Rentenunterschiede: Frauen im Osten profitieren mehr als im Westen!

Rentenunterschiede: Frauen im Osten profitieren mehr als im Westen!
In Deutschland zeigt sich ein großes Gefälle bei den Renten, das von Bundesland zu Bundesland stark variiert. Besonders auffällig sind die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland, die nicht nur geographisch, sondern auch geschlechtsspezifisch ausgeprägt sind. Männer können sich über höhere Renten freuen, während Frauen besonders in den alten Bundesländern oft benachteiligt sind. Laut den aktuellen Zahlen hat die Regierung bei der Rentenpolitik noch einiges an Arbeit vor sich.
Die Durchschnittsrente für Frauen in den westdeutschen Bundesländern liegt im Jahr 2023 bei weniger als 1.000 Euro pro Monat, während sich die Situation im Osten deutlich besser darstellt. So sammeln Frauen in Ostdeutschland einen Schnitt von 1.218 Euro, was einen erheblichen Unterschied von 357 Euro ausmacht, wie T-Online berichtet. Besonders hervorzuheben ist Potsdam mit einer durchschnittlichen Rentenzahlung von 1.314 Euro.
Gender Pension Gap und regionale Unterschiede
Die Ursachen für die großen Altersunterschiede sind vielschichtig. Viele Rentnerinnen in den alten Bundesländern waren überwiegend als Hausfrauen tätig oder arbeiteten nur Teilzeit. Diese Lebensentwürfe schlagen sich direkt auf die Rentenhöhe nieder. Bei den Männern ist der Unterschied zwischen Ost und West hingegen minimal: Im Westen liegt die durchschnittliche Rente bei 1.430 Euro, im Osten bei 1.416 Euro. Dia-Vorsorge hat dies ebenfalls bestätigt. Außerdem werden die Bruttorenten in Deutschland im Allgemeinen immer höher, besonders im Osten, wo seit Juli 2023 eine Anpassung von 5,86 % vorgenommen wurde.
Ein weiteres qualitatives Merkmal der Rentenlandschaft ist die Gender Pension Gap, die angibt, dass Frauen in Deutschland im Durchschnitt 936 Euro erhalten, während männliche Rentner mit 1.427 Euro fast 50 % mehr bekommen. Im Westen liegt der Unterschied sogar bei 66 %, was auf die Erwerbsbiografien der Frauen zurückzuführen ist, die oft in Teilzeit arbeiten und mehr Erwerbsunterbrechungen haben. Doch wie GDV herausgefunden hat, ist diese Lücke in Ostdeutschland mit nur 16 % sehr viel geringer.
Die besten und schlechtesten Bundesländer
Ein Blick auf die Bruttorenten für Männer und Frauen zeigt, dass Nordrhein-Westfalen und das Saarland mit 1.845 Euro bzw. 1.840 Euro für Männer die Spitzenreiter sind. Bei den Frauen hingegen hat Berlin-Ost die Nase vorn mit einem Schnitt von 1.501 Euro. Leider gibt es auch Schattenseiten: Im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz beträgt die Rente für Frauen lediglich 668 Euro — ein alarmierendes Ergebnis.
- Top-3 Bundesländer für Männer:
- Nordrhein-Westfalen: 1.845 Euro
- Saarland: 1.840 Euro
- Berlin-Ost: 1.699 Euro
- Top-3 Bundesländer für Frauen:
- Potsdam: 1.314 Euro
- Berlin-Ost: 1.501 Euro
- Mecklenburg-Vorpommern: 1.216 Euro
Die Rentenpolitik in Deutschland steuert in eine entscheidende Richtung, um diese Unterschiede zu verringern und den Frauen eine fairere Behandlung zu bieten. Die kommenden Reformen sollten auch das Versprechen beinhalten, die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu erhöhen. Eine höhere Beschäftigungsrate könnte nicht nur die Geschlechterunterschiede verringern, sondern auch das Rentensystem stabilisieren und zukunftssicher machen.
Die Herausforderungen sind also klar, und da liegt noch einiges an Arbeit an. Die Zahlen sprechen für sich, und es bleibt abzuwarten, welche Schritte die Politik unternehmen wird, um die Rentenlücke zu schließen.