Vogelsberger Mann, 20, fällt auf Sextortion herein – Warnung vor Online-Gefahren!
Im Vogelsbergkreis wurde ein 20-Jähriger durch Sextortion erpresst. Experten warnen vor Risiken in sozialen Netzwerken und geben Sicherheitstipps.

Vogelsberger Mann, 20, fällt auf Sextortion herein – Warnung vor Online-Gefahren!
Im Vogelsbergkreis hat ein 20-Jähriger eine beunruhigende Erfahrung gemacht, die derzeit immer häufiger vorkommt: das Phänomen “Sextortion”. Dabei handelt es sich um eine perfide Kombination aus “Sex” und “Extortion” (Erpressung), die vor allem durch gefälschte Profile in sozialen Netzwerken und Dating-Plattformen vorangetrieben wird. Wie FFH berichtet, traf der junge Mann auf eine unbekannte Person, tauschte intime Fotos aus und wurde später erpresst. Der Täter drohte, diese Bilder an Freunde oder Kumpels zu senden, wenn er nicht sofort gezahlt wird.
Dies sind keine Einzelfälle: Sextortion kann jeden treffen, ganz egal, ob jung oder alt. Entsprechend USA Today ist es alarmierend, dass insbesondere Jugendliche, vorwiegend Männer im Alter von 14 bis 17 Jahren, oft die Zielgruppe sind. Täterschaften bedienen sich häufig gefälschter Identitäten, um mit den Opfern in Kontakt zu treten und sie in die intime Falle zu locken.
Die Masche der Täter
Die Vorgehensweise der Täter ist meist ähnlich. Nachdem Vertrauen aufgebaut wurde, fordern sie Intimitäten und drohen anschließend mit der Veröffentlichung der gesammelten Inhalte, sollte kein Geld fließen. Auch das Eintreiben von Geld über Bezahlkarten und Codes gehört zur Masche, wie der Fall des Vogelsbergkreis-Bewohners zeigt. Oftmals kommen die Täter sehr schnell zur Sache, und Missverständnisse oder ungewöhnliche Formulierungen in der Kommunikation können erste Warnsignale sein. Wie WebMD erklärt, spielt dabei das “Grooming” eine wesentliche Rolle, bei dem über Wochen hinweg langsam Vertrauen aufgebaut wird, bevor die Erpressung beginnt.
Eine rasche Annäherung im Internet sollte stets mit Skepsis betrachtet werden. So rät die Polizei dringend, keine intimen Inhalte an Unbekannte zu senden – auch nicht vertraulich in Videochats. Es ist wichtig, Vorsicht walten zu lassen, da die Aufrechterhaltung der Erpressung oft auch nach Zahlung nicht garantiert ist, warnen die Experten.
Was tun im Ernstfall?
Sollte man selbst in eine solche Situation geraten oder jemanden kennen, der betroffen ist, gilt es, schnell zu handeln. Die USA Today empfiehlt, den Täter auf allen Plattformen zu blockieren und dessen Konten der entsprechenden sozialen Medien zu melden. Wichtige Dokumente wie Chatverläufe und Screenshots sollten als Beweise gesichert werden. Im Notfall ist es ratsam, sich an zuständige Behörden wie das National Center for Missing and Exploited Children oder die örtliche Polizei zu wenden. Besonders in schweren Fällen, die eventuell in suizidale Gedanken führen können, sollte umgehend psychologische Hilfe in Anspruch genommen werden – beispielsweise über die 988-Suizidhotline.
Die Aufklärung über Sextortion ist von entscheidender Bedeutung. Eltern und Gemeinschaften sind gefordert, offen über Online-Sicherheit zu sprechen, um die jungen Menschen besser zu schützen. Unterstützung ist enorm wichtig – die Schuld liegt bei den Tätern und nicht bei den Opfern, die in der Regel ohnehin schon unter Scham und Isolation leiden.