Patientenverhalten beeinflusst Behandlungen: Studie der Uni Hamburg überrascht!
Die Universität Hamburg untersucht das Verhalten von Ärzten bei Zusatzleistungen. Forschungsergebnisse zeigen, wie Patienten Meinungen die Behandlung beeinflussen.

Patientenverhalten beeinflusst Behandlungen: Studie der Uni Hamburg überrascht!
In der heutigen Zeit stehen Zusatzleistungen von Ärzten, auch bekannt als individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), immer öfter im Fokus der Diskussion. Die Universität Hamburg hat nun eine spannende Untersuchung zu diesem Thema veröffentlicht, die beleuchtet, wie das Verhalten von Patientinnen und Patienten die Behandlung durch Ärzte beeinflusst.
Die Ergebnisse sind aufschlussreich: Wenn Patientinnen und Patienten gegen eine IGeL-Leistung sind, mindert sich die Behandlungsleistung um durchschnittlich 16 Prozent. Besonders bei teureren Zusatzleistungen ist dieser Effekt ausgeprägter. Um diesen Einfluss zu messen, wurde ein Experiment mit 150 Medizinstudierenden, die als Ärzte agierten, und 150 Studierenden anderer Fachrichtungen, die als Patienten fungierten, durchgeführt. Ziel der Studie war es, den Einfluss des Patientenverhaltens auf das Verhalten der Mediziner objektiv nachzuweisen.
Die Rolle des IGeL-Monitors
Doch was genau sind diese IGeL-Leistungen? Hier kommt der IGeL-Monitor ins Spiel. Das Internetportal bewertet seit 2012 diese individuellen Gesundheitsleistungen und hilft Versicherten, informierte Entscheidungen zu treffen. Die Bewertungen basieren auf systematischer Recherche und Auswertung wissenschaftlicher Literatur.
Aktuelle Erhebungen zeigen, dass von 68 bewerteten Leistungen keine einzige als „positiv“ eingestuft wurde. Lediglich drei IGeL-Leistungen erhielten eine „tendenziell positive“ Bewertung, während 27 als „tendenziell negativ“ eingestuft wurden. Besonders die Ultraschalluntersuchungen zur Krebsfrüherkennung und die Augeninnendruckmessung stehen stark in der Kritik, da der Nutzen oft den möglichen Schaden nicht rechtfertigt.
Herausforderungen in der medizinischen Praxis
Die Untersuchung erwähnt auch die Herausforderungen, denen sich Praxen derzeit stellen müssen: Hamburg ist zum Testgebiet für elektronische Patientenakten geworden, doch zahlreiche Ärztinnen und Ärzte berichten von Problemen im Umgang damit. Diese Unzulänglichkeiten könnten das Vertrauen in die medizinische Versorgung weiter belasten.
Das Thema der IGeL ist komplex und vielschichtig. Es zeigt, wie wichtig es ist, dass Patientinnen und Patienten gut informiert sind, um die richtigen Entscheidungen für ihre Gesundheit zu treffen. Damit verbunden ist auch der stetige Dialog zwischen Ärzten und Patienten, um die bestmöglichen Behandlungsansätze zu finden, ohne nur auf Zusatzleistungen zu setzen, die nicht immer den gewünschten Nutzen bringen.
Die Entwicklungen rund um die IGeL und die laufenden Studien an der Universität Hamburg werden mit Spannung verfolgt – nicht nur in der Hansestadt, sondern auch weit darüber hinaus. Hier bleibt abzuwarten, ob sich die Ergebnisse in der Praxis niederschlagen und welche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation ergriffen werden.