Seestraße am Starnberger See: Gemeinderat stimmt Abstufung zu!

Der Gemeinderat Münsing entscheidet über die Abstufung der Seestraße am Starnberger See zur Gemeindestraße, um Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Der Gemeinderat Münsing entscheidet über die Abstufung der Seestraße am Starnberger See zur Gemeindestraße, um Verkehrssicherheit zu gewährleisten.
Der Gemeinderat Münsing entscheidet über die Abstufung der Seestraße am Starnberger See zur Gemeindestraße, um Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Seestraße am Starnberger See: Gemeinderat stimmt Abstufung zu!

In einer spannenden Sitzung hat der Gemeinderat von Münsing entschieden, die Seestraße am östlichen Ufer des Starnberger Sees von einer Kreisstraße (TÖL 2) zu einer Gemeindestraße abzustufen. Dies geschah nach einer ausführlichen Diskussion, in der Bürgermeister Michael Grasl damit beauftragt wurde, Verhandlungen mit Landrat Josef Niedermaier sowie den zuständigen Fachabteilungen des Landratsamts zu führen. Der nachfolgende Austausch zeigt die unterschiedlichen Perspektiven und Bedenken der Ratsmitglieder, wobei die Sicherheit der Bürger und die Notwendigkeit für eine Verkehrsnutzung im Vordergrund stehen, wie Merkur berichtet.

Die Seestraße, die fast neun Kilometer lang ist und keine Anbindung an übergeordnete Straßen hat, stößt immer wieder auf Diskussionen über ihre Einstufung. Vor der Gebietsreform 1978 hatte sie noch den Status einer Kreisstraße, da sie die Gemeinden Münsing und Holzhausen verband. In der heutigen Zeit erfüllt die Straße jedoch laut Bayerischem Straßen- und Wege-Gesetz (BayStrWG) nicht mehr die Kriterien für diese Einstufung. Dies ist insbesondere relevant, da die Straße nun hauptsächlich von Fußgängern und Radfahrern frequentiert wird, während die Autonutzung durch besondere Genehmigungen eingeschränkt ist, wie Süddeutsche Zeitung ergänzt.

Bedenken und Chancen

Die Diskussion um die Abstufung ist nicht nur eine Fragen des Status, sondern birgt auch finanzielle Implikationen. Das Landratsamt hat vorgeschlagen, dass ein neutrales Fachbüro den Zustand der Strasse prüft und die Sanierungskosten ermittelt. Während dieser Prozess voranschreitet, könnten die Gemeinden auch die Teile der Straße übernehmen, die in Privatbesitz sind, trotz des Hinweises, dass der Anspruch der Anwohner auf diese Flächen erloschen ist.

Bürgermeister Grasl hat ebenfalls darauf hingewiesen, dass die Übernahme der Strecke zusätzliche Belastungen für die Kommunalverwaltung und den Bauhof mit sich bringen würde. Helge Strauß von der CSU äußerte spezifische Bedenken hinsichtlich der benötigten Ressourcen, wie neue Geräte und zusätzliches Personal, um die Instandhaltung gewährleisten zu können. Auf der anderen Seite unterstützen Christine Mair von den Grünen und Prof. Dr. Matthias Richter-Turtur die Umstufung, warnen aber gleichzeitig vor möglichen negativen Entscheidungen seitens der Regierung von Oberbayern, falls kein Konsens erreicht wird.

Verkehrssicherheit im Fokus

Die Abstufung könnte der Gemeinde auch neue Möglichkeiten eröffnen, Geschwindigkeitsbeschränkungen einzuführen, etwa ein Tempo-30-Limit, und gegen Falschparker vorzugehen, was sowohl die Sicherheit als auch die Lebensqualität in der Region verbessern könnte. Die hohe Anzahl an Fußgängern und Radfahrern hat zudem zur Forderung nach besseren Lösungsmöglichkeiten durch den Arbeitskreis Verkehrsberuhigung geführt. Dies unterstreicht die Zielsetzung von ‚Vision Zero‘, die darauf abzielt, die Zahl der Verkehrsunfälle zu reduzieren und kein Leben zu verlieren oder schwere Verletzungen in unseren Straßen zuzulassen, wie das Mobilitätsforum formuliert.

Jetzt bleibt die Frage, ob die stattgehabte Abstufung der Seestraße von Erfolg gekrönt sein wird, insbesondere seit in den letzten Jahren Versuche, diese abzulehnen, aus finanziellen Gründen erfolgten. Ein zweites Mal könnte sich die Gemeinde auch auf entscheidende Veränderungen in Hinblick auf die Verkehrssicherheit und die Nutzungskonflikte einstellen müssen, und der Druck auf die Verantwortlichen wird mit Sicherheit steigen.