Namenswechsel- boom in NRW: Über 600 Anträge in zwei Monaten!

Namenswechsel- boom in NRW: Über 600 Anträge in zwei Monaten!
Seit dem 1. Mai 2025 dürfen die Kölnerinnen und Kölner aufatmen: Ein neues Namensrecht bringt mehr Freiheiten bei der Wahl des Nachnamens für Eheleute, Familien und Kinder. Das hat den Standesämtern in der Region gehörig Auftrieb gegeben. So wurden in Köln im Mai 2025 über 130 Namensänderungen beurkundet, eine bemerkenswerte Steigerung im Vergleich zu den vorherigen Monaten, in denen lediglich 20 Anträge pro Monat eingingen, wie n-tv.de berichtet.
Woran liegt das? Das neue Gesetz ermöglicht es Ehepaaren, ihren Nachnamen für die Zukunft flexibler zu gestalten. Sie können jetzt einen Doppelnamen führen, der aus den Namen beider Partner besteht. Dies gilt nicht nur für frisch Vermählte, sondern auch für bereits verheiratete Paare, die rückblickend eine Namensänderung für sich und ihre Kinder beantragen können. Mit diesem Schritt wird klar, dass sich die Gesetzgebung an moderne Familienstrukturen und Lebensrealitäten anpassen will. Schließlich waren die alten Regelungen als zu restriktiv kritisiert worden, wie zdf.de feststellt.
Ein Anstieg von Anfragen
Die Auswirkungen des neuen Namensrechts sind in den Städten Nordrhein-Westfalens deutlich spürbar. In Düsseldorf führten die Neuerungen zu einer Verdopplung der Anfragen auf etwa 600 von Mitte April bis Mitte Juni im Vergleich zum Vorjahr. Auch in Dortmund sind die Zahlen bemerkenswert gestiegen: Bereits über 260 Namenserklärungen wurden beurkundet, was einen sprunghaften Anstieg im Vergleich zu 340 Änderungen im gesamten Vorjahr darstellt, von denen 130 für Kinder gedacht waren.
Dieser Anstieg lässt sich auch in anderen Städten beobachten: Die Standesämter in Bonn und Bielefeld haben ebenfalls eine Zunahme bei den Namensänderungen verzeichnet. Besonders häufig beantragen Paare, die bereits verheiratet sind, den Doppelnamen für ihre Kinder, was die Flexibilität des neuen Rechts unterstreicht.
Ein Blick auf die neuen Regelungen
Nach den neuen Bestimmungen können Eltern ihren Kindern einen Doppelnamen geben, auch wenn sie selbst keinen tragen. Dies gilt ebenso für Scheidungs- und Stiefkinder, die unkompliziert den Nachnamen eines Elternteils übernehmen dürfen. Volljährige Kinder haben sogar die Möglichkeit, ihren Nachnamen zu wechseln. Besonders bemerkenswert ist, dass Deutschland, im europäischen Vergleich, aufgrund dieser Reform nun etwas hinterherhinkt, auf dem Weg zu zeitgemäßen Namensrechten, meint bruessel.diplo.de.
Manchmal scheinen die neuen Möglichkeiten ungeahnte Wege zu eröffnen, insbesondere wenn man über die Wahlmöglichkeiten nach dem internationalen Namensrecht nachdenkt. Beispielsweise dürfen binationale Familien jetzt ihre Namen flexibler wählen, ohne dass es zu komplizierten Rechtsfragen kommt, die die Namensführung betreffen könnten.
Die Vorzüge des neuen Namensrechts sind jedoch nicht unumstritten. Kritiker warnen vor der Identifizierbarkeit über Namen und fordern alternative Identifikationsmethoden – doch das ist ein Thema für eine andere Diskussion. Fakt ist, dass das neue Recht in Köln und darüber hinaus viele neue Optionen für Familien, Eheleute und Kinder eröffnet. Ob der klassische Ehename weiterhin vorherrscht oder ob sich die Kölner auf die Doppelnamen einlassen, wird sich zeigen. Im Mai entschieden sich in Bonn und Münster nur wenige der frisch Vermählten für einen Doppelnamen, während die traditionelle Namenswahl bisweilen nach wie vor dominiert.