Gießen feiert Eröffnung: Lern- und Erinnerungsort für die Zukunft!

In Gießen wird das ehemalige Notaufnahmelager zum Lern- und Erinnerungsort. Die Eröffnung der Ausstellung betont historische Bedeutung.

In Gießen wird das ehemalige Notaufnahmelager zum Lern- und Erinnerungsort. Die Eröffnung der Ausstellung betont historische Bedeutung.
In Gießen wird das ehemalige Notaufnahmelager zum Lern- und Erinnerungsort. Die Eröffnung der Ausstellung betont historische Bedeutung.

Gießen feiert Eröffnung: Lern- und Erinnerungsort für die Zukunft!

In Gießen wird ein neues Kapitel in der Erinnerungskultur aufgeschlagen: Ein ehemaliges Notaufnahmelager wurde in einen Lern- und Erinnerungsort umgewandelt. Die Eröffnung fand gestern Abend statt und wird als eines der größten Kulturprojekte des Landes gefeiert. Gießen hat eine besondere Geschichte, da es nach dem Bau der Mauer das einzige Lager außerhalb von West-Berlin war. In seiner Eröffnungsrede hob der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hervor, wie wichtig es ist, die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft zu schlagen. Laut hessenschau.de soll die Gedenkstätte vor allem den jungen Generationen die Gründe für die Flucht von Menschen nahebringen.

Statistiken belegen die Bedeutung dieser Einrichtung: Zwischen 1950 und 1990 durchlief etwa jeder Vierte der rund 900.000 Menschen, die in die Bundesrepublik kamen, dieses Lager. Flüchtlinge blieben hier teils nur über Nacht, andere jedoch auch mehrere Monate, was zeigt, wie zentral diese Stätte für viele Schicksale war.

Ewige Erinnerungen und neue Ausstellungen

Ab heute ist die neue Dauerausstellung für die Öffentlichkeit zugänglich. Diese umfasst über 50 Video-Bildschirme, auf denen Zeitzeugen ihre Geschichten erzählen. All dies wird ermöglicht durch umfassende pädagogische Programme, die in der kommenden Zeit für Schulen angeboten werden. Diese Fortbildungen sind eine Einladung, sich intensiv mit der Geschichte und der Relevanz des Notaufnahmelagers auseinanderzusetzen. Die erste Fortbildung für Lehrkräfte findet bereits am 24. März 2025 in der Lehrkräfteakademie Gießen statt, wie hlz.hessen.de berichtet.

Diese Fortbildung besteht aus zwei Teilen: Der erste Teil behandelt die Konzeption der Dauerausstellung, mit einem Fokus auf der DDR und der nationalen Bedeutung des Notaufnahmelagers. Der zweite Teil bietet Workshops zu verschiedenen Themen für unterschiedliche Klassenstufen – passend zu den jeweiligen Kerncurricula der Fächer.

Reflexion über die Vergangenheit

Die Bedeutung der Erinnerungskultur ist nicht zu unterschätzen. Diese bleibt eine Herausforderung, auch nach über drei Jahrzehnten nach dem Ende des Nationalsozialismus. Der bpb.de zufolge sind Gedenkstätten wie diese essenzielle Orte der Erfahrung und Erkenntnis, die das Ziel verfolgen, sowohl Empathie als auch historisches Verständnis zu fördern. Es ist wichtig, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen nicht aus den Augen zu verlieren.

Die Eröffnung des neuen Lern- und Erinnerungsorts in Gießen ist daher nicht nur ein lokales Ereignis, sondern setzt auch wichtige Impulse für die Auseinandersetzung mit den Themen Flucht und Erinnerung in Deutschland. Angesichts der steigenden gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit erweist sich die Erinnerungskultur als essenziell, um eine inklusive Gesellschaft zu fördern.