Kaiserviertel: 500 Millionen für Offenbachs neues Wohnquartier!
Offenbach plant bis 2029 das Kaiserviertel mit 1179 Mietwohnungen und 354 Wohnheimplätzen; Abriss der Siemenstürme startet 2026.

Kaiserviertel: 500 Millionen für Offenbachs neues Wohnquartier!
Die Stadt Offenbach präsentiert heute ein großes Bauvorhaben, das das Gesicht des Kaiserlei-Quartiers bis 2029 nachhaltig verändern soll. Ab dem Jahr 2026 werden die alten Siemenstürme, die markant an der Grenze zu Frankfurt stehen, abgerissen, um Platz für das neue Wohnquartier namens „Kaiserviertel“ zu schaffen. Diese Ankündigung erfolgte durch Offenbachs Oberbürgermeister Felix Schwenke, Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef und Frank Junker, den Chef der städtischen Wohnungsbaugesellschaft ABG. Ein gemeinsames Ziel, das alle Beteiligten eint: Die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum.
Das Kaiserviertel soll insgesamt 1.179 Mietwohnungen und 354 Wohnheimplätze für Studierende bieten. Davon sind 10% der Wohnnutzfläche, also etwa 97 Wohnungen, als öffentlich geförderter Wohnraum vorgesehen. Staatssekretärin Ines Fröhlich aus dem hessischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium betonte die Wichtigkeit der Unterstützung für das Projekt, insbesondere für das Studentenwohnheim. Die städtischen Leitlinien sehen zwar einen Anteil von 30% gefördertem Wohnraum vor, aber es wird weiterhin auf eine parteiübergreifende Unterstützung hingewiesen, die für die Umsetzung des Projekts notwendig ist.
Hohe Investitionen und interkommunale Zusammenarbeit
Für das Bauvorhaben werden rund 500 Millionen Euro investiert, wobei die ABG 25% aus Eigenkapital und 75% aus Fremdmitteln aufbringt. Ein Kaufpreis mit der Adler Group ist bislang nicht bekannt gegeben worden. Mike Josef bezeichnete das Projekt als „Blaupause“ für die interkommunale Zusammenarbeit, die in der Region dringend notwendig ist. Schließlich ist in der Vergangenheit vertraglich geregelt worden, dass die Türme, die dem neuen Bau weichen müssen, nicht der Stadt Offenbach gehörten, was die Planung erschwerte.
Auch Ines Fröhlich hob in ihrer Ansprache hervor, dass der Bau von 354 Wohnheimplätzen für Studierende ein besonders wichtiger Aspekt ist, um bezahlbaren Wohnraum für junge Menschen in der Stadt zu gewährleisten. Damit setzt man ein Zeichen für die Förderung des Wirtschaftsstandorts Offenbach und die Attraktivität für Studierende in der Region.
Nachhaltige Stadtentwicklung und geplante Infrastruktur
Zusätzlich zur Schaffung von Wohnraum wird auch die Infrastruktur im Kaiserlei-Gebiet ausgebaut: Geplant sind Gewerbeflächen und ein Parkhaus entlang der Strahlenberger Straße mit mindestens 4.200 Quadratmetern Bürofläche und 737 Autostellplätzen, was einen hohen Parkdruck in der Gegend berücksichtigen soll. Eine Kita soll ebenfalls im Rahmen des Projekts realisiert werden, wobei die ABG die Kosten für die Kitaplätze trägt.
Das Projekt wird von den politischen Kräften in Offenbach sowohl bei CDU als auch bei den Linken positiv aufgenommen, da die Berücksichtigung von Gewerbeflächen und Stellplätzen als wichtige Schritte zur Aufwertung des Areals angesehen werden. In einem Brief des Magistrats an die Stadtverordnetenversammlung wird die Komplexität der Verhandlungen deutlich, die schließlich einen Letter of Intent zur Nutzung des früheren KWU-Areals herbeiführten.
Das Projekt steht auch im Einklang mit den Zielen der Städtebauförderung des Bundes, die seit über 50 Jahren die nachhaltige Stadtentwicklung in Deutschland unterstützen. Im Bundeshaushalt 2024 sind 790 Millionen Euro für die Städtebauförderung vorgesehen, um nicht nur Wohnraum zu schaffen, sondern auch sozial benachteiligte Quartiere zu stabilisieren und städtebauliche Transformationsprozesse zu gestalten. Die Städtebauförderung hat sich dabei als wesentlicher Bestandteil der Stadtentwicklungsstrategien erwiesen.
Insgesamt steht das geplante Kaiserviertel vor einer spannenden Umsetzung, die nicht nur Wohnraum schaffen, sondern auch die Lebensqualität in der Region nachhaltig verbessern soll. Mit diesem ambitionierten Vorhaben wird ein starkes Zeichen für die Zukunft der Stadt Offenbach gesetzt.