Niedersachsen bringt 2026 Schulfach Christliche Religion – ein Meilenstein!
Niedersachsen führt ab August 2026 das neue Fach "Christliche Religion" ein, das getrennten Religionsunterricht beendet.

Niedersachsen bringt 2026 Schulfach Christliche Religion – ein Meilenstein!
In Niedersachsen wird ab August 2026 das Schulfach „Christliche Religion“ eingeführt, das den bisherigen Religionsunterricht ersetzen wird. Diese bedeutende Entscheidung wurde am 6. September 2025 in Hannover durch eine Vereinbarung zwischen Kirchenvertretern und dem Land Niedersachsen besiegelt. Mit diesem Schritt verfolgt man das Ziel, den getrennten Unterricht für evangelische und katholische Schülerinnen und Schüler zu beenden und stattdessen eine gemeinsame Unterrichtsform zu etablieren. Laut NDR wurde das neue Fach von Kultusministerin Julia Willie Hamburg, Bischof Heiner Wilmer aus Hildesheim und Bischof Thomas Adomeit unterzeichnet.
Mehr als 500.000 Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen werden eine christliche Religion erlernen. Dabei wird das Fach „Christliche Religion“ auch für Kinder ohne Kirchenzugehörigkeit geöffnet sein. Im Schuljahr 2023 nahmen bereits etwa 536.000 Schülerinnen und Schüler am Religionsunterricht teil, was rund 70 Prozent der Lernenden ausmacht, die ein Fach im Bereich Religion oder Werte und Normen belegten. „Das ist ein gutes Zeichen für den interkonfessionellen Dialog“, so Ministerin Hamburg.
Wegweisende Schritte in der Religionsbildung
Die Einführung des neuen Faches markiert eine Weiterentwicklung des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts, der in Niedersachsen seit 1998 praktiziert wird. Diese Kooperation hat sich in den Schulen großer Beliebtheit erfreut und wird nun zur Norm, wie Niedersachsen.de berichtet.
Durch die Veröffentlichung der Anhörfassung sind Schulen nun eingeladen, sich auf die Didaktik des neuen Faches einzustellen. Die endgültigen Kerncurricula, die die Inhalte und Ziele des Schulfachs festlegen, sollen im Spätherbst bereitgestellt werden und beinhalten sowohl die Verantwortung des Landes Niedersachsen als auch der (Erz-)Bistümer und evangelischen (Landes-)Kirchen.
Ein Unterricht für alle
Der neue Religionsunterricht wurde als gemeinsame Verantwortung von Staat und Religionsgemeinschaften konzipiert, was die Regelungen des Grundgesetzes widerspiegelt. „Wir sind stolz darauf, durch diese bundesweit erste Vereinbarung ein Zeichen für den Zusammenhalt und die Toleranz zu setzen“, kommentierte Bischof Wilmer die Entwicklung. Der Unterricht zielt darauf ab, Schülerinnen und Schülern bei der Auseinandersetzung mit Themen der Vielfalt und Unterschiede zu unterstützen und ein respektvolles Miteinander zu fördern.
Die gemeinsame Erklärung, die vor der endgültigen Umsetzung des Unterrichts zwischen Land und Kirchen besiegelt werden soll, wird die Zusammenarbeit in der Genehmigung von Lehrwerken und der Weiterbildung von Lehrkräften regeln.
In der verwobenen Bildungslandschaft Niedersachsens wird mit der Einführung des Faches „Christliche Religion“ ein wichtiger Schritt in der interkonfessionellen Bildung gesetzt, der auf langfristige Kooperationen und ein respektvolles Miteinander abzielt. Dass aus gegensätzlichen Traditionen etwas Gemeinsames gewachsen ist, zeigt auch das hohe Interesse an der Thematik, das in den Schulen bereits jetzt spürbar ist, wie Kirche und Leben berichtet.