Felssturz im Berchtesgadener Nationalpark: Wanderer in Gefahr!

Felssturz im Berchtesgadener Nationalpark: Wanderer in Gefahr!
Im Nationalpark Berchtesgaden hat sich am Dienstag, den 10. August 2025, ein dramatischer Felssturz ereignet, bei dem rund 4000 Kubikmeter Gestein ins Tal krachten. Dieses Ereignis hat nicht nur für Aufsehen, sondern auch für akute Gefahren im beliebten Wandergebiet gesorgt. Die örtliche Polizei musste 20 Wanderer, darunter 18 Erwachsene, einen Jugendlichen und ein Kind, mit einem Hubschrauber aus dem Gefahrenbereich evakuieren. Glücklicherweise wurde nur ein 46-jähriger Wanderer aus Hessen leicht verletzt, als ihn ein abprallender Stein traf.
Der Geologe Stefan Kellerbauer warnt jedoch vor weiterer Instabilität. An der Ausbruchstelle wurde eine sichtbare, offene Spalte in der Felswand entdeckt, aus der Material austritt. Das hintere Wimbachtal bleibt daher gesperrt. Nationalpark-Sprecher betonen, dass die Sperrung des verschütteten Steiges unumgänglich ist. Die Gefahrenstelle liegt in der sogenannten Torrener Joch-Zone, die als geologisch instabil gilt, und laut Revierleiter Martin Weckel ist unklar, wann weiteres Gestein ab gehen könnte. Die Wanderwege Nr. 411 und 421 werden geschlossen bleiben, bis ein Gutachten vorliegt.
Historische Felsstürze und aktuelle Gefahren
Felsstürze sind in dieser Region kein neues Phänomen. Ein besonders schwerwiegender Felssturz ereignete sich bereits im September 1999, als 200.000 Kubikmeter Gestein abstürzten. Auch die Situation am Hochvogel im Allgäu ist beunruhigend: Dort hat sich ein Riss, der sich über die letzten 10 bis 20 Jahre vergrößert hat, zu einer ernsthaften Gefahrenstelle entwickelt. Hier könnte ein möglicher Bergsturz von etwa 260.000 Kubikmetern ins Hornbachtal drohen.
Ein Blick auf die Wissenschaft zeigt, dass der Klimawandel hier eine signifikante Rolle spielt. Der Permafrost in den Alpen schmilzt, was zu einer erhöhten Instabilität des Gesteins führt. Laut TU-Professor Michael Krautblatter wird die Erosion durch steigende Temperaturen, verstärkte Schneeschmelze und Starkregen beschleunigt. Dies hat zur Folge, dass die Felsen, die früher durch Frost stabil waren, sich nun zunehmend zu lösen beginnen. Auch die Beobachtungen in Kandersteg und am Hochvogel verdeutlichen die alarmierende Entwicklung und erhöhen die Gefahr von Berg- und Felsstürzen in den kommenden Jahren.
Wanderer sollten aufmerksam bleiben
Wanderer in den betroffenen Gebieten sind dringend aufgefordert, die Warnhinweise ernst zu nehmen und die Sperrungen zu respektieren. Es gibt unvorhersehbare Gefahren durch weitere Felsstürze. In den letzten Jahren sind die Berichte über Bergstürze in den Alpen angestiegen, und es ist absehbar, dass die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Konsequenzen in gefährdeten Regionen zunehmen. Grundstückspreise in betroffenen Gebieten fallen rapide, und die öffentliche Besorgnis wächst.
Die Situation in den Alpen ist ein eindringliches Beispiel dafür, wie der Klimawandel unser Umfeld transformiert. Was diese Naturphänomene angeht, bleibt wohl kein Stein auf dem anderen, und die Wanderer sollten weiterhin wachsam und informiert bleiben. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Hinweisen der Behörden und den geologischen Entwicklungen. Hier ist noch viel zu beobachten, was dem Wanderer ein gutes Händchen abverlangt.
Für vertiefte Informationen, schauen Sie bei Giessener Anzeiger, t-online und ZDF nach.