Weltkriegs-Blindgänger in der Nordsee kontrolliert gesprengt!

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Am 16. Juni 2025 wurden vor Wilhelmshaven mehrere Weltkriegs-Blindgänger kontrolliert gesprengt, um den Seeverkehr zu sichern.

Am 16. Juni 2025 wurden vor Wilhelmshaven mehrere Weltkriegs-Blindgänger kontrolliert gesprengt, um den Seeverkehr zu sichern.
Am 16. Juni 2025 wurden vor Wilhelmshaven mehrere Weltkriegs-Blindgänger kontrolliert gesprengt, um den Seeverkehr zu sichern.

Weltkriegs-Blindgänger in der Nordsee kontrolliert gesprengt!

Am heutigen Tag, dem 16. Juni 2025, gab es bei Wilhelmshaven in der Nordsee aufregende Aktivitäten. Dort wurden auf dem Jappensand im Jadebusen mehrere Weltkriegs-Blindgänger erfolgreich gesprengt. Laut Berichten von NDR fand die Sprengung am Montagvormittag gegen 11:15 Uhr statt, wobei etwa 15 Blindgänger, darunter zahlreiche Wasserbomben, unter kontrollierten Bedingungen zur Sprengung gebracht wurden.

Das Gebiet um den Fundort war für den Seeverkehr vorübergehend gesperrt, um die Sicherheit zu gewährleisten. Schiffe der Wasserschutzpolizei hielten während dieser Zeit die Sperrung ein. Schon um 11:30 Uhr wurde die Sperrung für Schiffe und Boote auf der Jade wieder aufgehoben, sodass die maritime Bewegung schnell wieder in Gang kommen konnte.

Routinearbeiten der Kampfmittelbeseitigung

Die Sprengung wurde vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt als Routine bezeichnet, was zeigt, dass solche Maßnahmen in diesem Bereich regelmäßig durchgeführt werden. Vorbereitungen seitens des Kampfmittelräumdienstes waren erforderlich, da die Blindgänger gleichzeitig gesprengt werden mussten. Bereits im Jahr 2011 fand eine große Bombenräumung statt, bei der rund 100 Blindgänger gleichzeitig ins Visier genommen wurden. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu Funden von Weltkriegsmunition in der Nordsee, was deutlich macht, dass die Suche nach solchen Relikten noch lange nicht abgeschlossen ist. Im vergangenen Jahr wurde etwa von dem Innenministerium berichtet, dass der Kampfmittelbeseitigungsdienst stolze 1.216 Einsätze verzeichnete.

Doch nicht nur an der Küste wird die Gefahr durch alte Munition regelmäßig bekämpft. In Thüringen wurde im September 2006 die größte Fliegerbombe seit Jahrzehnten gefunden, die fast zwei Tonnen wog. Michael Heinze, ein Kampfmittelräumer, war an der Entschärfung beteiligt und schätzt, dass in den kommenden 30 bis 50 Jahren weiterhin Munition geborgen wird. In Thüringen wurden im Jahr 2024 insgesamt 61 Tonnen Kampfmittel entdeckt und entschärft, wobei die Kosten für diese Aktionen sich auf rund 1,2 Millionen Euro beliefen, wie MDR berichtet.

Die Herausforderungen der Kampfmittelbeseitigung

Die Kampfmittelbeseitigung in Deutschland gliedert sich in zivile und militärische Bereiche. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen zunächst die alliierten Besatzungsmächte die Beseitigung, die später von den Bundesländern fortgeführt wurde. Die zivilen Kampfmittelbeseitigungen stellen eine essentielle Aufgabe zur Sicherung der öffentlichen Sicherheit dar, die durch spezielle Verordnungen geregelt wird. Jedes Bundesland hat eigene Dienststellen für die räumliche Erfassung von Kampfmitteln, wie das Wikipedia erläutert. Historische Erkundungen sind notwendig, um potenzielle Gefahrenquellen zu identifizieren.

Die Schätzungen über noch vorhandene Kampfmittel sind alarmierend: Es wird vermutet, dass bundesweit noch zwischen 100.000 und 300.000 Tonnen in der Erde lagern. Pro Jahr müssen in Deutschland etwa 5.000 Blindgänger entschärft werden. Es bleibt abzuwarten, wie viele weitere solcher Herausforderungen den Kampfmittelräumdiensten in den kommenden Jahren bevorstehen werden.