Neues Second-Hand-Baumarkt in Hamburg: Schrott bewahre für alle!
In Hamburg startet die Initiative "Schrott bewahre", um Bau- und Bastelmaterial nachhaltig zu recyceln und Abfall zu reduzieren.

Neues Second-Hand-Baumarkt in Hamburg: Schrott bewahre für alle!
In Hamburg-Hammerbrook hat die Initiative „Schrott bewahre“ seit kurzem ihre Pforten geöffnet und bietet eine zweitkräftige Anlaufstelle für alle Bastel- und Baumaterialien. Mit einer Verkaufsfläche von 200 Quadratmetern richtet sich der neue Baumarkt an kreative Köpfe und Nachhaltigkeitsbewusste. Hier bekommen gebrauchte Materialien eine zweite Chance und helfen gleichzeitig, Abfall zu vermeiden und wertvolle Ressourcen zu schonen. Laut NDR verkauft der Verein, der seit Herbst 2024 Materialien von Privatpersonen, Unternehmen und Kultureinrichtungen sammelt, fast neue Stücke zu 75% des Marktpreises und stark gebrauchte Materialien sogar für nur 25%.
Das Angebot umfasst eine Fülle an Materialien, die von Holzlatten über Metallprofile bis hin zu Textilien und Kunststoffplatten reichen. Es gibt keine festgelegte Produktpalette, wodurch das Sortiment kontinuierlich wechselt. Dies macht das Stöbern zu einer spannenden Entdeckungsreise für DIY-Enthusiasten. Menschen, die in Kunst, Kultur, Umwelt oder Bildung tätig sind, erhalten sogar einen Rabatt von 50%, was das Engagement für nachhaltige Kreativität zusätzlich hervorhebt.
Kreativität im Dienste der Umwelt
Ein weiteres bemerkenswertes Ziel von „Schrott bewahre“ ist es, Bildungsangebote zur Sensibilisierung für Müllproduktion und Nachhaltigkeit anzubieten. Mineraloge Volker Thome betont die ressourcenintensive Bauwirtschaft, die weltweit etwa 60 Milliarden Tonnen Material verbraucht und für 40% des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich ist. Es gibt also einen dringenden Handlungsbedarf, um die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben und neues Denken zu fördern. „Schrott bewahre“ soll hierbei als Impulsgeber agieren.
Die Hanseatische Materialverwaltung (HMV) ist bereits seit 2013 als Vorreiter in diesem Bereich aktiv und plant nun einen Umzug aufgrund einer Kernsanierung, was jedoch auch eine Reduzierung der Fläche zur Folge hat. Trotz geplanter Förderung durch die Kulturbehörde bleibt die Finanzierung des Projekts eine Herausforderung. Aber die Begeisterung der Bevölkerung für gebrauchtes Material zeigt, dass die Nachfrage steigt und immer mehr Menschen umdenken.
Ressourcenschonung im Bauwesen
Ein weiteres Thema, das in diesem Kontext nicht ignoriert werden kann, ist die ressourcenschonende Bauweise. Experten des Umweltbundesamts führen aus, dass geeignete planerische Methoden den Rohstoffeinsatz erheblich verringern können. Mit einem smarten Management der Stoffströme lässt sich Abfall reduzieren, und die Lebensdauer bestehender Gebäude kann durch Umnutzung verlängert werden. Die Entwicklung neuer Verwertungstechnologien und der Einsatz von recyclingfähigen Baustoffen sind ebenfalls wichtige Schritte in Richtung Nachhaltigkeit.
Umweltbundesamt weist darauf hin, dass Gebäude heute als Materiallager betrachtet werden sollten. Als Anreiz könnten verpflichtende Materialpässe dafür sorgen, dass Transparenz geschaffen wird, und die wichtige Umdrehung in der Bauwirtschaft vorankommt. Vorbilder für diese Ansätze finden sich mittlerweile in Städten wie Wien, Linz oder Graz.
Insgesamt zeigt die neue Initiative „Schrott bewahre“ in Hamburg, wie durch kreative Ideen und nachhaltige Ansätze ein Umdenken im Bausektor angestoßen werden kann. Lassen wir uns überraschen, was die Zukunft in Sachen Wiederverwendung und Ressourcenschonung noch bringen wird!