Karibik-Albtraum: Urlauberin nach Unfall ohne Hilfe im Krankenhaus!
Eine Gießener Urlauberin erlitten während einer Karibik-Kreuzfahrt einen schweren Unfall. Der Vorfall wirft Fragen zur medizinischen Versorgung auf.

Karibik-Albtraum: Urlauberin nach Unfall ohne Hilfe im Krankenhaus!
Ein traumhafter Urlaub in der Karibik kann schnell zum Albtraum werden, wie das Schicksal von Gisela Bode zeigt. Die 63-Jährige aus Gießen erlebte während eines Fahrradausflugs, organisiert von TUI Cruises, auf der Insel Dominica einen schweren Unfall. Sie brach sich dabei den Arm, und der Vorfall führte dazu, dass sie ihre geplante Kreuzfahrt auf der „Mein Schiff 2“ abbrechen musste. Zunächst dachte Bode, sie würde ins Bordhospital gebracht, da damit auf der Website geworben wird. Doch wie mittelhessen.de berichtet, informierte der Reiseleiter sie, dass Unfälle an Land im Bordhospital nicht behandelt werden können und brachte sie stattdessen in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Roseau.
Das örtliche Krankenhaus entsprach leider nicht den gewohnten europäischen Standards. Bode erhielt medizinische Versorgung, doch die Umstände waren besorgniserregend. Röntgenaufnahmen wurden ohne den notwendigen Schutz durchgeführt. Nach der Behandlung wollte Bode so schnell wie möglich wieder zurück aufs Schiff, wurde jedoch zunächst der Zutritt verwehrt. Erst nach Diskussionen sowie der Vorlage ihrer Röntgenbilder durfte sie schlussendlich wieder zu ihrer Reisegruppe zurück und an Bord gehen. Doch die Rückkehr war nur der erste Schritt; die Urlaubspläne waren bereits dahin.
Späte Einsicht und enttäuschte Erwartungen
Trotz der Rückkehr zum Schiff wurde der Urlaub für Bode und ihren Mann abrupt beendet. TUI empfahl eine Operation in Guadeloupe, was für die Urlauberin und ihren Mann eine weitere unerwartete Belastung darstellte. TUI bot an, ein Hotelzimmer sowie den Rückflug zu organisieren, was sie jedoch ablehnten. So trat die Rückreise über Guadeloupe nach Paris und von dort mit dem TGV nach Frankfurt an – eine strapaziöse Heimfahrt für die verletzte Urlauberin. In Deutschland wurde sie dann in einer Klinik behandelt, und die notwendige Operation fand erst nach dem regulären Ende der Kreuzfahrt statt. TUI stellte klar, dass es für solche Unfälle festgelegte Prozesse gibt, um Langzeitfolgen zu vermeiden, doch Bode äußerte, dass sie sich nicht ausreichend unterstützt fühlte. Statt einer angemessenen Entschädigung erhielten sie lediglich einen Gutschein für ein mehrgängiges Menü an Bord.
Ein Vorfall wie dieser wirft wichtige Fragen zur medizinischen Versorgung im Ausland auf. Oft ist die Realität weit entfernt von den Erwartungen, die man beim Reisen hat. So sind viele Urlauber nicht ausreichend auf medizinische Notfälle im Ausland vorbereitet. Wie savespace.eu treffend zusammenfasst, können die Kosten für medizinische Versorgung im Ausland schnell in die Höhe schießen und viele deutsche Krankenkassen zahlen nur begrenzt oder gar nicht. Bei Reisen außerhalb Europas ist oft eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung notwendig, um im Notfall abgesichert zu sein.
Prävention ist die beste Medizin
Was sollte man also beachten, um im Ernstfall gut gerüstet zu sein? Eine gute Vorbereitung kann nicht nur viele Euro sparen, sondern auch die eigene Gesundheit schützen. Wichtige Punkte sind der Abschluss einer geeigneten Auslandskrankenversicherung und das Einholen von Informationen über das örtliche Gesundheitssystem. Eine persönliche Reiseapotheke mit regelmäßig benötigten Medikamenten und Kontakten vor Ort kann ebenfalls von großem Vorteil sein.
Der Fall von Gisela Bode verdeutlicht, wie wichtig es ist, nicht nur von den Urlaubszielen zu träumen, sondern sich auch auf unvorhersehbare Situationen vorzubereiten. Denn manchmal kann aus einem erholsamen Urlaub ein unfreiwilliges Abenteuer werden, das man so schnell nicht vergisst.