Die Wiedergeburt des Bagno-Parks: Westfalens historische Gartenperle

Die Wiedergeburt des Bagno-Parks: Westfalens historische Gartenperle
Der Bagno-Park in Steinfurt, Nordrhein-Westfalen, ist nicht nur eine Perle der Gartenkunst, sondern auch ein Zeugnis der reichen Geschichte dieser Region. Der Park, der im 18. Jahrhundert als „Vergnügungspark“ eröffnet wurde, war einst die bedeutendste Parkanlage in Westfalen und hat bis heute nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Graf Karl Paul Ernst zu Bentheim-Steinfurt, der den Park als „Lustgarten“ für die breite Bevölkerung eröffnete, hatte große Visionen, die auch heute noch erlebbar sind. Laut Ruhr24 zieht der 50 Hektar große Park weiterhin zahlreiche Besucher an.
Besonders hervorzuheben sind die exotischen Bauwerke wie der ägyptische Turm, die türkische Moschee und der chinesische Salon, die den Eindruck eines mühelosen Zusammenspiels verschiedener Kulturen vermitteln. Der Park besticht durch seine aufwendigen Wasserspiele, die das Historische mit dem Modernen verbinden. Da wundert es nicht, dass der Bagno nicht nur für Einheimische, sondern auch für Besucher aus der Region ein beliebtes Ziel darstellt. Der Rundweg führt rund um 35 Stationen, welche die Geschichte des Parks auf informative Weise erzählen und auch die bedeutenden Wasseranlagen und die weit über die Grenzen des Münsterlandes bekannte Kapelle zugänglich machen.
Eine Reise durch die Geschichte
Die Geschichte des Bagno-Parks könnte nicht spannender sein. Ursprünglich als Sommersitz für die gräfliche Familie gedacht, wurde die erste Ausbauphase des Parks rund um 1770 abgeschlossen. Diese Erweiterungen führten zu einem Anstieg der Besucherzahlen, da der Park für die breite Öffentlichkeit zugänglich wurde. Münsterland.com beschreibt, wie der Park bis ins frühe 19. Jahrhundert der wichtigste Park in Westfalen war. Nach dem Tod des Grafen Karl im Jahr 1780 übernahm sein Sohn Ludwig die Leitung, wobei er die Anlage den englischen Landschaftsparks anpasste.
Jedoch brachte die Zeit ihre Herausforderungen mit sich. Ab 1806, als die Grafschaft Steinfurt an das Großherzogtum Berg fiel, begann der schleichende Verfall des Parks. Weitere Rückschläge ereigneten sich, Beispielsweise verschwand im Jahr 1922 der Kiosk, eines der letzten bedeutenden Gebäude. Die Ruineninsel im Bagno-See, die 1788 angelegt und 1805 zur künstlichen Ruine umgestaltet wurde, ist heute unbetretbar und bietet nur noch Fledermäusen einen Unterschlupf.
Von der Ruine zur Wiedergeburt
Doch die Geschichte des Bagno-Parks endet nicht im Verfall. Mit der Eröffnung der restaurierten Konzertgalerie im Jahr 1997 und der REGIONALE 2004 erlebte der Park eine wahre Wiedergeburt. Heute fasziniert der Bagno durch seine außergewöhnliche Gartenarchitektur, die nicht nur ein ästhetisches Erlebnis bietet, sondern auch historische Dimensionen der Gartenkunst zum Leben erweckt. Gartenkunst entspricht nicht nur der künstlerischen und landschaftsarchitektonischen Gestaltung von Freiräumen, sondern spiegelt auch die kulturellen Strömungen und das Zeitgeist wider, wie Wikipedia ausführlich beschreibt.
Für alle, die Lust auf einen Ausflug in die Geschichte und Schönheit eines der schönsten Gärten Westfalens haben, bietet der Bagno-Park eine hervorragende Gelegenheit. Und das Beste? Der Eintritt ist kostenlos! Ein perfektes Ziel für Familien, Kulturinteressierte und Naturfreunde gleichermaßen.