Radweg-Lückenschluss zwischen Buhlen und Wega: Ein ewiges Hin und Her?

Radweg-Lückenschluss zwischen Buhlen und Wega: Ein ewiges Hin und Her?
Die Radwege in Hessen stehen unter einem ständigen Entwicklungsdruck, und das nicht ohne Grund. Aktuell sorgt das Radwegeprojekt zwischen Buhlen und Giflitz, das bis nach Wega führen soll, für einige Diskussionen im Kreistag von Waldeck-Frankenberg. Hier hat man sich zwar für den Lückenschluss ausgesprochen, doch die Umsetzung kommt nicht voran. Der Landkreis hat beschlossen, das Projekt vorerst nicht weiter zu verfolgen, was für einige Überraschungen sorgte. Die Begründung: Hessen-Mobil sieht momentan keine Dringlichkeit und daher auch keine Notwendigkeit für die Bereitstellung von Ressourcen für dieses Vorhaben. Das bestätigte die HNA.
Aber was bedeutet das konkret? Der Landkreis betont, dass sowohl die Stadt Bad Wildungen als auch die Gemeinde Edertal in der Lage sind, das Projekt in Eigenverantwortung zu realisieren. Hessen-Mobil macht zudem auf alternative Finanzierungsmöglichkeiten zur Förderung der Nahmobilität aufmerksam, die jedoch einen Eigenanteil des Landkreises erfordern würden. Das zeigt, dass man im Prinzip etwas bewegen möchte, aber die Situation der Ressourcen lässt ein schnelles Handeln nicht zu.
Der aktuelle Stand des Radverkehrs in Hessen
Wie es aussieht, hat Hessen noch mehr Radwegeprojekte in der Pipeline. Aktuell werden rund 210 Radwegeprojekte an Landes- und Bundesstraßen bearbeitet. Für die Jahre 2024 und 2025 sind 35 neue Projekte mit insgesamt 116 Kilometern geplant. Diese wurden im Rahmen einer „Dringlichkeitsbewertung Radwege an Bundes- und Landesstraßen“ ermittelt, wie die Nahmobil Hessen detailliert erläutert. Ingesamt betrachtet, sind 245 Radwegeprojekte im ganzen Land als besonders wichtig eingestuft, die den Radverkehr in Hessen stärken sollen.
Der Fokus liegt dabei auf der Schaffung eines sicheren und attraktiven Radwegenetzes, das auch zuverlässig durch Zubringer von und zu öffentlichen Verkehrsmitteln verbunden ist. Das hessische Verkehrsministerium fordert einen lückenlosen Ausbau und hebt die Notwendigkeit hervor, sichere Radwege zu bauen, um die steigenden Zahlen an Radfahrenden nicht nur zu fördern, sondern auch zu schützen.
Finanzierung und politische Unterstützung
Dass der Radverkehr in Hessen eine Priorität hat, zeigt sich nicht nur an den geplanten Projekten, sondern auch an der finanziellen Unterstützung. Zwischen 2017 und 2024 werden insgesamt 140 Millionen Euro des Landes und 50 Millionen Euro des Bundes in rad- und fußverkehrsfreundliche Projekte investiert. Zudem sind die Haushaltsmittel für Radwege an Landesstraßen von 1,7 Millionen Euro im Jahr 2014 auf stattliche 17 Millionen Euro im Jahr 2024 erhöht worden. Den Kommunen wird also unter die Arme gegriffen, um die Radinfrastruktur ansprechend zu gestalten, auch wenn beim Lückenschluss zwischen Buhlen und Giflitz die derzeitige Blockade noch nicht überwunden ist.
Die gezielte Planung und der Bau von Radwegen werden durch die Gründung einer neuen Abteilung und einer speziellen „Task Force Radwege“ bei Hessen Mobil intensiviert. So arbeiten inzwischen rund 100 Mitarbeitende daran, die Lebensqualität für Radfahrende in Hessen langfristig zu verbessern. Ziel der Hessen Mobil und des Verkehrsministeriums ist es, ein Netz zu schaffen, das nicht nur leistungsstark, sondern auch sicher ist.
Insgesamt ist die Situation der Radwege in Hessen vielschichtig und spannend. Denn während der Kreis Waldeck-Frankenberg noch an einer Entscheidung festhält, zeigt das Land deutlich, dass Radverkehr kein Schönwetter-Thema ist, sondern ein integraler Bestandteil der Mobilitätsstrategie der Zukunft.