Zukunft ohne Reisezentrale: Wuppertals Hauptbahnhof verliert Anlaufstelle!
Deutsche Bahn schließt Reisezentrum am Wuppertaler Hauptbahnhof zum 14. Dezember 2025. Auswirkungen auf Fahrgäste und Digitalisierung.

Zukunft ohne Reisezentrale: Wuppertals Hauptbahnhof verliert Anlaufstelle!
Die Deutsche Bahn (DB) plant die Schließung des Reisezentrums am Wuppertaler Hauptbahnhof mit Wirkung zum 14. Dezember 2025. Diese Entscheidung ist Teil einer umfassenden Sparpolitik, die auch andere Städte, darunter Bochum und Koblenz, betrifft. Laut WDR ist der Online-Verkauf inzwischen der Hauptvertriebskanal, da 90 % der Fernverkehrskarten inzwischen über das Internet erworben werden. Der Trend zum digitalen Ticketverkauf wird durch das Deutschland-Ticket weiter verstärkt, das seit 2023 erhältlich ist und stark nachgefragt wird.
Doch nicht alle sehen diese Entwicklung positiv. Axel Sindram, Geschäftsführer des Fahrgastverbands Pro Bahn, kritisiert die Schließung als Fehlentwicklung, insbesondere für ältere Menschen, die oftmals Schwierigkeiten mit Online-Buchungen haben. Er warnt vor einem „Kannibalisierungseffekt“ durch das Deutschland-Ticket, der vor allem mittellange Strecken betreffe. Diese Veränderungen und der Rückgang der Umsätze im Nahverkehr, der bereits bei 70 % durch digitale Verkäufe geprägt ist, sorgen für Besorgnis.
Digitalisierung und deren Folgen
Die DB investiert derzeit Milliarden in die Digitalisierung und Modernisierung des Schienennetzes, um mit den veränderten Kundenwünschen Schritt zu halten. Im ersten Halbjahr 2025 wurden bereits 7,3 Milliarden Euro in den Ausbau von Strecken, Bahnhöfen und digitalen Technologien investiert. Diese Investitionen haben dazu geführt, dass sowohl Umsatz als auch Fahrgastzahlen deutlich gestiegen sind. Die DB setzt dabei auf moderne Services wie die App „DB Navigator“ und das Online-Portal, die Fahrplanauskunft, Ticketkauf und Echtzeit-Informationen erleichtern.
Für die Schließung des Reisezentrums gibt es bereits Vorschläge zur Nachnutzung. Sindram schlägt vor, dass der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) das Reisezentrum weiter betreiben könnte, ähnlich wie in Hagen. Diese Idee ist besonders relevant, da im benachbarten Solingen-Ohligs ein analoger Fall zu beobachten ist: Dort wurde ein Reisezentrum an einen privaten Betreiber übergeben, der den Ticketverkauf im Oktober 2023 eingestellt hat. Die Fahrgäste müssen seither ihre Tickets für den Fernverkehr online ziehen.
Ticketstornierung leicht gemacht
Für all jene, die sich mit dem digitalen Ticketverkauf anfreunden möchten, bietet die DB nützliche Infos zur Stornierung. Nutzer können ihre digitalen Tickets je nach Buchungsbedingungen entweder über das Online-Kundenkonto oder die App stornieren. Bei Stornierung eines Sparpreis-Tickets gibt es lediglich den Preis abzüglich eines Bearbeitungsentgelts als Gutschein. Flexpreis-Tickets hingegen ermöglichen eine Erstattung auf das angegebene Konto, allerdings ebenfalls unter Berücksichtigung möglicher Gebühr. Es ist wichtig zu wissen: Teilstornierungen sind nicht möglich – wer das Ticket für eine Gruppe gebucht hat, muss das gesamte Ticket stornieren und anschließend neu buchen.
Solche Details sind gerade jetzt von Bedeutung, wo sich die Region auf eine Zukunft mit vermehrtem Digitalbetrieb einstellt. Die Schließung des Reisezentrums in Wuppertal und die weiteren Entwicklungen werfen jedoch Fragen über die Barrierefreiheit und die genussvolle Nutzung des Bahnangebots auf, vor allem für die weniger technikaffinen Reisenden. Da bleibt abzuwarten, wie sich die DB auf diesen Wandel weiter einstellen wird.