Abschiebung von hessischen Zwillingsschülerinnen sorgt für Empörung!

Abschiebung einer palästinensischen Familie in Hessen gescheitert: Was bedeutet dies für die betroffenen Mädchen und die Flüchtlingspolitik?

Abschiebung einer palästinensischen Familie in Hessen gescheitert: Was bedeutet dies für die betroffenen Mädchen und die Flüchtlingspolitik?
Abschiebung einer palästinensischen Familie in Hessen gescheitert: Was bedeutet dies für die betroffenen Mädchen und die Flüchtlingspolitik?

Abschiebung von hessischen Zwillingsschülerinnen sorgt für Empörung!

In Hessen sorgte ein Amnesty-Fall für ordentlich Aufsehen: Eine palästinensische Familie, bestehend aus Aziza A. und ihren 15-jährigen Zwillingen Janna und Joud, sollte abgeschoben werden. Doch der Versuch, die drei nach Rumänien zurückzuführen, ist am vergangenen Samstag gescheitert, da die Mutter nicht zu Hause war und die Mädchen allein im Appartement verblieben waren. Das Ereignis hat nicht nur die Betroffenen, sondern auch zahlreiche Unterstützer auf den Plan gerufen, die die Härte des Verfahrens anprangern.

Die Familie lebt seit November 2021 in Deutschland und müsste eigentlich seit Januar 2025 ausreisen. Ihr Asylantrag wurde im August 2022 abgelehnt. Das Verfahren zur Rückführung basierte auf dem Dublin-Abkommen, welches die Zuordnung von Asylbewerbern regelt. [Tagesschau] verweist hierbei auf die Herausforderungen dieses Systems: So konnten in den letzten Jahren zehntausende Fälle nicht wie geplant bearbeitet werden, was oft an mangelhaften Absprachen zwischen den Ländern oder Verzögerungen durch die deutschen Behörden liegt. Auch in diesem speziellen Fall wurde der Familie versprochen, dass eine Rückführung überhaupt unkompliziert sei – nun zeigt sich, wie schwierig es in der Praxis sein kann.

Emotionale Zeugenberichte und politische Reaktionen

Janna und Joud sind bestens in ihre Schule integriert, haben in Hessen ein stabiles Umfeld gefunden und träumen davon, Erzieherinnen zu werden. Bei einem früheren Gespräch berichtete Janna von Gewalt und Diskriminierung in Rumänien und betonte, dass ihre Familie in Deutschland endlich ein Zuhause gefunden hat. Joud hat zudem große Angst vor einem weiteren Abschiebeversuch und der Möglichkeit, dass die Polizei kommen könnte, was den emotionalen Druck auf die Familie zusätzlich verschärft. Der Hessische Flüchtlingsrat äußerte sich empört über die Abschiebung vor der Zeugnisvergabe der Mädchen.

Innenminister Roman Poseck von der CDU bestätigte einen Anstieg der Abschiebungen in Hessen auf bereits 1.017 Personen im ersten Halbjahr 2025, was ein Plus von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Er sieht die Abschiebungen als eine notwendige Maßnahme innerhalb eines Rechtsstaates. Gleichzeitig finden diese rigorosen Maßnahmen aber auch immer mehr Widerspruch – die Grünen im Landtag sowie der Paritätische Wohlfahrtsverband kritisieren die harte Linie der Landesregierung und fordern ein Umdenken.

Dublin-Verfahren unter Druck

Nach Informationen von [DW] zeigt das Dublin-Verfahren insgesamt eine fragwürdige Bilanz. Im Jahr 2023 wurden über 74.000 Überstellungen beantragt, doch tatsächlich durchgeführt wurden gerade mal 5.053. Ähnlich sieht es auch beim Jahr 2024 aus, wo von über 74.500 Anträgen nur 5.827 erfolgreich waren. Länder wie Italien machen es besonders schwer, wobei sie trotz erheblicher Rücknahmezustimmungen nur in wenigen Fällen tatsächlich Rückführungen akzeptieren. Diese systemischen Probleme sind nicht nur für Asylsuchende eine erhebliche Hürde, sie untergraben auch die Glaubwürdigkeit des gesamten Asylsystems in der EU.

In der hitzigen Debatte um Migration und Integration bleibt der Fall der Familie A. ein trauriges Beispiel dafür, wie Menschen, die sich in einer neuen Gesellschaft engagieren, an bürokratischen Hürden scheitern können. Während die Familie für ihren Verbleib in Deutschland kämpft, fehlen klare Lösungen zum Umgang mit solchen Fällen im bestehenden Asylsystem und den damit verbundenen internationalen Regularien.