Fußballfan in Gelsenkirchen bestohlen: Schal gewaltsam geraubt!

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Ein Fußballfan wurde in Gelsenkirchen überfallen, als ihm am Busbahnhof sein Fanschal gewaltsam entrissen wurde.

Ein Fußballfan wurde in Gelsenkirchen überfallen, als ihm am Busbahnhof sein Fanschal gewaltsam entrissen wurde.
Ein Fußballfan wurde in Gelsenkirchen überfallen, als ihm am Busbahnhof sein Fanschal gewaltsam entrissen wurde.

Fußballfan in Gelsenkirchen bestohlen: Schal gewaltsam geraubt!

Ein Vorfall, der die Schattenseiten der Fußballleidenschaft aufzeigt, ereignete sich am vergangenen Sonntag, den 19. Oktober 2025, in Gelsenkirchen-Altstadt. Ein 24-jähriger Fußballfan wurde dort Opfer eines Raubüberfalls, als ihm am Busbahnhof gewaltsam sein geliebter Fanschal entrissen wurde. Was als ein geselliges Treffen unter Gleichgesinnten hätte beginnen sollen, endete in einem Streit zwischen dem Fan und zwei Tätern im Alter von 27 und 19 Jahren, die ihn auf seine Vereinszugehörigkeit ansprachen.

Die dramatischen Minuten begannen gegen 1 Uhr morgens, als die beiden Männer den Fan verbal angepöbelt haben. In der Folge entwickelte sich ein Handgemenge, das schließlich damit endete, dass die Angreifer dem Geschädigten den Schal abnahmen und sich aus dem Staub machten. Der verunsicherte Fan setzte daraufhin die Polizei in Kenntnis, die prompt reagierte.

Festnahme und skurrile Erklärungen

Die Beamten konnten zunächst den 27-jährigen Täter ausfindig machen, allerdings ohne den gestohlenen Schal. Stunden später, gegen 5 Uhr, wurden die Polizisten erneut fündig und trafen den 27-Jährigen zusammen mit seinem 19-jährigen Komplizen an. Bei einer Durchsuchung fand sich der Fanschal in der Jacke des 19-Jährigen, der daraufhin erklärte, dass es unter Fußballfans „normal“ sei, sich gegenseitig die Schals zu entwenden. Diese Aussage wirft ein bezeichnendes Licht auf die gewalttätigen Auseinandersetzungen, die immer häufiger in den Fankurven zu beobachten sind.

Ähnliche Vorfälle sind nicht rar. Ein weiteres Beispiel ereignete sich am 14. März 2025, als ein 32-jähriger Fußballfan in der Hiberniastraße ebenfalls überfallen wurde. Zwei unbekannte Täter forderten seinen Fanschal von Hannover 96 und setzten dabei Gewalt ein. Auch hier zog das Opfer mit leichten Verletzungen davon, während die Täter in unbekannte Richtung flohen. Solche Übergriffe zielen nicht nur auf materielle Werte ab; sie zeigen auch, wie die Gewaltbereitschaft unter Fußballfans zunehmend ansteigt und damit ein besorgniserregendes Phänomen darstellt.

Die besorgniserregende Entwicklung in den Fankurven

Über 70 sozialarbeiterische Fanprojekte kämpfen in Deutschland um finanzielle Unterstützung und stehen unter Druck. Die politischen und sozialen Umstände verschärfen sich, und viele Kommunen kürzen die Zuschüsse. Michael Gabriel, der Leiter der Koordinierungsstelle der Fanprojekte, warnt vor den Folgen. Sie seien oft die ersten Anlaufstellen für junge Menschen, um gewaltfreies Fanverhalten zu fördern und Präventionsarbeit zu leisten. Der DFB und die DFL tragen zwar zur Finanzierung bei, doch sind die Rückzüge der öffentlichen Hand alarmierend.

Die Gefährdungslage wird durch Berichte über zunehmende Gewalt in den Fankurven akzentuiert. So gab es kürzlich Überfälle auf Reisegruppen aus anderen Fangemeinschaften, die auf eine plötzliche Gewalteskalation hindeuten. In einem Fall sahen sich Fans von Energie Cottbus einem Angriff durch mutmaßliche Dynamo Dresden-Anhänger gegenüber. Solche Zwischenfälle veranlassen nicht nur die Polizei zu Razzien; sie stellen auch die Notwendigkeit sozialer und präventiver Maßnahmen in Frage, die Fanprojekte leisten müssen.

Insgesamt bleibt zu hoffen, dass sowohl die Polizei als auch die sozialen Akteure gemeinsam daran arbeiten, die Fußballkultur in eine friedlichere Richtung zu lenken. Der Vorfall vom letzten Sonntag könnte ein Weckruf sein, der zeigt, dass es dringend notwendig ist, sich mit den Ursachen der Gewalt auseinanderzusetzen und präventive Maßnahmen zu stärken.

Die Entwicklungen der letzten Monate geben Anlass zur Sorge, dass der Sportsgeist manchmal in den Hintergrund gedrängt wird. Es bleibt zu wünschen, dass die Freude am Fußball und die Verbundenheit innerhalb der Fangemeinden im Vordergrund stehen und solche Angriffswellen der Vergangenheit angehören.

Weitere Informationen zu dem Überfall in Gelsenkirchen finden Sie hier: LokalKompakt und hier: Bild. Eine breitere Perspektive auf die Situation in Fankurven erhalten Sie in diesem Artikel: Süddeutsche Zeitung.