Polizei durchkämmt besetztes Haus: Gesundheitliche Gefahren im Fokus!

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Polizei durchsuchte ein besetztes Haus in Bremen-Neustadt wegen Gesundheitsgefahren. Aktivisten kündigen Tagesaufenthalt an.

Polizei durchsuchte ein besetztes Haus in Bremen-Neustadt wegen Gesundheitsgefahren. Aktivisten kündigen Tagesaufenthalt an.
Polizei durchsuchte ein besetztes Haus in Bremen-Neustadt wegen Gesundheitsgefahren. Aktivisten kündigen Tagesaufenthalt an.

Polizei durchkämmt besetztes Haus: Gesundheitliche Gefahren im Fokus!

Am Dienstagmorgen, dem 4. November 2025, durchsuchte die Polizei ein besetztes Haus in der Bremer Neustadt. Die Aktion begann bereits gegen 6 Uhr, jedoch befanden sich zu diesem Zeitpunkt keine Menschen im Gebäude. Die besetzenden Aktivisten von der Gruppe „Leerstand gestalten“ äußerten zuvor große Bedenken hinsichtlich des vernachlässigten Zustands des Hauses, insbesondere über Schimmel, der gesundheitliche Gefahren mit sich bringe. Aus Sicherheitsgründen wurde Strom und Gas abgestellt, da eine defekte Gasleitung vermutet wurde.

Die Aktivisten hatten das Haus in der Kornstraße am 18. Oktober 2025 besetzt und daraufhin beschlossen, ab dem vergangenen Sonntagabend nur noch tagsüber im Gebäude zu verweilen, um Übernachtungen zu vermeiden. Trotz mehrfacher Aufforderungen der Polizei, das Haus zu räumen, sind die Aktivisten dem nicht nachgekommen, was schließlich zur Durchsuchung führte. Der 87-jährige Eigentümer des Hauses, der Anzeige wegen Hausfriedensbruchs stellte und seine rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfte, hatte bereits im Vorfeld den Kontakt zur Polizei gesucht, um gegen die Besetzung vorzugehen.

Unterstützer und Konflikte

Vor dem Gebäude versammelten sich einige Unterstützer der Hausbesetzung, während die Polizei die Situation im Griff hatte. Die Beamten schlossen das Gebäude durch eine Handwerksfirma, nachdem sie gemeinsam mit den Aktivisten versuchten, eine Lösung zu finden. Der Konflikt um das Haus in der Bremer Neustadt sowie ähnliche Besetzungen in Bremen zieht sich bereits über Jahre und wirft ein Schlaglicht auf die zunehmenden Wohnraumprobleme in Deutschland.

Aktuelle Studien zeigen, dass in Deutschland derzeit mehr als 550.000 Wohnungen fehlen und die Mieten in Großstädten rasant steigen. So lag die durchschnittliche Nettokaltmiete in Köln 2023 bei 13,44 Euro. Doch während die Bedürfnisse der Mieter mit steigenden Einkommen nicht Schritt halten, stehen in ländlichen Gebieten zahlreiche Wohnungen leer. Es ist ein Mix aus unausgewogener Nachfrage und einem stagnierenden Neubauangebot, der viele Menschen in vermietete Wohnungen zwingt. Rund 52% der deutschen Bürger lebten im vergangenen Jahr zur Miete – ein Trend, der vor allem die Großstädte betrifft.

Wohngeld und soziale Herausforderungen

Die Bundesregierung hatte ursprünglich die Fertigstellung von 400.000 neuen Wohnungen jährlich angestrebt, jedoch konnte diese Zielsetzung in den letzten Jahren nicht erreicht werden. Im Jahr 2023 wurden lediglich 294.400 neue Wohnräume genehmigt. Ein besorgniserregender Trend, der dazu führte, dass sich die Zahl der Wohngeldempfänger auf rund 1,2 Millionen Menschen erhöhte. Diese Entwicklungen zeigen die Notwendigkeit für dringende Maßnahmen im sozialen Wohnungsbau, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.

Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Schritte die Verantwortlichen finden werden, um das Wohnraumproblem anzugehen. Soziale Unternehmen sollen künftig durch eine neue Wohngemeinnützigkeit gefördert werden, aber ob dies ausreicht, um die bestehende Wohnungsnot zu lindern, bleibt fraglich. Der Konflikt in Bremen beleuchtet nur einen Teil eines umfassenden Problems, das die gesamte Bundesrepublik betrifft.

Für weitere Informationen zu dieser Thematik finden Sie die Berichterstattung von NDR und die umfassenden Hintergrundanalysen von BPB über den Wohnraum-Engpass in Deutschland.