Louvre-Einbruch: Zwei Festgenommen – Wo sind die 88 Millionen Euro?

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Zwei Verdächtige nach spektakulärem Einbruch im Louvre festgenommen. Ermittlungen laufen zu den gestohlenen Schmuckstücken.

Zwei Verdächtige nach spektakulärem Einbruch im Louvre festgenommen. Ermittlungen laufen zu den gestohlenen Schmuckstücken.
Zwei Verdächtige nach spektakulärem Einbruch im Louvre festgenommen. Ermittlungen laufen zu den gestohlenen Schmuckstücken.

Louvre-Einbruch: Zwei Festgenommen – Wo sind die 88 Millionen Euro?

Ein spektakulärer Einbruch im weltberühmten Louvre in Paris, der sich am 19. Oktober 2025 ereignete, hat die Sicherheitslage in einem der bedeutendsten Museen der Welt erneut in den Fokus gerückt. Zwei bereits vorher wegen Diebstählen vorbestrafte Männer, 34 und 39 Jahre alt, wurden am 25. Oktober festgenommen, nachdem sie teilweise gestanden hatten. Laut Staatsanwältin Laure Beccuau befinden sich die beiden in Untersuchungshaft.

Die Beute des Einbruchs wird auf stolze 88 Millionen Euro geschätzt, doch von diesen wertvollen Schmuckstücken fehlt bislang jede Spur. Unter den gestohlenen Teilen befinden sich unter anderem ein Diadem der Kaiserin Eugénie, das mit fast 2.000 Diamanten besetzt ist, sowie eine Kette mit 32 Smaragden und 1.138 Diamanten, die Marie-Louise gehörte. Beccuau äußert die Hoffnung auf Rückgabe der erbeuteten Juwelen, die sich aufgrund ihrer einzigartigen Natur kaum verkaufen lassen dürften.

Sicherheitsmängel und Kritik

Der Einbruch, der nur wenige Minuten dauerte, zeigt, dass Sicherheitsvorkehrungen im Louvre dringend überarbeitet werden müssen. Während der Tat nutzten die Täter einen Lkw mit Hebebühne, um über einen Balkon ins Museum zu gelangen, während ihre Komplizen auf Motorrollern warteten. Nach dem Raub blieben am Tatort mehrere Gegenstände zurück, darunter Handschuhe, Werkzeuge und ein Funkgerät, die auf eine professionell geplante Tat hinweisen.

Die Ermittler gehen davon aus, dass insgesamt vier Männer an dem Einbruch beteiligt waren. Auch wenn zwei mittlerweile in Gewahrsam sind, könnte es noch weitere Hintermänner geben. Experten heben die Sicherheitsmängel im Louvre hervor. So waren die Vitrinen, in denen die Kronschätze ausgestellt waren, nicht mit Alarmanlagen ausgestattet. Zudem fehle es an ausreichend Personal, um die Sicherheitsvorkehrungen zu gewährleisten, was bereits in früheren Berichten kritisiert wurde.

Vergleich mit internationalen Sicherheitsstandards

Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, wie etwa Dänemark und Großbritannien, wo die Kronschätze in automatisch verriegelnden Tresoren aufbewahrt werden, wirkt die Sicherheitsstrategie im Louvre als veraltet. Auch die Paris Police Prefecture ist nur eine Meile entfernt, doch die Abwesenheit wirksamer Sicherheitsmaßnahmen hat sich als fatales Versäumnis erwiesen.

Die Situation ist nicht neu: In den vergangenen Jahren wurde die Museumslandschaft immer wieder von spektakulären Kunstdiebstählen erschüttert, wie zuletzt in Dresden, Berlin und Manching. Die Sicherheitsanlagen scheinen oft finanzielle Hürden zu überwinden, die durch ihre Kosten bedingt sind. Der französische Präsident Emmanuel Macron hat zwar bereits Gelder für die Modernisierung des Louvre genehmigt, jedoch stehen die Maßnahmen bisher noch aus.

Die aktuellen Vorfälle werfen ein grelles Licht auf die Sicherheit innerhalb der Museen, und die Frage nach der Verfügbarkeit und Ausbildung des Sicherheitspersonals ist drängend geworden. Die Gewerkschaften haben bereits auf die prekären Bedingungen im Louvre hingewiesen; ein Umstand, der sowohl Angestellte als auch Kunstliebhaber besorgt. Während die Ermittlungen weitergehen, bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen dieser Einbruch für die Sicherheitsstandards in Museen haben wird.