Kanarische Inseln in Fischkrise: Verbraucher greifen zu Tiefkühlware!
Bewohner der Kanaren essen weniger Fisch trotz reicher Meeresressourcen; hohe Preise und Inflation gefährden traditionelle Küche.

Kanarische Inseln in Fischkrise: Verbraucher greifen zu Tiefkühlware!
Auf den Kanaren, einer Region, die für ihre fischreiche Umgebung bekannt ist, bedeutet der Rückgang des Fischkonsums ein ernstes Problem. Lokale Bewohner greifen immer seltener zu frisch gefangenem Fisch, trotz der Nähe zum Atlantik. Der durchschnittliche Fischverzehr liegt aktuell bei nur 14,4 Kilogramm pro Kopf und Jahr — ein historisches Tief, das die Kanaren zum Schlusslicht aller spanischen Regionen macht. In Spanien insgesamt liegt dieser Wert bei 19,2 Kilogramm, also ziemlich weit darüber. merkur.de berichtet, dass …
Doch wie kommt es dazu? Miguel Delgado, der Leiter eines kanarischen Fischereiverbands, macht die hohen Preise verantwortlich. Beliebte Speisefischarten wie Sama (Zahnbrasse) kosten im Supermarkt zwischen 17 und 20 Euro pro Kilogramm. Diese Preiserhöhungen setzen vielen Familien zu, insbesondere angesichts einer Inflation, die die Kaufkraft erheblich geschwächt hat. Immer mehr Käufer greifen daher zu günstigeren Tiefkühlfischen oder importierten Erzeugnissen aus Afrika, um die Haushaltskasse zu schonen. teneriffa-news.com ergänzt, dass …
Die Auswirkungen auf die traditionelle Fischkultur
Bemerkenswert ist, dass dieser Rückgang des Fischkonsums nicht erst seit der aktuellen Inflationswelle zu beobachten ist. Bereits vor einem Jahrzehnt begann dieser Trend und hat sich seither verstärkt. In den letzten zwei Jahren stiegen die Lebensmittelpreise um neun Prozent, ein Umstand, der die Situation zusätzlich verschärfte. Die seit dem 1. Januar 2025 wieder eingeführte Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel trägt ihren Teil dazu bei, dass viele Haushalte auf den eigenen Fisch verzichten. Fischer verkaufen ihre Ware zwar günstiger, im Supermarkt zahlen die Kunden jedoch deutlich mehr.
Die Präferenz für Tiefkühlfisch wächst, nicht zuletzt aufgrund der bequemen Zubereitung. Das bedeutet nicht nur einen Verlust für die heimische Fischerei, sondern auch eine Bedrohung für die lokale Fischkultur, die viel Wert auf frische, nachhaltige Produkte legt. Jacques Delgado betont daher die Notwendigkeit von mehr Unterstützung für die einheimische Fischerei und fordert eine gezielte Werbung für lokalen Fisch, um das Bewusstsein der Verbraucher zu schärfen und sie zurück zu heimischen Produkten zu bewegen.
Ein Blick in die Zukunft
Die Zukunft wirft ihre Schatten voraus. Fischerverbände äußern Besorgnis über den weiteren Rückgang des Fischkonsums und fordern Maßnahmen, um die lokale Branche zu stärken. Die öffentliche Wahrnehmung neben der Preisgestaltung wird entscheidend sein, um das hochwertige Angebot der Kanaren zu fördern und zurückzugewinnen. Denn trotz der Herausforderungen bleibt der frische Fisch aus dem Atlantik ein wertvolles Gut, das es zu schützen gilt.