Oetker Digital schließt: 80 Jobs in Berlin betroffen – Wie geht es weiter?

Oetker Digital schließt: 80 Jobs in Berlin betroffen – Wie geht es weiter?
In einer überraschenden Wendung hat die Bielefelder Oetker-Gruppe angekündigt, ihre Tochtergesellschaft Oetker Digital GmbH bis zum Ende des Jahres zu schließen. Etwa 80 Mitarbeitende, die derzeit im Berliner Büro tätig sind, sind von dieser Entscheidung betroffen. Für sie gibt es jedoch einen Lichtblick: Sie können bei der Suche nach neuen Positionen innerhalb des Unternehmens Unterstützung erhalten. Mögliche neue Arbeitsorte sind die internationale Webseitenbetreuung von Dr. Oetker Nahrungsmittel oder die OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung KG in Bielefeld, die derzeit ihr Produktspektrum um Daten- und AI-Kompetenz erweitert und IT-Governance-Funktionen für die Gruppe übernimmt.
Betriebsbedingte Kündigungen sind laut dem Sprecher der Oetker-Gruppe, Jörg Schillinger, nicht ausgeschlossen. Die Schließung von Oetker Digital kommt nach neun Jahren, in denen die Tochtergesellschaft mit der Digitalisierung des Unternehmens beauftragt war. Ute Gerbaulet, ein Mitglied der Gruppenleitung, äußerte sich lobend über den Aufbau der Digitalisierung durch Oetker Digital, verlängert aber den Zeitraum, in dem die zentrale Struktur nicht mehr notwendig ist, da die Projekte jetzt in die verschiedenen Gruppenunternehmen integriert werden.
Digitalisierung im Wandel
Die Entwicklungen bei Oetker Digital spiegeln einen viel größeren Trend wider: Die Digitalisierung durchzieht alle Bereiche der Gesellschaft und beeinflusst insbesondere die Arbeitswelt. Als „Arbeit 4.0“ bezeichnet, umfasst dies tiefgreifende Veränderungen von Arbeitsmodellen und -bedingungen, die durch technologische Errungenschaften vorangetrieben werden. Der digitale Wandel hat durch die Corona-Krise neue Fahrt aufgenommen und Homeoffice sowie Hybridarbeit fest im Unternehmensalltag verankert.
In Deutschland variieren die Fortschritte der Digitalisierung stark zwischen den Branchen. Besonders in der IT und Kommunikation ist man Vorreiter, während im Baugewerbe der Digitalisierungsgrad noch ausbaufähig ist. Eine Umfrage aus dem Jahr 2023 zeigt, dass ein Viertel der Arbeitnehmer:innen der Meinung ist, die Arbeitsbelastung habe durch die Digitalisierung zugenommen. Unternehmen reagieren auf diese Herausforderungen zunehmend mit Fort- und Weiterbildungsangeboten, um ihre Mitarbeiter:innen im digitalen Wandel zu unterstützen.
Oetker Digital Tech Radar
Ein weiteres spannendes Projekt aus dem Haus Oetker ist der Oetker Digital Tech Radar, der Technologien evaluiert und ihnen eine Bewertung im Ringformat zuweist. Dieser bietet eine klare Übersicht, welche Technologien für den Einsatz in der Produktion geeignet sind:
- ADOPT: Hohe Zuversicht in die Eignung für den Einsatz, empfohlen für breite Anwendung.
- TRIAL: Technologien, die bereits in Projekten erfolgreich eingesetzt wurden.
- ASSESS: Vielversprechende Technologien mit klarem Potenzial, in Forschung und Prototyping zu investieren.
- HOLD: Technologien, die nicht für neue Projekte empfohlen werden sollten.
Der Tech Radar macht deutlich, wie wichtig es ist, Technologien systematisch zu bewerten und nur solche voranzutreiben, die tatsächlich einen Mehrwert bieten. In einer Zeit, in der technologische Innovationen in rasendem Tempo voranschreiten, ist dies ein wertvollesTool für mittelständische Unternehmen.
Die geplante Schließung von Oetker Digital verdeutlicht, dass sich Unternehmen kontinuierlich anpassen müssen, um in einer sich ständig verändernden digitalen Landschaft wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Einfluss von KI und anderen Technologien auf die Arbeitswelt ist unbestreitbar, ebenso wie die damit verbundenen Herausforderungen. Die Unsicherheit bleibt, aber die Zukunft wird hoffentlich für viele der 80 betroffenen Mitarbeitenden neue Möglichkeiten bieten.