Kirche im Umbruch: Für eine gerechte Zukunft für queere Gläubige!

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Der Diözesanrat im Bistum Münster diskutiert am 13. Juni 2025 Maßnahmen für mehr Inklusion und Antidiskriminierung für queere Menschen in der Kirche.

Der Diözesanrat im Bistum Münster diskutiert am 13. Juni 2025 Maßnahmen für mehr Inklusion und Antidiskriminierung für queere Menschen in der Kirche.
Der Diözesanrat im Bistum Münster diskutiert am 13. Juni 2025 Maßnahmen für mehr Inklusion und Antidiskriminierung für queere Menschen in der Kirche.

Kirche im Umbruch: Für eine gerechte Zukunft für queere Gläubige!

In der Krypta der Antoniuskirche in Münster versammeln sich regelmäßig Mitglieder der Queergemeinde zu Gottesdiensten. Am 13. Juni 2025 fand zudem eine Sitzung des Diözesanrats im Bistum Münster statt, die sich mit einer grundlegenden Thematik beschäftigte: der queeren Pastoral. Ziel ist es, die katholische Kirche inklusiver und gerechter für queere Personen zu gestalten. Diese Bestrebungen werden als Antwort auf jahrzehntelange Diskriminierung und Ausgrenzung gelten, die viele queere Gläubige in kirchlichen Einrichtungen erlebt haben. Dabei stehen die Erfahrungen, die queere Menschen gemacht haben, im Mittelpunkt der Diskussionen um Veränderungen.

Der Diözesanrat hat dabei zentrale Empfehlungen erarbeitet, um die Situation nachhaltig zu verbessern. So fordern die Mitglieder unter anderem einen offenen Umgang mit der Diskriminierungsgeschichte der Kirche sowie die Entwicklung verbindlicher Antidiskriminierungsrichtlinien. Diese sollten sowohl geschlechtliche Vielfalt als auch sexuelle Identität umfassend berücksichtigen und damit rechtliche Sicherheit für queere Mitarbeitende bieten. Iris Horstmann, Monika Schmelter, Markus Gutfleisch und Jan Hoyer, die bei der Sitzung präsent waren, betonten die notwendige Sichtbarmachung queerer Themen in der kirchlichen Praxis.

Ein Aufruf zur Veränderung

Jan Hoyer machte in der Sitzung deutlich, dass queere Menschen als „Geschwister im Glauben“ anerkannt werden sollten. „Die Kirche muss ein Ort der Hoffnung sein“, so Hoyer. Der Diözesanrat forderte darüber hinaus auch eine verstärkte Sensibilisierung bei der Wortwahl und einen kulturellen Wandel, der statt einer Atmosphäre der Angst eine Kultur der Begegnung fördert. Queere Menschen sollten ihre Identität im kirchlichen Raum offen zeigen können. Das Streben nach mehr Sichtbarkeit für diese Themen ist ein entscheidender Schritt in dieser Richtung.

Ein weiterer Aspekt, der zur Diskussion kam, war die Notwendigkeit, queere Stimmen in der Liturgie zu integrieren und die Gespräche über deren Belange zu intensivieren. Diese Veränderungen könnten auch im Hinblick auf die bevorstehenden Pfarreirats- und Kirchenvorstandswahlen im November 2025 von Bedeutung sein. Hier haben sich bereits 45 % der Pfarreien für Online-Wahlen entschieden – ein kleiner Wink, dass ein Wandel gewünscht ist.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Weihbischof Ludger Schepers, der seit Februar 2024 als Beauftragter für queere Seelsorge tätig ist, hat ebenfalls betont, dass die katholische Kirche in Deutschland weg von Diskriminierung und hin zu mehr Akzeptanz streben muss. Schepers hebt hervor, dass die Akzeptanz in vielen Pfarrgemeinden oft höher ist als bei den bischöflichen Mitbrüdern, was zeigt, dass ein Umdenken notwendig ist. Beim Synodalen Weg der katholischen Kirche, welcher vor fünf Jahren initiiert wurde, zielt auf eine Weiterentwicklung der Sichtweisen dieser Themen ab. Schepers sieht die Notwendigkeit, die kirchlichen Texte angesichts neuer moraltheologischer Erkenntnisse zu überprüfen und anzupassen.

Insgesamt spiegeln die aktuellen Entwicklungen im Bistum Münster und die Diskussionen im Diözesanrat den Wunsch wider, queeren Menschen in der Kirche einen Raum zu geben, in dem sie sich akzeptiert und sicher fühlen können. Nun bleibt abzuwarten, wie diese Maßnahmen konkret umgesetzt werden und ob die Kirche wirklich auf den Ruf zur Veränderung hört – eine Herausforderung, die die katholische Kirche in Deutschland dringend annehmen sollte, um eine gerechte und inklusive Gemeinschaft zu schaffen.

Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen finden Sie auf lokalklick.eu, ms-aktuell.de und dw.com.