Wächterpreis 2025: WAZ-Reportage über Kinderprostitution begeistert Jury

Wächterpreis 2025: WAZ-Reportage über Kinderprostitution begeistert Jury
Gerade eben hat die Medienwelt einen Blick auf die berührende und erschütternde Realität geworfen: Der Wächterpreis 2025 geht an Sophie Sommer von der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ) für ihre eindringliche Reportage mit dem Titel „Ich spüre seine Hände noch auf mir“. Diese Auszeichnung wurde im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Frankfurt am Main überreicht und ist mit 10.000 Euro dotiert. Wie Deutschlandfunk berichtet, wurde die Arbeit von einer fünfköpfigen Jury ausgezeichnet, die die journalistische Qualität und die packende Erzählweise lobte, die es versteht, die oft verborgen bleibenden Abgründe in unserer Gesellschaft sichtbar zu machen.
„Ich spüre seine Hände noch auf mir“ wirft einen eindringlichen Blick auf das Thema Kinderprostitution, das nach wie vor ein drängendes Problem in vielen Großstädten darstellt. Mit einer geschickten Mischung aus Nähe und Distanz gelingt es der Autorin, die Thematik mit tiefem Einfühlungsvermögen zu behandeln und gleichzeitig die gesellschaftlichen Missstände aufzudecken, die oft im Verborgenen bleiben. Chefredakteur Andreas Tyrock von der WAZ war bei der Preisverleihung anwesend und teilte die Freude über diese unabhängige Auszeichnung, die nicht nur die Autorin, sondern auch die gesamte Redaktion würdigt.
Die Preisverleihung und ihre weiteren Preisträger
Der Wächterpreis wird seit 1969 jährlich von der Stiftung „Freiheit der Presse“ vergeben, die von Verlegerverbänden getragen wird. Ziel des Preises ist es, couragierte und investigative Berichterstattung über Korruption, Missstände und Missbrauch zu würdigen. Wikipedia informiert, dass die Preisvergabe eine lange Tradition hat, die auf den Wunsch zurückgeht, die Pressefreiheit zu fördern und ihr einen angemessenen Schutz zu bieten. Jedes Jahr werden der erste, zweite und dritte Preis vergeben, die mit 10.000 €, 6.000 € und 4.000 € dotiert sind.
In diesem Jahr erhielten auch Sönke Iwersen und Volker Votsmeier den zweiten Preis für ihre Aufdeckung der Machenschaften im Cum-Ex-Skandal in der Zeitungsredaktion von „Handelsblatt“ – eine investigative Reise, die einen institutionellen Widerstand gegen die Aufklärung eines riesigen Finanzverbrechens aufzeigte. Julia Rathcke wurde mit dem dritten Preis geehrt, und zwar für ihren Artikel „Auf Lügen gebaut“ in der „Rheinischen Post“. Dieser beleuchtet das Lebenslauf-Fabricating eines AfD-Landtagsabgeordneten aus Nordrhein-Westfalen, was die Manipulation von öffentlichen Informationen und den Missbrauch von Macht sichtbar macht.
Ein Preis mit Geschichte und Bedeutung
Die Bedeutung des Wächterpreises kann nicht genug betont werden. Er honoriert Journalisten, die sich nicht scheuen, unangenehme Wahrheiten ans Licht zu bringen. epd medien berichtet, dass die diesjährige Jury unter dem Vorsitz von Moritz Döbler, Chefredakteur der „Rheinischen Post“, auch die Berichterstattung als Zeichen gegen Missstände und einen Angriff auf die Pressefreiheit wertet. Diese Auszeichnung ist nicht nur eine persönliche Ehrung, sondern auch eine kollektive Erinnerung daran, wie wichtig kritische Stimmen in einer Zeit sind, in der die Medienlandschaft unter Druck steht.
Es bleibt zu hoffen, dass die Vorbilder dieser Preise nicht nur in unserer Region, sondern auch darüber hinaus inspirieren, den Mut zur Wahrheit und zur Berichterstattung über gesellschaftliche Themen zu bewahren. Denn, wie die Preisträger zeigen, haben engagierte Journalist:innen immer das Potenzial, die Menschen zu erreichen und Veränderungen herbeizuführen.