Rheinland-Pfalz: Ladesäulen im Überfluss, aber wo bleibt der Fortschritt?

Rheinland-Pfalz: Aktueller Stand der Ladeinfrastruktur für E-Autos 2025, Herausforderungen, Ausbau und regionale Unterschiede.

Rheinland-Pfalz: Aktueller Stand der Ladeinfrastruktur für E-Autos 2025, Herausforderungen, Ausbau und regionale Unterschiede.
Rheinland-Pfalz: Aktueller Stand der Ladeinfrastruktur für E-Autos 2025, Herausforderungen, Ausbau und regionale Unterschiede.

Rheinland-Pfalz: Ladesäulen im Überfluss, aber wo bleibt der Fortschritt?

In Rheinland-Pfalz ist die Ladeinfrastruktur für Elektroautos auf einem stabilen Kurs, aber es gibt noch einige Herausforderungen zu meistern. Laut einer Analyse von SWR zeigen die aktuellen Zahlen, dass im Durchschnitt alle 2600 Meter ein öffentlicher Ladepunkt zur Verfügung steht. Dies ist erfreulich, bedenkt man, dass die gängigen Elektroautos eine Reichweite von etwa 450 Kilometern haben. Und deutsche Autofahrer legen durchschnittlich 256 Kilometer pro Woche zurück – das bedeutet, dass sie im Normalfall nur einmal wöchentlich an die Ladesäule müssen. Dennoch stehen die Autofahrer vor Hürden wie hohen Kosten und einer oft unübersichtlichen Ladestellenlandschaft, wie SWR berichtet.

Der Bedarf an Ladepunkten hebt sich klar ab, denn laut dem Report der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur ist mehr Ladestrom vorhanden, als tatsächlich benötigt wird. Trotz des stetigen Ausbaus der Ladesäulen, der 2024 einen Anstieg um 27 Prozent verzeichnete, sind in etwa 17 Prozent der Landkreise in Rheinland-Pfalz die Lademöglichkeiten für die E-Auto-Flotte nicht ausreichend. Besonders betroffen sind hierbei die Regionen Trier, Donnersbergkreis und Mainz.

Der Stand der Dinge

Bis zum 01. Januar 2023 gab es in Rheinland-Pfalz bereits 2833 öffentliche Ladepunkte, von denen 26 Prozent als Schnellladepunkte (über 22 kW) klassifiziert sind. Dieser Ausbau, beginnend im Jahr 2018, stellt einen zentralen Pfeiler für die Verbreitung der Elektromobilität dar, wie der Energieatlas Rheinland-Pfalz feststellt.

Die Ladeinfrastruktur wird auch durch die Zielvorgaben der Bundesregierung unterstützt, die bis 2030 eine Million Ladepunkte in Deutschland anstrebt. Für Rheinland-Pfalz bedeutet dies etwa 50.000 Ladepunkte. Der Zubau muss jedoch sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor beschleunigt werden. Besonders im ländlichen Raum, wo die Abstände zwischen den Ladesäulen oft über 3400 Meter betragen, ist der Bedarf spürbar.

Die Herausforderungen

Ein Blick auf die Verteilung zeigt, dass in Städten wie Mainz und Ludwigshafen alle 800 Meter eine Ladesäule zu finden ist, während in weniger besiedelten Gegenden die Reichweite oft die drei Kilometer überschreitet. Leider gibt es in rund 90 Prozent der Gemeinden gar keine Schnellladesäule, und 70 Prozent haben keinen öffentlichen Ladepunkt. In den Landkreisen Vulkaneifel, Mayen-Koblenz und Bad Kreuznach hingegen ist die Ladeinfrastruktur besonders gut ausgebaut.

Die kritische Stimme des ADAC äußert Bedenken zur Intransparenz der Kosten an Ladesäulen. Unter 50 Cent pro kWh kommt man selten an den Strom, und die Nutzer klagen häufig über undurchsichtige Abrechnungen. Schlicht jeder fünfte Ladepunkt ist überdurchschnittlich ausgelastet, was auch an der geringen Zahl an Neuzulassungen von E-Autos liegt. Bis zu 71 Prozent der E-Autofahrer laden daher in der Regel zu Hause.

Die wichtigste Erkenntnis des Tages ist, dass die Ladeinfrastruktur der Schlüssel zur Akzeptanz und zur breiten Nutzung von Elektroautos ist. Ein breit gefächertes und zuverlässiges Netz von Ladepunkten kann daher entscheidend dafür sein, ob das Verkehrswunder der Elektromobilität in Rheinland-Pfalz gelingt. Die steigende Anzahl an Ladepunkten gibt Anlass zu Optimismus, aber auch die Herausforderungen sind unübersehbar. Wie gut gelingt also der Spagat zwischen Ausbau und Versorgungssicherheit? Das bleibt die große Frage für die kommenden Jahre.

Mit etwa 17 Prozent der Neuzulassungen in Deutschland, könnte die Elektromobilität, sofern sie die nötige Unterstützung erhält, bald zum Mainstream avancieren. Es bleibt spannend, wie sich die Situation in den nächsten Jahren entwickeln wird!