Ampeln für Vielfalt: Bremen setzt ein Zeichen gegen Queerfeindlichkeit!

Bremer Grüne fordern queere Ampeln als Zeichen gegen Diskriminierung. Unterschriftenkampagne startet am 23. August zum CSD.

Bremer Grüne fordern queere Ampeln als Zeichen gegen Diskriminierung. Unterschriftenkampagne startet am 23. August zum CSD.
Bremer Grüne fordern queere Ampeln als Zeichen gegen Diskriminierung. Unterschriftenkampagne startet am 23. August zum CSD.

Ampeln für Vielfalt: Bremen setzt ein Zeichen gegen Queerfeindlichkeit!

In Bremen bahnt sich ein spannendes Projekt an: Die Bremer Grünen fordern eine Reihe von queeren Ampeln, um ein starkes Zeichen gegen queerfeindliche Gewalt zu setzen. Josephine Assmus, Landesvorstandssprecherin der Grünen, weist darauf hin, dass diese Ampeln für Vielfalt, Sichtbarkeit und Respekt stehen. Sie ist überzeugt, dass in einer Demokratie alle Menschen frei und sicher leben können sollten – ein Grundsatz, der im Grundgesetz verankert ist. Assmus betont, dass queere Menschen in vielen Bereichen unterrepräsentiert sind und ihre Sichtbarkeit Akzeptanz stärken kann. Vor dem Hintergrund eines beunruhigenden Vorfalls, bei dem eine trans* Person angegriffen wurde, ist die Notwendigkeit sichtbarer Solidarität umso drängender. Um die Initiative voranzutreiben, wird am Bremer Christopher Street Day am 23. August eine Unterschriftenaktion gestartet, die an die Bürgerschaftsfraktion der Grünen übergeben wird. Das Ziel sind mindestens 2000 Unterschriften.

Doch wie sieht das konkrete Vorhaben aus? Die Grünen planen die Installation von insgesamt 26 queeren Ampeln, die die verschiedenen Beziehungsformen von gleichgeschlechtlichen Paaren sowie trans* Symbolik und Regenbogenmotive abbilden sollen. Diese Ampeln sollen nicht nur dem Alltag der Bremer Bürger:innen einen bunten Akzent verleihen, sondern auch als Mahnmale für die Opfer queerfeindlicher Gewalt fungieren. Laut einem Bericht von pride.direct haben im Jahr 2024 insgesamt 26 queerfeindliche Straftaten in der Stadt stattgefunden, wobei die Dunkelziffer erheblich höher geschätzt wird.

Vielfalt und Solidarität sichtbar machen

Die Idee der queeren Ampeln hat bereits in Frankfurt am Main und anderen Städten Einzug gehalten. Hier stellten die Grünen in Bremen fest, dass das Projekt nicht nur ein Zeichen für die queere Gemeinschaft ist, sondern auch eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielt. Die Ampeln sollen im Stadtbild sichtbar werden und damit die Normalität von Vielfalt und Akzeptanz widerspiegeln. Assmus zielt darauf ab, dass queere Menschen sicher, sichtbar und selbstbestimmt leben können – ein Recht, das vielen vorenthalten bleibt.

Auf der politischen Bühne stößt der Vorschlag jedoch auf gemischte Reaktionen. Marcel Schröder, Sprecher für Inneres, Recht und Justiz der FDP-Fraktion, kritisiert die Pläne als reine Symbolpolitik, die den Betroffenen nicht wirklich helfen würde. Stattdessen fordert er eine bessere Ausstattung von Polizei und Justiz, um gegen die steigenden queerfeindlichen Straftaten aktiv vorzugehen. „Niemand sollte wegen Geschlechts, Herkunft oder Glaubens diskriminiert werden“, unterstreicht Schröder. Dies sei ein zentrales Anliegen, um das Sicherheitsgefühl aller Bremer:innen zu stärken.

Bremens Engagement für die queere Community

Die politischen Diskussionen zeigen, dass das Thema queere Ampeln in Bremen vielschichtig ist. Unterstützer der Initiative betonen, dass es an der Zeit sei, dafür zu sorgen, dass die queere Community nicht nur in Krisenzeiten Unterstützung erhält, sondern auch im Alltag sichtbar und respektiert wird. „Mit mindestens 26 queeren Ampeln gelingt es uns, ein dauerhaftes Zeichen für ein tolerantes und vielfältiges Bremen zu setzen“, so Assmus.

Für den CSD am 23. August wird die Unterschriftensammlung daher von vielen als eine wichtige Chance gesehen, um weitere Schritte in Richtung Sichtbarkeit und Sicherheit zu gehen. Allen Beteiligten ist klar: Um ein Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen, müssen wir eine Haltung zeigen und aktiv werden. Ein Blick auf andere Städte, die bereits ähnliche Initiativen umgesetzt haben, könnte Bremen als Vorbild dienen, um so ein buntes und respektvolles Miteinander zu fördern.

Für alle, die Interesse haben, die Initiative zu unterstützen, findet die Unterschriftensammlung am 23. August um 11:45 Uhr vor der Landesgeschäftsstelle der Grünen am Altenwall 25 statt. Bremer:innen sind herzlich eingeladen, dabei zu sein und ein starkes Zeichen für Vielfalt und Gleichberechtigung zu setzen.