Invasion im Bach: Signalkrebse bedrohen heimische Tierwelt!

Invasion im Bach: Signalkrebse bedrohen heimische Tierwelt!
Der amerikanische Signalkrebs ist dabei, sich in den Gewässern Deutschlands auszubreiten, und das mit einem Tempo, das uns aufhorchen lässt. Zuletzt wurde dieser invasive Krebs in einem Bach bei Werdohl gefangen, wie WDR berichtet. Diese Art stellt nicht nur eine Bedrohung für den heimischen Edelkrebs dar, sondern auch für Frösche, Kröten und kleine Fische. Bis zu 40 Signalkrebse wurden in einer Reuse gefangen, die vom Naturschutzzentrum des Märkischen Kreises unter der Leitung von Volker Knipp aufgestellt wurde. Ganze sieben solcher Fallen sind entlang des Gewässers aufgestellt, jeweils 15 Meter voneinander entfernt.
Die Fallen sind einfach gestrickt: Sie sind mit Hundetrockenfutter bestückt, das die Signalkrebse anzieht. Erkennbar sind sie an ihrer rötlichen Färbung und einer Größe von bis zu 18 Zentimetern. Besonders erfreut sind Feinschmecker, denn Signalkrebse gelten als schmackhaft. Doch ihr Einfluss auf die heimische Tierwelt ist verheerend. Diese invasiven Krebse verdrängen den heimischen Edelkrebs zunehmend und können die Lebensräume vieler anderer Arten gefährden.
Gefahren für die heimische Fauna
Die Probleme, die durch den Signalkrebs verursacht werden, sind vielschichtig. Mit einer höheren Wachstumsrate und Vermehrungsfreudigkeit sowie einer aggressiven Lebensweise hat diese Art verheerende Folgen für das lokale Ökosystem. Neben den Edelkrebse sind auch Fischfauna, Pflanzenbewuchs und andere Kleintiere betroffen, wie Edelkrebsprojekt NRW erläutert.
Ein besonders besorgniserregendes Detail ist, dass der Signalkrebs sich in großen Mengen in der Ennepetalsperre ausbreitet und über die Ruhr und die Volme in den Märkischen Kreis gelangt. Diese Verbreitung könnte noch weiter zunehmen, insbesondere wenn der Klimawandel zukünftige klimatische Barrieren abschwächt. Bereits heute gibt es in Deutschland rund 900 etablierte Neobiota-Arten, von denen viele wie der Signalkrebs großen Einfluss auf ihre neuen Lebensräume ausüben können, wie BfN berichtet.
Maßnahmen zur Bekämpfung
Volker Knipp betont, dass es unerlässlich sei, diese Krebse zu fangen und zu töten, um die heimische Fauna zu schützen. Nach der Fangaktion müssen die Fallen gründlich gereinigt werden, um die Verbreitung von Krankheiten wie der Krebspest oder Salamanderpest zu verhindern. Manchmal werden die gefangenen Krebse an Menschen weitergegeben, die sie gerne essen, oder an Jäger, die sie als Futter für Wildtiere verwenden.
Die Situation rund um den Signalkrebs zeigt, dass wir wachsam sein müssen. Die Ausbreitung invasiver Arten ist ein Zeichen für die Veränderungen, die unsere Gewässer durch den Klimawandel erleben. Es liegt an uns, die Herausforderungen anzunehmen und die Biodiversität unserer Heimat zu schützen.