Hitzeschlacht auf dem Dach: Dachdecker kämpfen gegen Temperaturen über 30 Grad
Hitzeschlacht auf dem Dach: Dachdecker kämpfen gegen Temperaturen über 30 Grad
Kaiserslautern, Deutschland - Eine drückende Hitzewelle hat die Arbeitswelt in Kaiserslautern fest im Griff. Bei Temperaturen über 30 Grad müssen sich vor allem Bauarbeiter und Handwerker mit besonderen Herausforderungen auseinandersetzen. So ging es auch den Dachdeckern Rolf Heiss und Evald Lengvinas, die im Gewerbegebiet Kaiserslautern tätig sind. Mit Reporter Johannes Zinßmeister machten sie sich auf, um ihre Arbeiten unter diesen extremen Bedingungen zu stemmen. Bereits um 10 Uhr zeigte das Thermometer im Auto 28 Grad an – und die Tendenz war klar: Es würde noch heißer werden.
Strahlende Sonne und ein großes Flachdach, das die Hitze der Sonne reflektiert, machten die Bedingungen für die beiden Dachdecker besonders unangenehm. Um die Dichtungsarbeiten mit einem Heißluftföhn, der Temperaturen von bis zu 470 Grad erreicht, zu bewältigen, mussten sie sich anstrengen. Neben der körperlichen Arbeit war es auch wichtig, genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Rolf Heiss riet seinen Kollegen eindringlich: „Viel trinken ist das A und O!“ Um sich abzukühlen, stand den Handwerkern an der Baustelle eine Containerdusche zur Verfügung, die sie zwei- bis dreimal am Tag nutzen.
Hitzefrei als Notwendigkeit
Doch nicht nur die Dachdecker spürten die drückende Hitze. Auch in vielen Betrieben stellt sich die Frage, ob und wie man den Mitarbeitenden unter solchen Bedingungen rechtlich den Hitzeschutz garantieren kann. Laut den Informationen von Handwerksblatt müssen Arbeitgeber bei extremen Temperaturen handeln. Ab 30 Grad sind sie verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, und bei über 35 Grad wird ein Arbeitsplatz oft als ungeeignet betrachtet. Arbeitgeber müssen sich dennoch nicht direkt auf die Installation von Klimaanlagen stürzen; andere Schutzmaßnahmen wie Ventilatoren oder flexible Arbeitszeiten können ebenfalls wirksam sein.
Für die Dachdecker in Kaiserslautern hat der Chef für diesen Tag ab 12 Uhr Hitzefrei gegeben. Rolf und Evald planen, am nächsten Morgen wieder zur Arbeit zu erscheinen, auch wenn sie keine signifikante Abkühlung erwarten. „Jobwechsel zu Bademeistern?“, scherzte einer der beiden und zeigte damit das notwendige Maß an Humor inmitten der drückenden Hitze. Um sich für solche Hitzetage besser vorzubereiten, können Arbeitgeber weitere Maßnahmen ergreifen, wie das Bereitstellen von Getränken oder das Schließen der Jalousien.
Rechtliche Aspekte und Tipps für die Hitze
Arbeitnehmer haben allerdings keinen rechtlichen Anspruch auf Hitzefrei, können jedoch auf Selbstständigkeit hinweisen oder den Wunsch nach einem früheren Feierabend bei über 30 Grad äußern. Wie berichtet wird, könnten sich ansonsten rechtliche Probleme wie Abmahnungen wegen Arbeitsverweigerung ergeben. Die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers bleibt allerdings unbestritten, besonders wenn es um die Arbeitsbedingungen bei extremen Temperaturen geht.
- Arbeiten in der Hitze erfordert besondere Vorsichtsmaßnahmen.
- Trinken, Pausen im Schatten und leichte Kleidung sind essenziell.
- Arbeitnehmer sind jedoch selbst für ihren Hitzeschutz im Homeoffice verantwortlich.
Die gesetzlichen Vorgaben sehen vor, dass Raumtemperaturen bis 26 Grad als erträglich gelten. Ab 30 Grad sollten Arbeitgeber aktiv werden und Schutzmaßnahmen ergreifen. Für Bauarbeiter im Außeneinsatz gelten besondere Vorschriften: Bei Temperaturen über 35 Grad müssen sie vor Hitze und Sonne geschützt werden, wobei Jäckchen und Trinkpausen unerlässlich sind, um die Gesundheit der Arbeitnehmenden zu gewährleisten. Ob Dachdecker oder Bauarbeiter, alle sind sich einig: Die Hitze verlangt sowohl körperlichen als auch kreativen Einsatz – vielleicht auch für einen Wechsel zu einem schattigen Arbeitsplatz am Wasser.
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Ort | Kaiserslautern, Deutschland |
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