Kurzstreckenflüge am Frankfurter Flughafen: Ein Umweltproblem bleibt!

Frankfurt am Main: Kurzstreckenflüge dominieren 2024, Umweltfolgen thematisiert. Debatte um nachhaltige Mobilität und Schienenanbindung.
Frankfurt am Main: Kurzstreckenflüge dominieren 2024, Umweltfolgen thematisiert. Debatte um nachhaltige Mobilität und Schienenanbindung. (Symbolbild/NAGW)

Kurzstreckenflüge am Frankfurter Flughafen: Ein Umweltproblem bleibt!

Frankfurt am Main, Deutschland - Die Diskussion um Kurzstreckenflüge am Frankfurter Flughafen ist nach wie vor ein heißes Eisen. Im Jahr 2024 entfallen satte 48 % aller Flugbewegungen auf Flüge, die weniger als 1000 Kilometer betragen. Das entspricht über 200.000 Flügen und bringt zahlreiche Probleme mit sich, die nicht nur die Umwelt, sondern auch die Reisenden betreffen. Insbesondere die beliebten Inlandsziele wie Berlin, München und Hamburg bleiben hoch im Kurs, mit über 9221 Starts und Landungen an der Spree und jeweils etwa 8350 in München und Hamburg.

Janine Wissler von der Linksfraktion im Bundestag wirft der Politik vor, den notwendigen Willen zur Verlagerung dieser Kurzstreckenflüge auf die Schiene zu vermissen. Dabei ist die Botschaft der Bundesregierung klar: Alle größeren Städte sind von Frankfurt aus in maximal vier Stunden per Zug erreichbar. Doch die CO₂-Emissionen durch innerdeutsche Flüge liegen 2024 bei mehr als 340.000 Tonnen und haben damit erstmals wieder die Werte vor der Corona-Pandemie überschritten. Ein Umstand, der besonders von Bürgerinitiativen kritisiert wird, die sich vehement für ein Ende aller Inlandsflüge starkmachen.

Umwelt und Mobilität im Fokus

Fraport AG, Betreiber des Flughafens, argumentiert, dass ein Verbot von Inlandsflügen, die durch den Zug ersetzt werden könnten, Wettbewerbsnachteile mit sich bringen würde. Doch viele Passagiere nutzen bereits das Rail&Fly-Programm – 1,1 Millionen waren es 2024, was einem Anstieg von 4 % entspricht. Der Flughafen in Frankfurt verfügt über die beste Schienenanbindung Deutschlands, was die Bahnfahrt nach Köln in nur 50 Minuten ermöglicht. Ein Flug braucht etwas mehr als eine Stunde, doch die Klimabilanz spricht eine andere Sprache.

Verkehrsanbindungen wie die der Fraport sind intermodal gestaltet. Das bedeutet, dass Flugzeuge, Bahnen und öffentliche Verkehrsmittel miteinander vernetzt sind, um umweltfreundliche Mobilität zu fördern. Fraport hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erreichbarkeit des Flughafens für Fluggäste und Beschäftigte zu verbessern, indem der Anteil der Reisenden, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen, gesteigert werden soll. Es gilt, umweltbelastenden Verkehr zu reduzieren und eine sozial verträgliche Mobilität zu entwickeln.

Initiativen und Herausforderungen

Die Initiative Zukunft Rhein-Main (ZRM) hat sich zusammen mit der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft (KAG) am Frankfurter Flughafen zum Ziel gesetzt, neue Konzepte für die Weiterentwicklung der Region zu entwerfen. Dabei spielen auch Themen wie Fluglärm, Ultrafeinstaub und die Grenzen des Wachstums eine große Rolle. Ein Beratungsgremium sorgt dafür, dass die Belange des Lärmschutzes und der Luftverunreinigungen ernst genommen werden. In einer Zeit, in der nachhaltige Mobilität immer wichtiger wird, ist es unabdingbar, innovative Strategien zu entwickeln, um die Umweltauswirkungen des Luftverkehrs zu minimieren.

Die Forderungen von Wissler sind klar: Ein Verbot von Kurzstreckenflügen, die problemlos durch die Bahn ersetzt werden könnten, und eine gerechte Bepreisung der Umweltfolgen des Luftverkehrs. Denn die Regierung sollte den Klimaschutz ernst nehmen und das Einsparpotenzial nicht aus der Hand geben.

In Anbetracht der aktuellen Lage und der bedeutenden Herausforderungen, vor denen wir stehen, bleibt abzuwarten, wie sich die Politik in Bezug auf Kurzstreckenflüge positionieren wird. Eines ist sicher: Das Thema bleibt ein spannendes und kritisches Kapitel im größeren Kontext der Verkehrspolitik und des Umweltschutzes.

Details
OrtFrankfurt am Main, Deutschland
Quellen