UN-Sanktionen gegen Iran wieder aktiv: Droht ein neuer Konflikt?

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Am 28.09.2025 wurden die UN-Sanktionen gegen den Iran nach gescheiterten Atomverhandlungen erneut aktiv. Welche Folgen hat das?

Am 28.09.2025 wurden die UN-Sanktionen gegen den Iran nach gescheiterten Atomverhandlungen erneut aktiv. Welche Folgen hat das?
Am 28.09.2025 wurden die UN-Sanktionen gegen den Iran nach gescheiterten Atomverhandlungen erneut aktiv. Welche Folgen hat das?

UN-Sanktionen gegen Iran wieder aktiv: Droht ein neuer Konflikt?

Die internationalen Spannungen rund um das iranische Atomprogramm nehmen wieder zu, nachdem die UN-Sanktionen gegen den Iran nach gescheiterten Verhandlungen wieder in Kraft getreten sind. Um genau zu sein, wurde diese Entscheidung am 28. September 2025 um 2:01 Uhr MEZ von Deutschland, Großbritannien und Frankreich getroffen, nachdem eine Frist für eine Einigung mit Teheran verstrichen war. Dies berichtet Radio Bielefeld.

Die Wiedereinführung der Sanktionen betrifft ein allgemeines Waffenembargo sowie ein Verbot der Urananreicherung über 3,67 Prozent. Außerdem wurden Sanktionen gegen Einzelpersonen und Organisationen verhängt, die das Einfrieren von Geldern beinhalten. Der Iran, der bereits stark unter bestehenden US-Strafmaßnahmen leidet, kündigte eine starke Reaktion auf diese neuen Maßnahmen an. Außenminister Johann Wadephul ermutigte Teheran, sich zu neuen Verhandlungen bereitzuerklären und ein neues Kapitel der Diplomatie zu starten.

Gestiegene Urananreicherung und geopolitische Spannungen

Besondere Besorgnis erregt die Tatsache, dass der Iran vor dem Konflikt mit Israel im Juni 2025 über mehr als 400 Kilogramm Uran mit einem Reinheitsgrad von 60 Prozent verfügte. Experten warnen, dass für den Bau von Atomwaffen eine Anreicherung auf über 90 Prozent notwendig wäre. Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi macht die E-3-Staaten für das Scheitern der Verhandlungen verantwortlich und betont, dass der Iran nicht an Atomwaffen interessiert sei.

Die geopolitische Lage ist weiterhin angespannt: Israel hatte vergangenen Juni militärische Aktionen gegen den Iran durchgeführt, die dabei zentrale Einrichtungen des Atomprogramms bombardierten. Rund um diese Ereignisse hat der iranische Sicherheitsrat angekündigt, die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auszusetzen, falls die Sanktionen reaktiviert werden. Auch die damit verbundenen Inspektionen könnten gefährdet sein.

Wirtschaftliche Auswirkungen und iranische Reaktion

Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass die wieder in Kraft tretenden Sanktionen nur begrenzte wirtschaftliche Folgen für den Iran haben werden, da das Land sich bereits in einer prekären wirtschaftlichen Situation befindet. Die iranische Währung Rial ist auf ein Rekordtief gefallen, während die Preise für alltägliche Waren in die Höhe schnellen. Gerüchte über Lagerbestandsaufstockungen in Geschäften mehren sich, da die Bevölkerung befürchtet, dass die Sanktionen die Verfügbarkeit von Gütern weiter einschränken könnten.

Die politische Debatte im Iran ist ebenfalls angespannt, da ultra-konservative Politiker mit einem Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag drohen. Währenddessen hat Präsident Mahmud Peseschkian bei der UN erklärt, dass der Iran nicht aus dem Vertrag austreten möchte. Stattdessen hat der Iran eine Zusammenarbeit mit Russland über die friedliche Nutzung von Atomenergie angestoßen, die den Bau von vier neuen Atomreaktoren umfasst.

Der Weg der Diplomatie ist nach wie vor nicht zugeschlagen. Wie SRF und Tagesschau berichten, bleibt abzuwarten, ob der Iran den Willen zeigt, aktiv an Verhandlungen zur Beilegung des Atomkonflikts teilzunehmen oder ob sich die Spannungen weiter zuspitzen werden.