Startschuss für Sprachförderung: 1000 Kinder im Main-Taunus-Kreis profitieren!

InSL e.V. startet Sprachförderprogramm im Main-Taunus-Kreis, basierend auf Erfolg im Hochtaunuskreis. Ziel: Bildungsgerechtigkeit.

InSL e.V. startet Sprachförderprogramm im Main-Taunus-Kreis, basierend auf Erfolg im Hochtaunuskreis. Ziel: Bildungsgerechtigkeit.
InSL e.V. startet Sprachförderprogramm im Main-Taunus-Kreis, basierend auf Erfolg im Hochtaunuskreis. Ziel: Bildungsgerechtigkeit.

Startschuss für Sprachförderung: 1000 Kinder im Main-Taunus-Kreis profitieren!

Der Anteil der Kinder in Deutschland, die keinen ausreichenden Zugang zu Deutsch als Bildungssprache haben, steigt kontinuierlich. Dies zeigt, dass die Bildungssprache, die aktives Lernen und gezielte Unterstützung verlangt, für viele unzugänglich bleibt. Der Verein InSL e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, genau hier anzusetzen und ein kulturell sensibles Sprachförderkonzept zu entwickeln. Am 11. Juni 2025 feierte das Programm im Main-Taunus-Kreis seinen offiziellen Start und verspricht, Bildungsbenachteiligungen zu verringern. InSL e.V. wurde bereits 2011 in Friedrichsdorf gegründet und orientiert sich an den Erkenntnissen der Sprachwissenschaftlerin Ingrid Gogolin von der Universität Hamburg. Seitdem hat sich die Initiative erfolgreich im Hochtaunuskreis bewährt und wird nun auf den Main-Taunus-Kreis ausgeweitet, wo rund 300 Kinder von der ersten Phase profitieren sollen. Langfristiges Ziel ist es, dass bis zu 10 % der Kinder im Main-Taunus-Kreis von dem Programm profitieren, wie Taunus Nachrichten berichtet.

Was wird genau angeboten? Die Angebote sind vielfältig und adressieren die Bedürfnisse der unterschiedlichen Altersgruppen. So gibt es unter anderem die Programme „Sprachpiraten“ für Kinder von drei bis sechs Jahren, „Sprachdetektive“ für Grundschulkinder sowie eine sprachsensible Hausaufgabenbetreuung. Ein besonders interessantes digitales Tool ist „Lesen mit dem Turbo-Team“, das in Kooperation mit Tutoring for all gUG entwickelt wurde. Außerdem profitieren pädagogische Fachkräfte von Fortbildungsangeboten, die in den Kitas und Schulen stattfinden. Die Finanzierung erfolgt unter anderem durch die Taunus Sparkasse, die mit ihrem Engagement die sprachliche Teilhabe und die grundlegende Bildung unterstützt, wie die Deutsche Bank Stiftung hervorhebt.

Bildungsgerechtigkeit als Ziel

Die Initiative InSL verfolgt das übergeordnete Ziel der Bildungsgerechtigkeit im deutschen Schulsystem. Es ist alarmierend, dass laut aktuellen Erhebungen rund 40 % der Zehnjährigen nicht in der Lage sind, sinnvoll zu lesen. Fast alle funktionalen Analphabeten verlassen die Schulbank, ohne vorher in der zweiten Klasse als schwache Leser aufgefallen zu sein. Daher ist es umso wichtiger, dass das Konzept von InSL die Kitas und Schulen direkt unterstützt – durch eigenes pädagogisches Personal und spezielle Fortbildungsmaßnahmen. Diese Kooperation erfolgt in enger Absprache mit Lehrkräften vor Ort, was für einen reibungslosen Ablauf und gezielte Förderung sorgt. So wird nicht nur die Sprachbildung der Kinder, sondern auch die Weiterbildung der Fachkräfte in den Fokus gerückt, wie KMK erläutert.

Ein weiteres großes Projekt, das in diese Richtung geht, ist die Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift“ (BiSS), die speziell das Augenmerk auf Lese- und Schreibförderung sowie einen sprachsensiblen Fachunterricht legt. Hierbei handelt es sich um einen Transfer von positiven Ergebnissen in bis zu 2700 Schulen und Kitas bundesweit. Träger dieser Initiative sind unter anderem namhafte Institutionen wie das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln.

Insgesamt ist das Sprachförderprojekt InSL nicht nur ein Schritt in die richtige Richtung, sondern ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Bildungschancen für Kinder im Main-Taunus-Kreis. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich das Konzept entwickeln wird und welche Erfolge in den kommenden Jahren eingeschrieben werden.