Zukunft der Mobilität: Freiberg entwickelt synthetische Kraftstoffe!
Christian Hirte diskutiert synthetische Kraftstoffe und politische Rahmenbedingungen an der TU Freiberg – Deutschland auf dem Weg zur CO₂-neutralen Mobilität.

Zukunft der Mobilität: Freiberg entwickelt synthetische Kraftstoffe!
In einem spannenden Austausch an der TU Bergakademie Freiberg hat Christian Hirte, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr, die Zukunft der synthetischen Kraftstoffe vorgestellt. Der Dialog drehte sich um den Markthochlauf dieser innovativen Kraftstoffe und die nötigen politischen sowie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ihren Erfolg. Besonders im Fokus standen die Technologien CAC MethaFuel® und CAC MethaJet®, die zentrale Elemente des geplanten Großprojekts German eFuel One bilden.
Dieses Projekt wird die erste großindustrielle Benzinsyntheseanlage Deutschlands umfassen und verfolgt das Ziel, klimafreundliche, CO₂-neutrale Kraftstoffe in die Landwirtschaft und Industrie zu bringen. Die technologischen Grundlagen dafür sind bereits gelegt, doch damit diese auch greifbar werden, braucht es stabile politische Rahmenbedingungen und Investitionsanreize. „Da liegt was an, wenn es um die Verfügbarkeit und Nutzung erneuerbarer Energien im Verkehrssektor geht“, erklärte Hirte während seines Rundgangs durch die Versuchsanlagen der Reichen Zeche.
Ein Blick auf die Klimaziele
Der Verkehrssektor hat eine Schlüsselrolle im Kampf gegen den Klimawandel, da er etwa 20 % der CO2-Emissionen in Deutschland verursacht. Um die ambitionierten Klimaziele, welche die Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % im Vergleich zu 1990 vorsehen, zu erreichen, sind moderne und umweltfreundliche Technologien unerlässlich. Laut Synfuel können diese Technologien, die auf erneuerbaren Energien basieren, wesentlich zur Luftqualitätsverbesserung beitragen.
Im Rahmen der Pariser Klimavereinbarungen von 2015 haben sich 195 Staaten verpflichtet, die Erderwärmung auf unter 2 °C gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Die Umsetzung von E-Fuels erfordert zwar zunächst eine Umstellung, doch sie bietet die Möglichkeit, bestehende Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor weiter zu nutzen. „Das macht ein gutes Geschäft für alle Beteiligten“, meint Hirte.
Alternativen im Überblick
Ein Missverständnis, das es auszuräumen gilt: Alternative Kraftstoffe sind nicht nur eine Ergänzung zur Elektromobilität, sie sind auch in schwer elektrifizierbaren Bereichen wie dem schweren Güterverkehr oder der Schifffahrt von unschätzbarem Wert. Das BMV hat bereits erste Schritte unternommen, um die Entwicklung erneuerbarer Kraftstoffe zu fördern. Bis 2030 plant das Ministerium, durch diese Maßnahmen 10 Millionen Tonnen CO2 einzusparen. Diese innovativen Kraftstoffe werden in der Regel aus regenerativ erzeugtem Strom oder Biomasse hergestellt und können entweder direkt oder nach geringfügiger Umrüstung in bestehenden Fahrzeugen verwendet werden.
Die Bundesregierung unterstützt zudem die Entwicklung und Produktion alternativer Kraftstoffe durch den Klima- und Transformationsfonds, um innovative Herstellungsverfahren voranzubringen. Zu den laufenden Projekten zählt auch eine Forschungs- und Demonstrationsanlage für strombasiertes Kerosin, die dazu beitragen soll, die Machbarkeit zu demonstrieren und den Markteintritt solcher Technologien zu beschleunigen.
Mit all diesen Bestrebungen hat Deutschland die Chance, sich als führenden Akteur im Bereich der synthetischen Kraftstoffe zu positionieren und damit einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz und zur Mobilität der Zukunft zu leisten. Schließlich ist es nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch eine Frage des Willens, die Herausforderungen der Zukunft aktiv anzupacken.