Weniger Cannabis unter Jugendlichen: Hessen im Anbau-Plus!

Weniger Cannabis unter Jugendlichen: Hessen im Anbau-Plus!
In Deutschland hat sich in den letzten Jahren einiges im Bereich der Cannabisgesetzgebung getan. Ein bedeutender Schritt wurde bereits vor einem Jahr vollzogen: der gemeinschaftliche Anbau von Cannabis in Vereinen ist nun legal. In Hessen haben die Behörden inzwischen zehn Anbauvereinigungen genehmigt. Laut dem Regierungspräsidium Darmstadt wurden insgesamt 38 Anträge auf Genehmigung eingereicht, wobei sich unter diesen zwei Clubs im Landkreis Gießen befinden. Je ein Club kann in Städten wie Frankfurt, Darmstadt und Kassel aufwarten – insgesamt erstreckt sich die Liste auf eine breite Palette von lokalen Anbauvereinigungen, die Interessierten die Möglichkeit bieten, Cannabis legal anzubauen und gemeinsam zu nutzen.
Der Anbau unterliegt strengen Vorschriften, die auf verschiedenen Kriterien basieren. Dazu gehören unter anderem die Angabe der Mitgliederzahlen, Details zur Lage des Anbaugrundstücks, die Größe der Anbauflächen sowie genaue Angaben zur Menge des jährlich abgebauten Cannabis, unterteilt in Marihuana und Haschisch. Außerdem ist der Anbau für den Eigenbedarf, also das Züchten von bis zu drei Pflanzen pro Person, seit dem 1. April 2024 legal.
Rückgang des Konsums unter Jugendlichen
Eine aktuelle Studie, die im Rahmen des Frankfurter Monitoring-Systems Drogentrends (MoSyD) durchgeführt wurde, zeigt interessante Trends hinsichtlich des Cannabis-Konsums in der Jugend. Über 1.500 Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren werden jährlich zu ihren Konsumgewohnheiten befragt, und die Ergebnisse sprechen für sich: Lediglich 22 Prozent der 15- bis 18-Jährigen haben jemals Cannabis probiert. Dies stellt einen Rückgang dar, der in den letzten zehn Jahren zu beobachten ist und den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 2002 markiert. Die Studienleiter, darunter Bernd Werse, betonen, dass die Befürchtungen eines Konsum-Anstiegs durch die Teillegalisierung sich nicht bestätigt haben – sowohl die Lebenszeit-Prävalenz als auch der aktuelle Konsum sind signifikant gesunken.
Besonders die Zielgruppen werden differenziert betrachtet. Während in Ausgehszenen ein schwankender Konsum festgestellt wird, hat sich in der „harten Szene“ ein neuer Höhepunkt im Konsum von Cannabis entwickelt. Es scheint, dass die Normalisierung von Cannabis in diversen gesellschaftlichen Subgruppen, wie Jugendlichen und jungen Erwachsenden, voranschreitet. Trotz dieser verschiedenen Trends wird das Erscheinungsbild von Cannabis in jüngeren Altersgruppen zunehmend uninteressant, was den Rückgang des Konsums auslösen könnte.
Einfluss von sozialen Medien und Prävention
Ein weiterer Aspekt des Rückgangs könnte die Rolle von sozialen Medien spielen. Die Untersuchungen vermuten, dass Cannabis für viele Jugendliche „langweilig“ und „uncool“ geworden ist. Tatsächlich zeigen weitere Erhebungen, dass der allgemeine Konsum psychoaktiver Substanzen, inklusive Tabak, unter Jugendlichen abnimmt. Selbst präventive Kampagnen, die vom Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit initiiert wurden, finden kaum Resonanz bei der jungen Zielgruppe. Hingegen scheint die Präventionsarbeit an Schulen gut anzukommen, auch wenn die Polizei in diesem Kontext nicht immer gut beleumundet ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entwicklungen rund um die Legalisierung des Cannabis-Anbaus in Deutschland einen signifikanten Wandel hervorgebracht haben. Während die Anbauvereinigungen in Hessen florieren, zeigen aktuelle Statistiken und Studien eine positive Tendenz hinsichtlich des sinkenden Konsums unter Jugendlichen. Eine kontinuierliche Beobachtung der Trends wird zeigen, wie sich diese dynamische Landschaft weiter entfaltet.
Weitere Details zu den Entwicklungen in Hessen finden Sie in den Berichten der Borkener Zeitung, Informationen aus den Drogentrendstudien des Frankfurter Monitoring-Systems und aktuellen Auswertungen der FAZ.