Tragischer Ertrinkungsunfall am Inheidener See: DLRG kann nicht retten!
Tragischer Ertrinkungsfall am Inheidener See: DLRG-Rettungskräfte zeigen die Gefahren für Nichtschwimmer und steigende Unfallzahlen auf.

Tragischer Ertrinkungsunfall am Inheidener See: DLRG kann nicht retten!
Am Inheidener See ereignete sich Mitte August ein tragischer Vorfall, der die Bedeutung der Wasserrettung einmal mehr unterstreicht. Ein 21-jähriger Mann ertrank trotz des schnellen Einsatzes der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Bei bestem Wetter am Samstagabend wurden die Rettungsschwimmer von zwei Jugendlichen alarmiert, die berichteten, dass ihr Bruder etwa 15 Meter vor der Uferlinie untergegangen sei. Die DLRG-Retter bildeten umgehend eine Menschenkette und durchsuchten den Uferbereich, jedoch war die Sicht unter Wasser auf maximal einen Meter aufgrund von Schlamm und Wasserpflanzen stark eingeschränkt. Nach einer intensiven Suchaktion wurde schnell klar, dass nur noch die Bergung des Vermissten im Fokus stand.
Die Wasserrettungszüge aus Gießen und Heuchelheim sowie die Feuerwehr Inheiden wurden alarmiert. Tragischerweise fanden Tauchertrupps den 21-Jährigen zwei Stunden nach seinem Verschwinden nur noch tot. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen eingeleitet, und die Notfallseelsorge war vor Ort, um den Angehörigen beizustehen. Michael Weide, der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Butzbach, macht deutlich, wie gefährlich Gewässer für Nichtschwimmer sein können. Einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2022 zufolge können in Deutschland 20% der Grundschulkinder nicht schwimmen.
„Ein echtes Problem“
Die DLRG Butzbach bietet Schwimmkurse an, die jedoch aufgrund der hohen Nachfrage und einer Warteliste für Anfänger derzeit einen Aufnahmestopp haben. In Anbetracht der alarmierenden Statistiken ist dies besonders bedenklich. Denn im Jahr 2025 ertranken in Deutschland insgesamt 321 Menschen, wobei 235 dieser Todesfälle in Seen oder Flüssen stattfanden. In Hessen gab es 17 Ertrinkungstote. Besonders auffällig ist, dass 82% der Ertrunkenen Männer waren, und die meisten von ihnen waren zwischen 21 und 30 Jahren alt.
Die DLRG hat in jüngster Zeit einen besorgniserregenden Anstieg der Ertrinkungsunfälle verzeichnet. So meldete die Organisation für 2023 mindestens 411 tödliche Unglücke in Gewässern in Deutschland, was 31 Fälle mehr als im Vorjahr bedeutet. Diese Zahlen beunruhigen DLRG-Präsidentin Ute Vogt, die darauf hofft, dass die traurigen Statistiken die Menschen auf die Gefahren, insbesondere während der warmen Jahreszeiten, hinweisen. Sie soll in den kommenden Monaten Eltern kleiner Kinder aktiv auf die Risiken aufmerksam machen.
Eine traurige Bilanz
Besonders in der Badesaison zeigt sich die Dramatik der Situation: Seit Beginn der Badesaison im Mai 2023 gab es bis Mitte September bereits 230 Badetote in Deutschland, darunter 321 Ertrunkene insgesamt. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr zwar gesunken, doch die Gefahren bleiben. Ein Anstieg wurde vor allem bei jungen Männern festgestellt, von denen 45 Todesfälle zu beklagen waren — die höchste Zahl seit 2019. 84% der Badetoten in diesem Jahr waren Männer.
Die DLRG hat in der Vergangenheit gezeigt, wie wichtig ihr Engagement im Katastrophenschutz und in der Wasserrettung ist. Mit derzeit 699 Mitgliedern hat die Butzbacher Ortsgruppe zwar eine engagierte Gemeinschaft, jedoch gibt es Probleme bei der Gewinnung neuer Vorstandsmitglieder. Elena Blöcher, 19 Jahre alt, ist aktiv im Jugendvorstand und organisiert Veranstaltungen, um das Bewusstsein für Wasserrettung und Schwimmausbildung zu fördern.
Der tragische Vorfall am Inheidener See erinnert uns daran, wie schnell solche Unglücke geschehen können und wie wichtig es ist, Schwimmen zu lernen. Der Einsatz der DLRG-Retter und ihre unermüdliche Arbeit im Bereich der Sicherheit an Gewässern sollten uns auch weiterhin anspornen, verantwortungsbewusst mit dem Element Wasser umzugehen.
Für weitere Informationen über die aktuelle Ertrinkungsstatistik und die Arbeit der DLRG lohnt sich ein Blick auf die offiziellen Seiten: DLRG Statistik, ZDF Bericht und FNP Artikel.