezeichnet ihn als „totalen Quatsch“. Dennoch bleibt unklar, wie die Verwaltung Thurn und Taxis auf die anhaltende Kritik reagieren wird und ob es Konsequenzen für die Fürstin geben wird. Als Antwort auf die öffentlichen Boykottaufrufe bezeichnete Gloria diese als bedauerlich, aber sie sieht keinen positiven Effekt daraus und betont, dass die öffentliche Diskussion wichtig bleibt.
Blick in die Zukunft
Die Reaktionen auf die aktuelle Situation zeigen, wie vielschichtig das Themenfeld rund um die Schlossfestspiele ist. Während Gloria von Thurn und Taxis ihre Position verteidigt, mobilisieren Kritiker immer stärker gegen ihre Einflussnahme. Es bleibt abzuwarten, ob die kulturellen Höhepunkte in Regensburg abseits der politischen Kontroversen bestehen können und wie sich das Publikum verhalten wird, das sich in einem Spannungsfeld zwischen Kunst und politischer Ideologie befindet. Eines ist jedoch sicher: Die Schlossfestspiele werden in den kommenden Wochen nicht nur wegen ihrer künstlerischen Darbietungen, sondern auch wegen der politischen Dimension ein Thema bleiben, wie auch der Bayerische Rundfunk festhält.