Proteststurm im Schwalm-Eder-Kreis: Kürzungen der ICE-Verbindungen lösen Aufruhr aus
Proteste in Marburg-Biedenkopf: Kürzung der ICE-Verbindungen ab Dezember 2025 führt zu Resolutionen für bessere Anbindung.

Proteststurm im Schwalm-Eder-Kreis: Kürzungen der ICE-Verbindungen lösen Aufruhr aus
In der Region Schwalm-Eder-Kreis macht sich Unmut breit: Ab dem 14. Dezember 2025 wird die Anzahl der ICE-Zugpaare auf der wichtigen Main-Weser-Bahn drastisch reduziert. Künftig wird es nur noch fünf tägliche Verbindungen geben – darunter vier nach Bremen und eine nach Hamburg sowie Westerland/Sylt. Diese Einschnitte, die von der Deutschen Bahn mit einer rückläufigen Nachfrage und veränderten Fahrzeiten begründet werden, stießen bereits auf heftige Proteste in Schwalmstadt sowie im Nachbarkreis Marburg-Biedenkopf. Bürgermeister Tobias Kreuter und andere lokale Politiker zogen bereits in einer Videokonferenz Bilanz und machten ihrem Unmut Luft. HNA und N-AG berichten, dass die SPD eine Resolution eingebracht hat, die die Rückkehr zum bisherigen Zwei-Stunden-Takt und eine transparente Kommunikation von der Deutschen Bahn fordert.
Was steckt hinter diesen Kürzungen? Die Deutsche Bahn führt vor allem wirtschaftliche Gründe an: Die Verbindungen zwischen Kassel und Frankfurt seien stark rückläufig, weshalb ein Betrieb im Vier-Stunden-Takt notwendig werde. Doch diese Argumentation lässt viele vor Ort ratlos zurück. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Philipp Rottwilm bezeichnete die angekündigten Änderungen als erhebliche Schwächung für den Schwalm-Eder-Kreis. „Das bedeutet nicht nur weniger Reiseoptionen für Pendler, sondern auch eine Verschlechterung für unsere Region insgesamt“, so Rottwilm. Er plant, den Dialog mit der Bahn aufrechtzuerhalten, um eine Verbesserung der Verbindungen zu erreichen.
Die Reaktionen in der Region
Die Resolutionen und Proteste sind nicht nur eine Reaktion der Politiker, sondern spiegeln die Sorgen der Bürger wider. “Wir müssen diese Einschnitte verhindern, um die Mobilität in unserer Region zu sichern“, fasst Kreuter die Stimmung zusammen. Die Entscheidung über die Resolution in Schwalmstadt steht am Donnerstagabend an. Ein positives Ergebnis könnte die Bedenken der Anwohner mindern und einen Rückgang der Mobilität aufhalten. Diese Entwicklungen sind nicht nur lokal von Bedeutung, sondern auch für die Verbindung zur wirtschaftlich dynamischen Nachbarregion.
Die Diskussion über die Bahnverbindungen geht jedoch über die Grenzen des Schwalm-Eder-Kreises hinaus. Auch in Thüringen sind ähnliche Probleme zu beobachten. Ab 2026 plant die Deutsche Bahn, Intercity-Verbindungen in Regionen wie Naumburg und Jena einzuschränken. Diese Maßnahmen stießen auf erheblichen Widerstand. Laut MDR äußerten Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in Jena Bedenken hinsichtlich der Erreichbarkeit wichtiger Infrastrukturen.
Die anhaltende Unsicherheit über die Bahnverbindungen und die damit verbundenen Veränderungen werfen die Frage auf: Wie wird die Deutsche Bahn auf die Proteste und Resolutionen reagieren? In jedem Fall wird die Diskussion um die Zukunft des Schienenverkehrs und die Mobilität in der Region weitergeführt werden müssen.