Haiti am Rand des Chaos: Gangs übernehmen die Kontrolle!

Haiti am Rand des Chaos: Gangs übernehmen die Kontrolle!
Haïti steht am Abgrund. Der Zustand des Landes hat sich dramatisch verschlechtert, und die Situation in der Hauptstadt Port-au-Prince ist einfach alarmierend. Laut Rezonodwes verfügen die haitianischen Behörden nur noch über die Kontrolle von 10 % des Landes, während kriminelle Gangs das Sagen haben. Gewaltverbrechen wie Vergewaltigungen und Morde sind an der Tagesordnung, und humanitäre Arbeiter berichten von unerträglichen Gerüchen verbrannter Leichen. Diese horrenden Zustände werden durch eine anhaltende humanitäre Krise verschärft.
Die UNO hat eine multinationalen Unterstützungsmission genehmigt, die jedoch dringend Verstärkung benötigt. Bis jetzt sind nur 1.000 von geplanten 2.500 Soldaten vor Ort, und die Mission könnte mehr als 600 Millionen Dollar kosten, um bis Juni weiterarbeiten zu können. Trotz dieser internationalen Bemühungen bleibt die Gewalt unverändert und die Bevölkerungsbewegungen nehmen zu. Die internationale Gemeinschaft scheint zögerlich zu reagieren, was die Lage nur weiter verschärft. Besonders die USA haben sich zurückhaltend verhalten, aus Furcht vor möglichen Vetos im Sicherheitsrat durch Russland oder China.
Die Gewalt eskaliert
Die Situation in Port-au-Prince ist de facto ein Belagerungszustand. Die Behörden haben bereits Notstand im Westen des Landes ausgerufen und eine nächtliche Ausgangssperre verhängt, um die Lage unter Kontrolle zu halten. Angriffe auf öffentliche Einrichtungen wie Polizeistationen, den Präsidentenpalast und sogar Gefängnisse, sind an der Tagesordnung. Diese Angriffe haben dazu geführt, dass Tausende von Gefangenen fliehen konnten, während viele Schulen geschlossen oder gefährdet sind, wie Nouvel Obs berichtet.
Im ersten Quartal 2024 wurden über 1.500 Menschen getötet, während mehr als 800 verletzt wurden, wie die Berichterstattung von ZDF zeigt. Die Kriminalität wird durch die Tatsache angeheizt, dass viele Gangs Zugang zu Schwerwaffen haben, von denen viele aus den USA stammen. In Anbetracht der aktuellen Situation ist es nicht verwunderlich, dass die Mehrheit der Bevölkerung in akuten Nöten ist.
Die humanitäre Lage ist dramatisch
Die humanitäre Krise hat das Leben von Millionen von Menschen betroffen; über 5 Millionen sind von akutem Hunger bedroht, während 362.000 Menschen als intern Vertriebene in dem Land leben. Aufgrund der anhaltenden Gewalt und des Zusammenbruchs des Gesundheitssystems, wo nur ein funktionierendes Krankenhaus existiert, sind medizinische Hilfsangebote stark eingeschränkt. Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen bemühen sich, aber auch sie sehen sich mit Lieferengpässen konfrontiert.
Die politische Situation in Haïti ist ebenfalls sehr angespannt. Nach dem Rücktritt des Premierministers Ariel Henry im März 2024 herrscht ein politisches Vakuum. Ein Übergangspräsidialrat wurde zwar eingerichtet, der jedoch erst am 7. Februar 2025 stabilisiert werden soll. Bis dahin bleibt die Frage, wie lange die internationale Gemeinschaft noch tatenlos zuschaut, während die Menschen in Haïti weiter leiden.
Die Untätigkeit, insbesondere aus den USA, wird als moralisch fragwürdig kritisiert und könnte gravierende Folgen für die gesamte Region haben. Experten schlagen vor, dass entscheidende Maßnahmen ergriffen werden müssen, um nicht nur das Land, sondern auch die Stabilität in der Karibik zu schützen. Der Hilferuf aus Haïti wird lauter, und die Zeit zum Handeln wird knapp.