Bielefeld in der Krise? Bürger diskutieren Zukunft der Stadt!

Bielefeld in der Krise? Bürger diskutieren Zukunft der Stadt!
In einer jüngst veröffentlichten Untersuchung hat Bielefeld bei einem Ortscheck der NW eine Gesamtnote von 6,3 erhalten, was die Stadt auf den letzten Platz unter den vergleichbaren Kreisen in der Region setzt. Paderborn, Gütersloh, Herford, Höxter und Minden-Lübbecke liegen mit Werten zwischen 6,4 und 6,7 deutlich vor Bielefeld. Die negativen Bewertungen betreffen vor allem Themen wie Sicherheit, Sauberkeit, Verkehr und das digitale Angebot, aber auch Bildung und Betreuungsmöglichkeiten stehen auf der Liste der Kritikpunkte. Laut NW.de steht die Stadt hinsichtlich ihrer Entwicklung unter Druck.
Um den Bürger:innen die Möglichkeit zu geben, sich aktiv in die Stadtentwicklung einzubringen, findet heuer eine Sommergesprächsreihe auf dem Kesselbrink statt. Unter dem provokanten Motto: „Droht Bielefeld der Abstieg? Was muss passieren, um das zu verhindern?“ können Bürger:innen vom 22. Juli bis zum 28. August ihre Meinungen und Ideen teilen. Termine sind unter anderem am 22. und 24. Juli sowie am 29. und 31. Juli vorgesehen. Wer teilnehmen will, sollte sich via E-Mail an stefan.brams@nw.de anmelden, da die Gespräche im Rahmen journalistischer Aufbereitung festgehalten werden.
Stadtentwicklung im Fokus
Das Thema Stadtentwicklung wird aktuell nicht nur durch kritische Bewertungen, sondern auch durch weitreichende politische Initiativen in Bielefeld geprägt. Ziel der Stadtentwicklungspolitik ist es, die Innenstadt als multifunktionalen Ort zu stärken, der nicht nur Handel und Dienstleistungen bietet, sondern auch Raum für Kultur, Bildung und Freizeit schafft. Bielefeld wird als das Oberzentrum in der Region Ostwestfalen-Lippe angesehen und trägt damit eine besondere Verantwortung für die Entwicklung der Innenstädte, wie Bielefeld.de informiert.
Die Corona-Pandemie hat den Wandel im Einzelhandel beschleunigt und drängt die Verantwortlichen, sich umfassend mit den neuen Herausforderungen zu befassen. Um diesen Prozess strukturiert voranzutreiben, wurde im Sommer 2021 das City.Team ins Leben gerufen. Dieses Team setzt sich aus Fachleuten des Immobilienmanagements und der Wirtschaftsförderung zusammen und koordiniert die Maßnahmen zur weiteren Entwicklung der Innenstadt. Ziel ist es, die Innenstadt krisenfester und zukunftsfit zu machen.
Herausforderungen für die Innenstädte
Die Veränderungen, die durch die Pandemie angestoßen wurden, stellen eine zentrale Herausforderung für die Stadtentwicklung dar. Forschungsprojekte des BBSR zeigen, dass Wege zur Umnutzung ehemaliger Kaufhäuser und die Rolle junger Menschen in der Gestaltung urbaner Räume von entscheidender Bedeutung sind. Ebenso wichtig sind neue Modelle der Arbeit und Maßnahmen zur Verkehrsreduktion, die in Zukunft das Bild der Innenstädte prägen werden. Diese Ansätze behandelt die Veröffentlichung über die Innenstädte, in der auch die Auswirkungen des Onlinehandels auf stationäre Geschäftsmodelle angerissen werden. Die Möglichkeit, innovative Beteiligungsformate zu testen, wird von BBSR.de als essenziell erachtet.
Die aktive Mitgestaltung der Stadt ist gefragt, und die Menschen in Bielefeld sind aufgerufen, ihre Ideen und Anregungen in die Gespräche einzubringen. Denn die Zukunft der Innenstadt liegt in der Hand ihrer Bürger:innen. Wenn alle an einem Strang ziehen, kann Bielefeld möglicherweise nicht nur den Abstieg verhindern, sondern sich auch als ein attraktiver Ort zum Leben und Arbeiten erweisen.