Bochums Zukunft in Gefahr: Acht Herausforderungen, die uns bedrohen!

Bochums Zukunft in Gefahr: Acht Herausforderungen, die uns bedrohen!
In Bochum stellen sich die Bürger:innen und die Verwaltung Herausforderungen, die nicht von schlechten Eltern sind. Nach einem Zensus im Jahr 2022 zeigt sich, dass die Bevölkerung um insgesamt 7.998 Menschen geschrumpft ist, was nicht nur die Lebensqualität beeinträchtigt, sondern auch die Wirtschaft betrifft. Das Ruhrgebiet, in dem Bochum liegt, hat seit 65 Jahren mit einem Strukturwandel zu kämpfen, der mittlerweile weitgehend abgeschlossen scheint, doch die Folgen sind noch deutlich spürbar. Besonders in der Unternehmenslandschaft haben die Städte Schwierigkeiten, mit den prosperierenden Metropolen im Land zu konkurrieren. Dies sind nur einige der zahlreichen Herausforderungen, über die lokalkompass.de berichtet.
Die Stadtfinanzen von Bochum sind angespannt. Laut dem Haushaltsplan für 2025/26 sind die Ausgaben um 201 Millionen Euro höher als die Einnahmen. Mit Schulden von 2 Milliarden Euro und jährlichen Ausgaben von 71 Millionen Euro für Schuldzinsen bis 2029 steht Bochum finanziell auf der Kippe. Viele Finanzrücklagen sind bereits aufgebraucht und der drohende Haushaltsnotstand wirft einen Schatten auf zukünftige Entwicklungen, während gleichzeitig echte Lösungsansätze zur Sanierung fehlen.
Infrastruktur und Stadtentwicklung
Ein weiteres großes Thema ist die Infrastruktur der Stadt. Diese hinkt den Bedürfnissen einer modernen Metropole hinterher. Mit lediglich 13,3 Prozent der Wege, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden, ist der Rückgang der ÖPNV-Nutzung alarmierend. Die Projekte zur Verbesserung der Verkehrsanbindung sind oft unambitioniert, was eine Weiterentwicklung der Stadt hemmt. In vielen Stadtteilen sieht es auch in der Stadtentwicklung düster aus: Die Zentren sind in einem bedenklichen Zustand, und es mangelt an systematischen Konzepten zur Stadtteilentwicklung.
Die Klimakrise schlägt obendrein auf die Agenda. Die CO2-Emissionen beliefen sich im Jahr 2021 auf rund 2.000 kt CO2eq/a, während die Fortschritte im Klimaschutz kaum bemerkbar sind. Ziel ist es, bis 2035 Klimaneutralität zu erreichen, doch die Maßnahmen bleiben unzureichend.
Die Bochum Strategie
Um der aktuellen Situation entgegenzuwirken, setzt Bochum auf die „Bochum Strategie“, die das Stadtbild bis 2030 wesentlich verbessern soll. Die Strategie wurde 2016 ins Leben gerufen und umfasst insgesamt 125 zentrale Projekte. Zuletzt zogen Oberbürgermeister Thomas Eiskirch und die Stadtverwaltung eine positive Halbzeitbilanz. Besonders das Projekt WERK X sticht hervor: Hier wird Bochum als Nummer 2 in NRW und Nummer 5 in Deutschland im Gründer-Ranking der Plattform „top50startups“ gefeiert. Der Fokus liegt auf hervorragenden Lern- und Lehrstätten, einem attraktiven Freizeit- und Kulturangebot und innovativen Unternehmen, die sich im Stadtgebiet niederlassen möchten. Bis Langfristig soll Bochum für die Bürger:innen ein Ort mit viel Grün und einer hohen bürgerschaftlichen Identifikation werden.
Aktuell sind 50 Projekte laufend, darunter wurden bereits 15 erfolgreich umgesetzt, während 33 Projekte in Arbeit sind. Zu den Höhepunkten gehören die Neuanpflanzung von rund 4.500 Bäumen und die Errichtung von 21 Streuobstwiesen, wo die Bevölkerung kostenlos Früchte ernten kann. Die Stadtverwaltung ist aktiver geworden und erleichtert den Zugriff auf Dienstleistungen, was sich in monatlich 5.700 Kund:innenkontakten niederschlägt. Die Eröffnung des ersten Pocket-Parks steht ebenfalls bevor, und für das nächste Jahr sind zwölf neue Projekte angedacht.
Kulturelle und soziale Aspekte
Ein Blick auf die kulturellen Entwicklungen zeigt, dass Bochum dabei ist, sich auch als Kulturstandort zu etablieren. Das Planetarium und das Schauspielhaus bringen bundesweit beachtete Aktionen in die Stadt. Unter dem Label „Tapetenwechsel“ wurde ein Kulturraum für Kreative geschaffen, und Projekte wie das „1.000-Bänke-Programm“ tragen zur Verschönerung des öffentlichen Raums bei.
Im Rahmen des Strukturwandels hat sich das Ruhrgebiet von traurigen Kohle- und Stahlmetropolen zu einem vielfältigen Wirtschafts- und Kulturstandort weiterentwickelt. Der Dienstleistungssektor wächst, obwohl die Transformationsprozesse noch nicht abgeschlossen sind. Der Fokus auf technologische, kreative und soziale Innovationen zeigt, dass das Ruhrgebiet die Weichen für eine grüne Zukunft stellt. Dank Verbesserung der Infrastruktur und Partnerschaften zwischen verschiedenen Städten: der Transformationsprozess ist voll im Gange. Das Ruhrgebiet ist dabei, sich als Vorbild für andere Regionen im Strukturwandel zu etablieren, was deutsche-staedte.de eindrucksvoll skizziert.
Bochum und das Ruhrgebiet stehen vor großen Herausforderungen, doch mit einem klaren Plan und einem starken Gemeinschaftsgeist können diese Hürden vielleicht überwunden werden, um eine blühende Zukunft aufzubauen.